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18 Kultur & Szene Ausgabe 41 Kno Kinoprogramm für die Woche voni 13. bis 19.10. TeI. 05356/62662 www.cineplexix.at Mittwoch, 18.10.: 20.40 Uhr. Erwin Steinhauer, Rupert Henning, Max Achatz in FREUND- SCHAFT. Ab 16 Jahren. Freitag, 13.10. bis Montag, 16.i0., Mittwoch, i8.io. und Donnerstag, i.io.: 18.30, 20.30 Uhr. Meryl Streep, Anne Hathaway, Emily Blunt in DER TEU- FEL TRAGT PRADA. Freitag, 13.10.: i' Uhr; Samstag, 14.10. und Sonntag, 15.10: 16.15 Uhr; Montag, 16.10.: 17 Uht DER TIERISCH VER- RÜCKTE BAUERNHOF. Ab 6 Jahren. Freitag, 13.10.: 18.45 Uhr; Samstag, 14.10. und Sonn- tag, 15.10.: 20.45 Uhr; Montag, 16.io., Mittwoch, 18.io. u. Donnerstag, 19.10.: 18.45 Uhr. Adam Sandler, Kate Beckinsale, Christopher Walken in KLICK. Ab 6 Jahren. Freitag, 13.10.: 20.40 Uhr; Samstag, 14.10. 11. Sonn- tag, 15.10.: 18 Uhr; Mon- tag, 16.10. u. Donnerstag, 19.10.: 20.40 Uhr. Alan Rickman, Ben Whis- haw, Dustin Hoffman in DAS PARFUM - DIE GESCHICHTE EINES MÖRDERS. Ab 14 Jah- ren. Wertvoll. Samstag, 14.10. 11. Sonn- tag, i.io.: 16 Uhr. CARS. Ab 6 Jahren. Sehenswert. Montag - Kinomontag Dienstag - Ruhetag L KITZBÜHEL. Silberne Klänge, virtuos, zum Beginn auf der prachtvollen Metzler- Orgel in Hopfgarten mit Bachs Toccata, Adagio und Fuge C- Dur, BWV 564. - C-Dur, die helle, die lichte Torlart, welche z. B. Mozart sosehr liebte, und hell, licht, ‚menschlich' waren wohl auch der gelungene Ver- lauf und schließlich der Ab- schluss des 1. Intern. Franz- Schmidt-Orgelwettbewerbs in Kitzbühel. Aber blenden wir vorerst um einen Tag zurück, auf das letzte Ausscheidungs- spiel in der Stadtpfarrkirche. In der Endrunde die Organisten Hannes Hadwiger,LukaS Stoll- hof und Krzysztof Urbanialc Hier soll nicht etwa durch den Kritiker nochmals das Spiel der Teilnehmer beurteilt werden; dies war und ist Aufgabe der Jury; vielmehr festgestellt sein, wie sich dann die drei zu verge- benden Preise verteilten. Kein erster, dafür zwei zweite Preise Vorweg: es wurde k e i ri erster Preis vergeben - eine gewiss weise Entscheidung; dafür gab's zwei 2. Preise: je einen für Lii- kas Stollhof und KrzyszstofUr- baniak, dem zugleich der Ma- ria-Hofer-SonderpreiS für die beste Interpretation von deren Toccata für Orgel zugesprochen wurde. pffichtstücke zur letzten Ausscheidung bildeten Bachs gewaltige Passacaglia und Fuge c-moll, BWV 582 und Franz Schmidts sosehr lebensbeja- hende Toccata C-Dur (ohne Opuszahl). Damit aber zurück zum Preisträgerkonzert: Wenn eingangs von „sil- bernem Klang" die Rede war, könnte dies zur irrtümlichen Meinung führen, es handelte sich bei der Metzler-Orgel um ein nachgebautes Barockinstru- ment. Dies natürlich nicht ge- meint; im Gegenteil: es ist eine „Orgel reichster Farben was z. B. der Toccata Maria Hofers sehr zugute kam - war die Korn- ponistin doch stark von franzö- sischer Musik beeinflusst. Jedenfalls spürte man gera- dezu körperlich die Freude der droben auf der Empore agie- renden Organisten, an dieser Orgel sitzen und spielen zu dür- fen. Es muss ein geradezu "kö- nigliches Vergnügen" sein. So gerieten Bachs Toccata, Ada- gio und Fuge C-Dur, BWV 564 (s. o.!), Franz Schmidts Cho- ralvorspiel „0, wie selig seid ihr doch, ihr Frommen" durch Hannes Hadwiger, Max Regers großartige Phantasie und Fuge d-moll, op. 135b - diese, man möchte sagen, „Weltraummu- sik' „Musik von außerhalb' wie jemand glossierte (letzt- lich ein gewaltiges Te-Deum- laudamus), durch Stollhof, man darf wohl sagen, phanta- stisch gespielt, Bachs Trio Su- per „Allein Gott in der Höh' sei Ehr", BWV 664, Maria Hofers Toccata und schließlich noch- mals Franz Schmidt, dessen Toccata C-Dur, durch Krzysz- tof Urbaniak zu größter Wir- kung auflief. Es waren schon beachtliche, nennen wir's ge- trost etwas umgangssprachlich „tolle" Leistungen, welche man als Zuhörer miterleben durfte! Maria Hofer international bekannt gemacht Aus lokalpatriotischen Grün- den sei hier jedoch speziell auf jene Musikerin und Komponis- liii verwiesen, deren Name und die Tatsache, dass sie lange Z4t in Kitzbühel lebte und wirkte, mit ein auslösendes Moment für die Gründung des Wett- bewerbs gewesen ist: M a r ia Hofer!Hörtmaflihre Toccata, fragt man sich un- willkürlich: Was geht in einer Frau vor, die so kraftvolle Mu- sik zu komponieren imstande ist (das Weibliche keineswegs ausgeklammert!), und es gibt genug anderes so Kraftvolles von ihr: etwa die Klavier-Toc- cata „Die Maschine' den „To- tentanz für großes Orchester' diverse geistliche Musik, z. B. die sogen. „Andreas-Flofer- Messe" (Bauernmesse) für ein- stimmigen Männerchor, Or- gel, Bläser und Pauken, und so weiter. Von dem vielen „Ver- schollenen" nicht zu reden! 2007 werden es 30 Jahre sein, dass sie, die „Mater Organun' von Kitzbühel, wie man Ma- ria Hofer apostrophierte, starb - in hohem Alter. Wenn es in dem, was wir (vielleicht nicht ganz zutreffend) „Jenseits" nen- nen, Freude gibt au c h überir- dische Vorgänge, dann hat sie, die lange Verkannte, sich gewiß mitgefreut; darüber, dass ihre „Toccata" nunmehr durch die Teilnehmer am Wettbewerb - immerhin solche aus Polen, aus Lettland, aus der BRD, aus Ös- terreich, also tatsächlich „Inter- nationale' hinausgetragen wird, wohin dieses wunderbare Stück gehört: in andere Länder! Vergelt's Gott allen Mitwirkenden Als Maria Hofer seinerzeit das Kitzbüheler Friedens-Glocken- spiel initiierte - sie war ja Gb- ckenspielexpertin, kam eine begleitende Broschüre heraus, Titel: Klang an die Welt. Sol- chen mag nun auch ihre Orgel- Toccata verbreiten! Bleibt, einen mehrfachen Dank auszusprechen: in erster Linie dem Initiator des Wett- bewerbs, Prof. Rudolf Scholz, Wien, weiter den Juroren, wel- che sich zur Verfügung gestellt hatten: die Professoren Istvän Ella (Budapest), Joachim Gru- bich (Krakv), Bernhard Haas (Stuttgart), Kurt Rapf (Wien) und Karl-Gerhard Straßl (St. Andrä-Wördern). Nicht zu vergessen auch ein großes ti- rolerisches ‚Yergelt's Gott" den Pfarreien Hopfgarten, Brixen, Kirchberg, Kitzbühel (auch der Evangelischen Pfarrei), St. Jo- hann und Oberndorf, dass die Orgeln zum Üben bzw teils eben auch für die Konzerte zur Verfügung gestellt wurden. Und schließlich Dank auch „Peggo" Jöchl von der Kulturabteilung, der sich sosehr um das Orga- nisatorische, also das klaglose Funktionieren des ganzen, be- mühte. Hugo 1. Bonatti Bemerkungen zum 1. Internationalen FranzSchmidt-OrgelWettbeWe2 Sie waren „würdige" Preisträger
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