Kitzbüheler Anzeiger

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‘SMS""’"' AS 1 m. 3/300Y (150) 17. Sttljrflttttg 0c(|ciftIeiOing: 0an§ SBirlcttficrgcr Die vielseitigen Talente und Erfolge des Kitzbühelers Toni Praxmair (1907-1991) Fleißigster Nationalsänger Tirols Als nächste Besitzer folgten 1875 Anton Praxmair, 1899 die Witwe Katharina, geh. Koidl, 1906 Sebastian Praxmair (ab 1919 mit Maria, geh. Kreidl). Nach dem Tod des Vaters wa­ ren die Erben gemeinsam Be­ sitzer, die Mutter führte den Betrieb (Toni war beim Tod des Vaters erst 14 Jahre alt) fort. Sie war federführend beim griesseitigen Anbau von Kaffeehausräumen hinter der Konditorei (1929)- Toni Praxmair besuchte das Knabenseminar Borromäum in Salzburg, kehrte aber nach Kitzbühel zurück, als sich ein hartnäckiges Augenleiden er­ geben hatte und erlernte den Konditorberuf. Die Heilung des Leidens erfolgte innerhalb kurzer Zeit, weil man den Rat eines alten Bauern befolgte, der dem jungen Praxmair ei­ nen goldenen Ohrring emp­ fohlen hatte. Rennfahrer und Schilehrer Toni Praxmair nützte als Jun­ ger Mann verschiedenste Frei­ zeiteinrichtungen. Sein Name scheint in der Geschichte des Wintersportvereins auf. Er war ein ausgezeichneter Schi­ fahrer, der 1930 die Schileh­ rerprüfung ablegte. Damals waren Schischule und Club eng verbunden. Es gibt ei­ nige ausgezeichnete Sport­ fotos, die Toni Praxmair ge­ macht hat, sie wurden im Buch "Kitzbühel, Sonne und Pulverschnee" (1935, 1. Auf­ lage) veröffentlicht. Es erhielten sich auch Fo- Mit dem Namen Toni Prax­ mair verbindet sich vor allem und zu Recht der Begriff "Kitz- büheler Nationalsänger". Lange bevor Musikgrup­ pen aus Tirol mit Goldenen Schallplatten und elektronisch verstärkten Stimmen und In­ strumenten ihre Fans begeis­ terten, hatten sich die "Kitzbü- heler Nationalsänger" weltweit Ruhm erworben. Praxmairs Name ist mit dem touristischen Aufstieg Kitzbühels zur heutigen Be­ deutung untrennbar verbun­ den, sein Wirken ist ein Stück Wirtschaftsgeschichte, man aus der Zeit heraus ver­ stehen muss. ip ili WM •0 1 a lilip .. ■ V. Ö das I s#!i liiii Von Hans Wirtenberger m II Praxmair begann, wie die berühmten Tiroler Sängerge­ sellschaften des 19. Jahrhun­ derts, die vor allem aus dem ZiUertal stammten, mit dem autochthonen Liedgut und den überUeferten Instrumen­ ten. Er sah sich gezwungen, einen eigenen Weg zu verfol­ gen, der den Kunstjodler und das Heimatlied für die Besu­ cher der "Tiroler Abende" und auf Tourneen zu Exportarti­ keln machte. Die von ihm über zwei Ge­ nerationen geführte Gruppe hielt sich wesentlich länger als alle Vorgänger in Tirol, so dass Praxmair, der über 50 Jahre ihr anerkannter musi­ kalischer und wirtschafdicher Leiter war, als der fleißigste Tiroler Nationalsänger be­ zeichnet werden muss. *S m. K:.. Die „Tiroler Abende“ im Cafe Praxmair waren jahrzehntelang ein Anzie­ hungspunkt für das internationale Publikum. Im Bild Toni Praxmair mit der „Singenden Säge“. Foto: Herta Walch (Stadtarchiv Kitzbühel) Toni Praxmair kam als Sohn des Konditors Sebastian Prax­ mair unc der Gattin Maria, geb. Kreidl, zur Welt. Die Fa­ milie besaß damals bereits das Haus Vorderstadt 17. Erstmals erwähnt sind die Praxmair als Bürger im Jahr 1803, Johann Praxmayr war Müller. In Bürgerverzeichnis folgte 1850 Franz Praxmair, Bäckermeister. Im Jahr 1857 erwarb Franz das Haus aus dem Besitz der Gemeinden Reith, Aurach und Jochberg. Praxmairs Bedeutung für Kitzbühel darf nicht auf diese zweifellos überragende Tätig­ keit reduziert werden, weil er als Sportler, Sportfunktionär, Sänger, Theaterspieler, Unter­ nehmer, Tourismusfunktio­ när und Zeitungsgründer tä­ tig war und als Mensch große Achtung genoss. Die 100. Wiederkehr des Geburtstags ist Anlass für ei­ nen Rückbhck und eine Wür­ digung von Praxmairs öffent­ lichen Tätigkeiten.
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