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ein schwieriges Alter? Robert Bilgeri und Elisabeth Harasser von der Erziehungrberatung des Landes gaben den zahlreichen Vätern einen Einblick. Foto: Privat 22 Aus den Gemeinden AJgabe 11 Im Rahmen der Väterwoche gaben Experten Tipps und Ratschläge Ästhetische Medizin heute: Kosmetik In meiner Praxis habe ch es naturgemäß mit Men;chen zu tun, die von den Versprechen der Kosmetikindustrie ent- täuscht wurden. Nach einer großen Menge Geld, da man in 20-30 Jahren ausgegeben hat, erscheint halt Joch die erste Fafte. Ich stelle darn gern folgende Frage: Diese Fafte können wir behardeln, aber was tun Sie zur Vert inderung der nächsten Falte? Ich erfahre meist, dass der Ansazuch des Kunden an Kosmetik heute lediglich ist, dass er Kosmetik verträgt,weniger dass sie wirkt. Vitamin A, seit über 50 Jahren in seiner Wirksarokei: gegen Hautalterung wissenschaftlich erforscht, ist meist gänzlich unbekannt. Wie aber kann man Vitamin A in die Haut- zelle bringen nicht nur außen auf die Haut? Dazu sind völlig andere kosmetische Konzepte erforderlich, denn es geht dar- um. Vitamin A in kcsmetisch akzeptabler Zubereftung an- zuwenden, jedenTag, oei Mann und rau und ab f'ühem Alten Denn wenn man Hautafterung als eine Erkrankung betrachtet, so muss man ab frühem Alter vorbeugend (=präventiv) und später auch heilend (=kura- tiv) tätig werden. Des gilt für Mann und Frau gleichermaßen. Das heißt, dass aLch der Mann sich in Zukunft mehr und mehr Gedanken machen muss, was für kosmetische Produkte er auf seine Haut :sst. Ein After Shave und eine normale Af- ter Shave Lotion reichen dann nicht mehr aus. 'Wir leben in Kitzbühel ja etwas näher an der Sonne als norddeutsche Flachländler und wollen ja alle sonnengebräunt herumlaufen. Aber wollen vir wirklich zu unseren Falten stehen? Ihr Dc Wilhelm Wolff Pubertät — BEZIRK. „Pubertät ist, wenn Eltern schwierig werden.", meinte ein betroffener Ju- gendlicher auf die Frage, was er unter Pubertät verstehe und „wenn Eltern peinlich sind' ergänzte ein 14-jähriges Mädchen. Mit dieser Einlei- tung hielt Elisabeth Harasser, Kinder- und Jugendanwältin des Landes Tirol, in der LLA Weitau im Rahmen der jähr- lich angebotenen Vätertage ei- nen mitreißenden Vortrag. „Wenn Erziehung bis zu die- sem Altern nicht gelungen ist, dann vergessen Sie es! Es nützt nichts mehr' damit scho- ckierte die Referentin die Zu- hörerschaft, überwiegend Väter (am Weltfrauentag!). Außer- dem habe die moderne Hirn- forschung herausgefunden, dass sich viele Nervenverbin- dungen in dieser Lebensphase neu strukturieren, was sich un- ter anderem an dem Chaos in den Jugendzimmern unserer „Pubertisten" widerspiegle. Privatsphäre der Ju- gendlichen respektieren Schreiduelle zwischen Eltern und Heranwachsenden oder ohnmächtiges Resignieren? „Weder noch' meint Haras- ser Pubertierende finden sich in ihrem Chaos zurecht, auch wenn wir das kaum mitan- sehen können. Solange kein Ungeziefer aus den Zimmern kriecht, könnten Eltern, spe- ziell Mütter, gelassen bleiben. Außerdem sei die Intim- und Privatsphäre zu respektieren. Bei Achtung dieser Gren- zen würden sich auch Puber- tierende uns eher anvertrauen! Unsere Teenager fordern uns heraus, dass auch wir uns auf diese neue Lebensphase einstellen und selber wei- ter entwickeln. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, vermehrte Nachtaktivität der Pubertierenden - sind dafür die Hormone verantwortlich? „Ja, auch' außerdem suchen Jugendliche verstärkt Kontakt mit Gleichaltrigen, die Einfluss gewinnen, meist im Guten, manchmal auch gefahrdend. Da ist wieder Rückhalt, Haitge- ben gefragt, nicht aufdringlich sondern als Beziehungsange- bot, wie Robert Bilgeri von der Erziehungsberatung Kitzbühel in der Diskussion ergänzte. Erwachsene sind mit verantwortlich Im Zweifelsfall ist dann der Einfluss durch die Eltern und Lehrer als Miterzieher durch Loyalität stärker. Kinder und Jugendliche lösen sich stän- dig von uns ab, auch wenn wir einige Jahre für sie zu sor- gen haben. Das begann schon bei der schmerzhaften Ge- burt. In Gefahr verloren zu gehen seien aber eher jene Ju- gendliche, bei denen die Ver- bindung zwischen Eltern und Gleichaltrigen stark verunsi- chert, getrennt ist und bleibt. Überhaupt plädierte der Psychologe für die neu ange- dachten Angebote einer Paten- schaft außenstehender Erwach- sener nicht nur in schwierigen Scheidungssituationen, wenn das Spannungsfeld zwischen Vater und Mutter hoch ist und die Kinder aus dem Blick ge- raten. Auch Tauf- und Firm- paten oder andere Vertrauens- personen könnten die Eltern ergänzen oder vertreten. Die Kinder- und Jugend- anwältin erzählte, wie sie sich privat an der Kassa eines Su- permarktes einm:schte, als of - fenbar Minder iährge sog. Al- koholpops kaufen wollten. „Es braucht eben eine achtsame Mitwel: verantwortungsvoller Erwachsener. So könnte auch manche Jugendeewalt, wie vermehrt in den Medien be- richtet, verhindert werden," Grenzen und Regeln für Jugend wichtig In manchen Kul:uren fühlen sich aJ€ Erwachsenen für alle Kinder und Jugendlichen ver- antwortlich, wenn sie in Not ge- raten ocer sich gefährden. „Kin- der und Jugendliche brauchen auch Mentorinren und Men- toren", mein BJgeri, „die die Eltern achtsam .rettreten und ergänzen, wenn sie gebraucht werdart, und zwar unaufdring- lich, aber aufmerksam." „Bleiben Sie iltern! Ma- chen Sie sich rdcht auf gleich und sich selbst zu Teenagern! Jugendliche brauchen uns als Erwachsene mt Einfühlung, Zuwendung md Wertschät- zung, aber audi mit Regeln und Grenzen und nicht zu- letz: Ihre Seibst-Achtung als Eltern und Paar voreinander' so der Appell beider. Das Angebot der Erziehungs- beratung des Landes Tirol (Tel. O5356/624.0) richtet sich kos- tenlos und verscnwiegen an El- tern, Kinder- und Jugendliche zur Beratung, Psychotherapie und Enformalion.
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