Kitzbüheler Anzeiger

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^ehnotbiatter 9ti-. ä/ä006 der Messerschmitt-Stiftung stauratoren gerichtet, die, be- mit ihrem Vorsitzenden Dr. stens ausgebildet, mit großem Hans Heinrich von Srbik hat persönlichen Einsatz vmd ge­ steh im Bundesland Tirol auf hörigem Respekt vor der Au- den Bezirk Lienz konzentriert, thentizität des Denkmals ihre konkret auf die Gemeinde An­ ras. Ein Wort des Dankes sei schließlich auch an imsere Re- Denkmalpflege in Tirol haben. Stark gekürztes Vorwort aus "Kulturberichte aus Tirol 2005", Nr. 442/443, 58. Denk­ malbericht, Denkmalpflege in Tirol, Jahresbericht 2004. Ge­ druckt mit freundlicher Geneh­ migung der Kulturabteilung der Tiroler Landesregierung Hofrat Dr. Christoph Mader. Hofrat Dr. Franz Caramelle, geboren 1944 in Kitzbühel, ist Kunsthistoriker und seit 1988 Leiter des Denkmalamtes (Lan- deskonservatorat von Tirol). verantwortungsvolle Tätigkeit ausüben imd entscheidenden Anteil am hohen Niveau der Die frühbarocke Hofstelle "Zimmerauer Nachbar" in Reith ist ein typischer Unterinntaler Einhof Denkmalschutz für Bauernhaus Gemäß § 2 des Denkmal­ schutzgesetzes wurde ein Verfahren zur Unter­ schutzstellung (positiver Feststellungsbescheid) für das Bauernhaus "Zim­ merauer Nachbar" in Reith bei Kitzbühel eingeleitet. steröffnungen mit tordiertem Flacheisenstab, flach geschwun­ genen Söllerkonsolen sowie in Malschrot eingebundenen Zwi­ schenwänden wesenüiche und regional typische Holzbauele­ mente aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhalten. Das Iimere des Wohnteiles wird über den in Firstrichtimg verlaufenden Hausgang er­ schlossen, der auf der linken Seite den Zugang zu Stube und Stubenkammer sowie auf der rechten Seite zur Küche mit da­ hinter hegender Kammer er- mögheht. Im Obergeschoß He­ gen in gleicher Raiunaufteilung vier Kammern, im Dachge­ schoß ist südseitig eme zusätz- Hche Dachkammer eingebaut. Mit Ausnahme von gering­ fügigen Adaptienmge'n der Wohnrämne in der Mitte des 20. Jahrhunderts repräsentiert auch das Gebäudeinnere im Wesent- Hchen den frühbarocken Bau­ zustand rriit teils rundbogig ge­ zimmerten Türöffnungen und in Kling- und Malschrot einge­ bundenen Zwischenwänden. Das in der Gemeinde Reith bei Kitzbühel gelegene Bauern­ haus "Zimmerauer Nachbar" ist als Hofstelle urkundheh bereits um die Mitte des 15. Jahrhun­ derts dokumentiert, stammt mit erhaltener Inschrift (1628) baugeschichflich im Wesent- Hchen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts imd stellt ein typologisch für die regionale Hauslandschaft des Ktzbü- heler Raumes überaus bedeu­ tendes und charakteristisches Zeugnis eines Unterinntaler Einhofes dar. ....... m;. Das in der Fraktion Zim­ merau nordwestlich Reith bei Kitzbühel gelegene Bauernhaus Nachbar" ist Teil der Hof­ stelle Zimmerau, die bereits im Kitzbüheler Steuerbuch von 1464 urkundlich genannt wird. Eine Bebauung ist spätestens seit dem beginnenden 17 Jahr­ hundert schriftlich nachweis­ bar. In der Steuerbereitung des Gerichtes Kitzbühel von 1627 wird Veit Empl als Besit­ zer des Gutes Zimmerau mit "zwei dazugehörigen Behau­ sungen" genannt. Diese bei- von "Zimmerauer Die abgesägte, aber aufbewahrte Firstpfette wurde während des Dreißgijährigen Krieges aufgesetzt. Foto: Nessizius den Teilgüter werden seit der Zeit um 1680 als "Gut zu Vor­ der- und Hinterzimmerau" in den Schriftquellen erwähnt. Das Bauernhaus "Zimmerauer Nachbar" entspricht dem Teil­ gut "Hinterzimmerau", das im Grundsteuerkataster aus der Zeit um 1778 "mit einer Stu­ ben, einer Küchel, einem Kel- Die baugeschichüichen Daten 1er, sechs Kammern, Stallung, des Objektes decken sich weit- Rehm und Thenn" im Eigen- gehend mit der archivarischen tum des Stephan Franzi- ge- Quellenlage. Die wesenüiche führt wurde. Der mit dem Substanz sowohl der gemau- First in Nord-Süd-Richtung erten als auch gezimmerten über rechteckigem Grundriss Bauteile stammt aus der ersten in den nach Westen leicht an- Hälfte d es 17. Jahrhimderts und steigenden Hang zweigeschos- wird durch die inschrifthehe sig in Mischbauweise aufge- Jahrzahl "1628" an der Unter­ führte Einhof mit flachem sicht der ehemaligen Firstpfette Pfettenstuhldach ist quer zum untermauert (der Pfettenkopf First geteilt. Der Wohnteil in wurde im Zuge von Dachum- der südlichen Gebäudehäl- bauten abgesägt, aber im Ob- fte mit giebelseitig erschlos- jekt aufbewahrt). Geringfügige senem Mittelflurgrundriss, Eingriffe in die Bausubstanz er- nach drei Seiten umlaufenden folgten im 20. Jahrhxmdert. Im Obergeschoss- und breitem Wohnteil sind mit der Pfosten- Giebelsöller ist über dem ge- stocktüre im prdgeschoß, den mauerten Bruchsteinfunda- rundbogig gezimmerten Söl- ment in Kantblockbauweise lertüren im Ober-und Dachge- gezimmert. Im nördlich an- schoß, zahlreichen Schiebefen- schließenden Wirtschaftsteil erstreckt sich über dem teil­ weise gemauerten Stallteil die gezimmerte, von der west­ lichen Traufseite befahrbare Heiflege. Bauteile stammen aus dem 17. Jahrhundert Pfostenstocktür im Erdgeschoß und rundbogig gezimmerte Söi- lertüren stammen aus dem 17. Foto: Nessizius Jhdt.
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