Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Aktuell Ausgabe 9 Grün-Nationalrätin Ulrike Lunacek besuchte das Flüchtlingsheim Bürglkopfin Fieberbrunn Integration durch Arbeit und Fest Nicht ganz einig zeigten sich Politiker und Betrof­ fene über die Prioritäten für eine erfolgreiche Inte­ gration von Flüchtlingen. FIEBERBRUNN. In der ver­ gangenen Woche erhielt das Flüchtlingsheim Bürglkopf hohen Besuch. Die für Flücht- hngsfragen zuständige Natio­ nalrätin Ulrike Lunacek so­ wie Bundesrätin Eva Konrad besichtigten gemeinsam mit grünen BezirkspoHtikern das Heim in Fieberbrimn, in dem derzeit 83 Menschen unter­ schiedlichster Nationalitäten imtergebracht sind. Gleich­ zeitig wurden im Zuge einer Pressekonferenz Verbesse­ rungsvorschläge präsentiert, die allerdings bei Heimleite­ rin Hilde Haselsberger und dem ebenfalls anwesenden Flüchtligsbeauftragten des Landes Tirol, Peter Logar, nur bedingt auf Zustimmung stießen. Flüchtlinge auf mehre­ re Orte verteilen Kritisiert wurde von Ulrike Lunacek zunächst das neue Asylgesetz (Menschen wer­ den zu schnell in Schubhaft genommen, Familien oft aus­ einandergerissen) und die Tatsache, dass die grausame Verfolgung der Tschetschenen durch Russland weitgehend totgeschwiegen wird. “Wir erkennen sie zwar als Flücht­ linge an, aber keiner wagt eine öffenthche Kritik. Gerade in Zeiten der EU-Präsident- schaft sollte Österreich hier Stellung beziehen”, forderte sie. In Bezug auf das Flücht­ lingsheim Bürglkopf (in dem sich übrigens ebenfalls meh­ rere Tschetschenen befinden) wurde besonders die abge­ schieden Lage hoch am Berg angeprangert. Tatsächlich ist das Heim während des Win­ ters nur mit geländegängigen Fahrzeugen und zu Fuß gene­ rell nur für geübte Wanderer erreichbar. Auch fordern die Heiir.leiterin Hilda Haselsberger (v. /.), GR Manfred Waltl und NR Ulrike Lunacef: beim Besuch e<ner jungen Fami'ie, die einen Großteil der Flüchtlinge b'lden. Foto: Anzeiger tiert. Auch funktioniert die, saal, wo sich Flüchtlinge mit Integration in anderen Hei- ihrer perscnhchen Lebens­ men, oder bei den über zehn situacion vorstellen und die hoffentlich zahlreichen Besu­ cher bewirten wollen. Kennenlernen durch ein Fest Grünen eine Reduzierung der Flüchtlingsgruppen auf maxi­ mal 50 Personen und eine Aufteilung auf mehrere Ge- Familien, die schon im Tal le- meinden, also auch Kitzbühel, ben, kaum besser - es geht nur St. Johann, Hopfgarten und durch massives persönliches Kirchberg sollten nach ihrer Engagement. Viel wichtiger Ansicht welche aufnehmen. wäre den Menschen, die Mög- “Es gab mit anderen Ge- hchkeit, arbeiten zu können!” meinden zwar einige Ge­ spräche, aber überhaupt keine konkreten Vorschläge oder Pläne”, meint dazu Flücht­ lingskoordinator Peter Logar. Zu kleine Gruppen hält er al­ lerdings schon im Hinblick au: eigene Schulklassen und williger gemeinnütziger Tä- SpracMiurse, (für die ein Mi­ nimum an Personen vorhan- Dur;h diesen zwanglosen Kontakt soll in der Bevöl­ kerung für mehr Verständ­ nis und Toleranz geworben werden. Flüchtlinge als Gemeindearbeiter Derzeit besteht die einzige legale Möglichkeit, sich als Wenig Verständnis zeigten Flüchtüng sinnvoll zu be- allerdings sowohl Heimlei- schäftigen, in Form von frei- terir. als auch Flüchtlingsbe- auftragter für jener, geringen tigkeit “Rund 100 Personen Prozentsatz von Flüchtlin- üben diese Arbeit derzeit in gen, cie mit Gewalt und kri- Tirol aus und bekommen da- minellen Aktionen die Ar- für einen Stundensatz vor. drei beit der Flüchthngshelfer and Euro”, berichtet Peter Logar. das Image cei Asylanten ex- Der Fieberbrunner Gemein- trerr. beeinträchtigen. “Hier Heimleiterin Hilde Hasels- derat Manfred Waltl möchte müsste auch im Sinne der Be- berger sieht die Standort- • in der kommenden Gemein- völkeiung viel rascher und ef- frage und Flüchtlingsanzahl deratssitzung den Antragstel- fektiver gehandelt werden” , nicht als wichtigsten Faktor: len, dass etwa fünf Flüchtlinge verlangten sie. “Sie gehören “Die Menschen die zu uns bei Gemeindearbeiten vom nicht hierher und schaden kommen, haben Schlimmes Bauhof bis zur Werkstatt ein- der überwiegenden Mehr- duixhgemacht und finden hier gesetzt werden. “Die Kosten zahl von Menschen, mit de- einen Ruhepol. Die Leute ha- hierfür müssten im Sinne ei- nen wir durchwegs positive ben ihre eigenen Cliquen und ner guten Asylpolitik für die Dinge erleben!”, so Haselsber- wollen nicht unbedingt etwas Gemeinde tragbar sein”, fin- ger und Logar. NR Ulrike Lu- von außen. Sie können allen det er. ; nacd: mahnte allerdings von möglichen sportlichen Aktivi- Weiteres konkrete^ Engage- zu schneller Abschiebung und täten nachgehen und werden ment von grüner Seite ist die sprach sich für mehr psydio- von uns mit dem Bus regel- Organisation eines Fest am 5. logische Betreuung aus. mäßig in den Ort transpor- Mai im Fieberbrunner Test- den sein muss), für keine gute Idee. Standort unwichtig ' Susanne Radke
< Page 5 | Page 7 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen