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Aktuel: 31 3. November 2006 Die Schneeräumun^s-Bescheide für die bevorstehenden Saison fehlen in den Gemeinden noch immer Schnee weiterhin heißes Eisen Schneeentsorgung in die Flüsse ist eine Tradition, die sowohl ökologisch als auch rechtlich immer bedenklicher wird. Doch die Deponierung auf eige nen Flächen kommt den Gemeinden teuer. ST. JOHANN/BEZIRK. Auch wenn uns in den letzten Tagen noch eher sommerliche Tem peraturen beschieden waren, könnte dies mit einem Schlag vorbei sein; der erste Schnee ist bereits im Anmarsch. Da mit stellt sich für die Gemein den des Bezirkes wieder die leidige Frage, wohin mit der “weißen Pracht”. Der offizielle Bescheid, wieviel und wann man den Schnee in die heimischen Bä che entsorgen darf, steht bis lang noch aus, die Bezirksgrü nen und der Fischereiverband plädieren allerdings vehement für einen Ausstieg aus die ser umwelttechnisch bedenk lichen Praxis. Bezirkshauptmann schaft ist zuständig Bei der Schneeräumung gibt es zwar Richtlinien des Landes, die besagen, dass “die einzu bringende Schneemenge im Verhältnis zum Wasserfluss gering sein muss,...zu keinem Aufstau und Vereisung füh ren darf, nur aus Räumen mit geringem Verkehrsaufkom men stammen und der einge- brachte Schnee maximal zwei Tage alt sein darf.” Doch gegen diese Vorga ben haben die einzelnen Ge meinden schon in den ver gangenen Jahren erfolgreich Berufung eingelegt. “Es ist eine Angelegenheit die in er ster Instanz bei den jeweiligen Bezirkshaupmannschaften hegt”, erklärt Dr. Georg Zin- gerle von der Landesabteilung Wasserrecht. “Die Bescheide bezüghch der Berufungsver fahren waren allesamt befri stet und sind mit April 2006 abgelaufen. Bald stellt sich für die Gemeinden aes Bezirkes Kitzbühel wieder die brennenae Frage: Wohin mit dem Schnee, wenn zu vie' davon fällt? Foto: Anzeiger der klar hervorgeht, welche existentieUe Gefährdung die Schneeentscrgung in Kitzbü- heler Ache und Großache mit sich bringt. Enormer Schaden für die Fische “Altschnee ist aufgrund seiner physikalisch-chemischen Be schaffenheit an exponierten, Urbanen Verkehrsflächen be sonders mit Schadstoffen und Schadstoffbeladenen Feinp artikeln angereiclierL Durch Einschüttung werden den be troffenen Fließgewässern in unkontroUiertem Mischungen von Streusplitt, Schad- und Schwebstoffen zugeführt, noch dazu im win terlichen stand, der mit der Laichzeit von Bach- und Regenbogen- foreLe zusammenfällt. Be sonders belastend wirkt sich auch die Tatsache aus, dass es durcn die Entsorgung zu ganz plötzlichen Veränderung der physffiahschen Umweltbedin gungen in den Fließgewässern kommt, was für den gesam ten Lebensraum eine enorme Stressbelastung carsteUt. Wir hoffen, dass die Behörden hier endlich entsprechend reagie ren”, meint Rass. mit Ahlagerungsflächen. “Vor schläge für die Deponierung wären von unserer Sehe beim M-Preis Richtung Gasteig, das ehemalige Sägewerks ge- lände Klausner, das sc^ar mit Drainagen ausgestattet wäre und ein Grundstück in Alm dorf, wo sich der Bauer bereit erklärte, eine Erlaubnis zur Schneelagerung zu erteilen", meint GR Sigfried Pürstl. Genügend Flächen vorhanden “Auch wenn dies teurer kommt, werden verschärfte Richtlinien voraussichtlich ohnehin früher oder später erlassen und als Klimabünc- nisgemeinde sollten wir eine Vorreiterrolle spielen. In Saal- felden, wo kein Schnee mehr in Fließgewässer entsorgt wird, habe ich mit dem Bau hofchef ein Gespräch geführt und es ist finanzierbar. Wir Vierden auch heuer wieder beanrragen, dass man die Ge meindepraxis umsteht”. Volle Unterstützung findet dieses Anliegen beim Fische reiverband Kitzbühel. Ob mannstellvertreter Hannes Rass gab bei Prof B.einhard Dallinger (Uni Innsbruck) eine Studie in Auftrag, aus Derzeit hat man im Be zirk noch keine Bescheide er halten, doch die Berufungen laufen. Nicht genügend freie Flächen “Wir gehen davon aus, dass die 48 Stunden-Frist beste hen bleibt, inzwischen hat für uns der alte Bescheid Gültig keit”, erklärt der Kitzbüheler Bauhofle.ter Hanspeter Main “Es sind in Kitzbühel bedau erlicherweise keine weiteren Deponieflächen wir arbeiten aber intern an Alternativlösungen” Auch in Fieberbrunn, wo Grün-Umweltausschussob mann GR Manfred Waltl in Erfahrung brachte, dass nach wie vor ein Teil des Schnees in die Ache gekippt vmd und an einigen Engstellen nicht gda- gert werden kann, will er nach Alternativlösungen suchen. “Die Deponierung würde rund 15C.000 Euro zusätzhch zu den bestehenden 350.000 Euro Schneeräumungskosten bedeuten. Wir werden in der nächsten Umweltausschusssit zung die Möglichkeiten disku tieren”, so Waltl. In St. Johann sehen die Grü nen allerdings kein Problem, erhältlich. Ausmaß Niecrigstwasser- sura
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