Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 3 7. Dezember 2006 Die Westendorfer demontierten das umstrittene Großprojekt nach Strich und Faden Golfhotelprojekt technisch K.0 Es war eine Gemeinde­ versammlung als Zeichen gelebter Demokratie. Und die Botschaft des Volkes konnte klarer nicht sein: Nein zu einem Großhotel mit deutlichem Bekenntnis zu einem Golfplatzprojekt. WESTENDORF. Kaum eine Gemeinde hält (gesetzlich Verordnete) Gemeindever­ sammlungen ab xmd wenn,... Was dieser Tage aber in West­ endorf zu bestaunen war, ist in der Tat gute Basisdemo­ kratie. Und so heße^ es sich die Dorfbewohner ai|ch nicht nehmen - in Sachen Golfhotel samt Anlage - ihre ikeinung, in aller Deuthchkeit 'darzide- gen. Willkommene Schützen­ hilfe gab‘s obendrein noch von Tirols oberstem Raumordner, Karl Spörr. Aber der Reihe nach: Seit Jahren plant die Linzer Immobilienfirma PFS ein Lu­ xus-Schlosshotel mit nun bis zu 440 Betten und einer i8- Loch Golfanlage. Soweit so gut! Um der Gefahr eines Aus­ verkaufes zu entgehen, fordern Gemeinde wie Land seitens der Immobihenfirma gewisse Garantien, wie folgt: Eine Fer­ tigstellungsgarantie, abge- steUt durch eine Bankgarantie, ebenso eine Betriebsgarantie und die Erklärung auf Nicht­ begründung von Wohnungs­ eigentum. Ausserdem die Si­ cherheit künftiger Einnahmen aus der Kommunalsteuer. Gemeinderat pro Golfhotel Bis dato zeigte sich die Ge- rpeinde auch geschlossen hin­ ter dem Projekt - auch wenn die geforderten Sicherheiten ih keinsterweise erbracht wur­ den, denn so BM Anton Mar- greiter: „Wir bekennen uns klar zur touristischen Weiter­ entwicklung, da wir ein Tou­ rismusort sind. Hierbei sollen auch Arbeitsplätze geschaf­ fen und Einnahmen lukriert werden, die in weiterer Folge Die A/estendorier mehrheitlich und das Land dezitiert. sagten zum Traum vom überdimensionierten Luxus- schhsshotel „Nein Danke“. Der Gemeinderat steht gemäß Grundsatzoeschluss noch hinter dem „WackeT projekt“" - noch: Foto: Anzeiger der Gesamtbevölkerung wie­ derum zu Gute kommen,“ aus­ serdem betont .der Gemeinde­ chef. habe der Gemeinderat einen einstimmigen Grund­ satzbeschluss pro Golfhotel und Anlage gefasst. Ja zu Golf, Nein zu Hotel Die Bevölkerung der Brixen- talpmeinde sieht es offenkun­ dig anders xmd formxxliert, bei­ spielsweise in der Person von Wolfgang Künneltn, einem re- nomierten Golfkonsulenten und Mitglied der Plattform „Projelrtgruppe Golfanlage Westendorf“: Wir brauchen einen Golfplatz, aber kein Ho­ tel. Denn die Dimension des- selbigen ist in keinsterweise mit unserem Ort verträglich. Ausserdem steht zu befürch­ ten, dass wir hierbei imsere Selbsbestimmung für ein Ho­ tel verkaufen, dass in dieser Größenordnung mit Sicher­ heit keine Auslastung erfah­ ren wird!“ Cd jedoch jemals ein Ho­ tel - aus dieser Planung - ge­ baut wird, steht in den Ster­ nen. Denn bislang wissen nicht einmal die Planer selbst was es kosten soU, denn so PFS-Boss, Christian Penkner: „War erhalten erst bis 14, De­ zember ein genaues Zahlen­ material. So lange dauerr ein- facn die Ausschreibung über das Gesamtproiekt!“ Spörr lehnt Hotel Pro­ jekt schlichtweg ab Aber auch sonst schien die Darbietung seitens PIS ge­ linde gesagt „fahrlässig“: Denn wer auf eine inhalts­ reiche Vorstellung “des Pro­ jektes - nach Jahren - hofite, tat dies vergebens. Die Quit­ tung dafür gabs posbwendend von Karl Spörr: „Ich habe so etwas noch nie erlebt. Hatte ich vor Wochen in einem TV- Interview Bauchweh, so sind mittlerweile auch noch starke Kopfschmerzen - das C-esamt- projekt betreffend - hinzuge­ kommen,“ und nicht minda- deutiich formuliert der „Lan­ desraumordner“ weiten „Wir haben bislang keine der ge­ forderten Garantien imd ich weiss immer nc ch nidtt welche Bank haften will. Unter die­ se Umständen, ’vird das Land diesem Projekt auch nicht zu- stnnmen. Und um ehrhch zu sein: 2dir ist in der Tat lie­ ber der Golfplatz kommt und dieses Hotel nicht!“ In der Tat plant die oben ge­ nannte Projektgruppe „Gol­ fanlage Westendorf“ einen Platz, diesmal jedoch mit heimischen Geldern finan­ ziert. Für BM Margreiter eine durchwegs ernstzimehemende Alternative, wenngleich: „Die Gemeinde nicht primär als Golfylatzerrichter in Erschei­ nung treten kann. Besse wäre es, wenn eine private Ge­ sellschaft hier einspringt. In punkto Hotelprojekt jedoch folgendes: Wir brauchen ein Haus in gehobener Kategorie, gerade wenn wir einen Golf­ platz errichten wollen. Über die Größe aber lässt sich strei­ ten. Auch mir wäre ein 200- Bettenhaus lieber - nur ha­ ben Vbir bislang niemanden, der dies realisieren will. Und die Gefahr nun alle Projekt­ chancen zu verlieren und da­ mit auch eine Weiterentwick­ lung des Ortes zu gefährdeii, ist groß!“ Christoph Hirnschall
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