Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Aktuell il 23. Februar 2006 Vogelgrippe: Kaum Gefahr für den Bezirk - keine Gefahr für den Menschen /[ußerdem Ein Frühstücksei am Sonntag Was erwartet die Bauern? Die Vogelgrippe hat nun auch Österreich erreicht, landesweit gilt für Geflügel die Stallpflicht. Müssen auch wir im Bezirk Kitz­ bühel uns vor der heim­ tückischen Tierseuche fürchten? BEZIRK. Nach langwie­ rigen Verhandlungen im Präsidium des Bauern­ bundes präsentierte Land­ wirtschaftsminister Josef Pröll kürzlich das öster­ reichische Programm für die ländliche Entwick­ lung. Für Tirols LK-Präsi- dent Ludwig Penz, ist der neue Entwurf aufgrund der gegebenen Vorausset­ zungen ein Erfolg für die Tiroler Bauern. „Gesamt gesehen wird der ÖPUL-Förderbe- frag von österreichwei­ ten 650 Mio. Euro auf 520 Mio. Euro schrumpfen. Doch andererseits bietet die neue Schwerpunkt­ setzung große Entwick­ lungschancen“ so Penz. „Der Förderbetrag für unsere Bergbauern wird in den nächsten Jahren unverändert bleiben. Hier wird ganz klar der hohe Stellenwert unserer Berg- und benachteiligten Ge­ biete hervor gehoben. Zusätzlich will er sich für die Einführung von Weideprämien einsetzen. Die Grünlandbewirt- schaftimg als besondere Naturschutzmaßnahme soll hier insbesondere die Tiroler Viehbetriebe un­ terstützen. Auch die Ba­ lance zwischen Ackerbau- und Grünlandbetrieben ohne Benachteiligung eines Sektors bleibt erhal­ ten. Darüber hinaus wer­ den Investitionen und Bildung stärker in den Vordergrund gestellt. „Jetzt bedarf es nur mehr einer raschen Einigung zwischen Kommission und EU-Parlament, da­ mit das Programm auch planmäßig mit 1. Jän­ ner 2007 in Kraft treten kann“, hält LK-Präsident Ludwig Penz fest. BEZIRK. In den letzten Tagen haben sich die Ereignisse bei­ nahe überschlagen. Jeden Tag ein neuer Verdachtsfall, täg­ lich werden verendete Wildvö­ gel gefunden. Bis vor kurzem war nicht klar, ob diese Tiere an dem auch für Menschen gefährlichen Virus gestorben oder anderen Umständen zum Opfer gefallen sind. Doch nun ist es Gewissheit: Auch Ös­ terreich bleibt von der Vogel­ grippe nicht verschont. Bereits vergangene Wo­ che hat das Land in acht Ti­ roler Risikogemeinden die Stallplicht ausgerufen. Un­ ter ihnen auch der Ort St. Ul­ rich. Der PiUersee gilt bei Zug­ vögeln nähmlich als beliebter Rastplatz. Inzwischen wurde die StaUpflicht auf ganz Öster­ reich ausgeweitet. Sie soll bis mindestens 30. April aufrecht erhalten bleiben. Vor. direktem Kontakt mit Wildvögeln wird , ausdrücldich gewarnt. Auch tote Tiere dürfen auf keinen Fall berührt werden. Kinder sollen in der Nähe von Gewäs­ sern weder in Pfützen spielen, noch Vogelkot angreifen. Verzehr von Geflügel und Eiern gefahrlos Dennoch, Anlass zu Panik be­ steht keiner: Erstens ist die Seu­ chengefahr in Tirol aufgrvmd der relativ kleinen Geflügel­ bestände gering und zweitens kommt eine Übertragimg von Tier zu Mensch nur äußerst selten vor. Dass man sich durch den Verzehr von Geflügel oder Eiern infiziert, sei sogar absolut ausgeschlossen, wie Landwirt- schaftskammer-Präsident Lud­ wig Penz betont. Nicht nur für die Geflügel­ industrie, vor allem für viele m, , Dieser Auslauf bleibt den heimischen Hühnern wohi noch einige Zeit ver­ wehrt. Grund zur Besorgnis besteht deshalb aber keiner. Foto: Anzeiger österreichische Bauern, ist die ausgerufene Stallpflicht mit erheblichem Aufwand ver­ bunden. Um jeglichen Kon­ takt mit Wildvögeln zu ver­ hindern, müssen Hühner & Co. nämlich in einem um­ zäunten und überdachten Ge­ hege untergebracht werden. Gefahr für den Bezirk relativ gering Eine artgerechte Tierhaltung tritt dabei in den Hintergrund, Vorrang genießt in dieser Aus­ nahmesituation der Schutz der Tiere. Ist die Einhalumg der Stallpflicht nicht möglich, muss das Geflügel laut Gesetz geschlachtet werden. Keine Probleme gibt es mit der Stallpflicht hingegen im Bezirk Kitzbühel, wie LA Sepp Hechenbichler erklärt: „Aufgrund der vielen stren- ^n Winter, hat bei uns jeder Bauer für die Hühner ohnehin einen StaU Aber auch sonst, ist die Gefahr einer Geflügel­ seuche im Bezirk sehr gering, denn bei uns gibt es keine grö­ ßeren Hühnerhdter.“ Dennoch schließt der Land­ tagsabgeordnete nicht aus, dass auch im Bezirk ein Tier an Vogelgrippe erkranken könnte, Panik sei allerdings fehl am Platz: ,:Gerade heute Mittag habe ich eine Pute ge- ! gessen. Auch auf das ein oder andere Frühstücksei am Sonn­ tag freue ich mich schon.“ Damit die Hühner wenig­ stens im Frühjabir dann wieder frische Luft schnappen kön­ nen, schlägt Hecuenbichler vor, die Ausläufe einzuzäunen und mit Planen abzudecken. sag
< Page 4 | Page 6 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen