Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbühel HAUPTEJNGANG / AMBULANZ NOTFALL EMERGENCY ZUFAHRT RETTUNG Das Krankenhaus wird nicht wie geplant am 30. Juni geschlossen. Die Ver- handlungen mit St. Johann sind gescheitert. KITZBÜHL. Für erstaunte Gesi:hter sorgte BM Klaus Wirnder im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Pres- sekonferenz „Wir werden das Kitzbüheler Krankenhaus nicht wie geplant am 30. Juni schlie- ßen. Sowohl die Abteilung für Innere Medizin als auch die Chirurgie werden weiterge- führt. Die Gynäkologie wird leider nicht zu halten sein." Ei- nen Beitritt zum Gemeinde- verband des BKH St. Johann wird es ebensowenig geben. Als Grund nennt Winkler unüberbrückbare Differenzen mit den St. Johanner Verhand- lungspartnern. „Die Haltung des Bezirkskrankenhausver- bandes der Stadt Kitzbühel ge- genüber st nicht akzeptabeL Wir dürfen fleißig zahlen, wer- den aber in Entscheidungen nicht eingebunden. Sowohl was die Überr..ahme des Personals als auch die Zusage für eine öffentlich zugängliche Ambu- lanz betrifft, konnten ebenfalls keine Einigungen erzielt wer- den." Naca derzeitigem Stand wäre eine medizinische Akut- versorgung der Kitzbüheler Bevölkerung nicht gewährleis- tet, ist sich BM Winkler sicher. In den nächsten Tagen soll nun ein neues Konzept aus- gearbeitet werden, das finan- zielle Einsparungsmöglich- keiten aufdeckt. KH mit neuem Konzept „gesundschrumpfen" „Das Krankenhaus ist am neu- esten Stand und modernst aus- gestattet, das haben mir viele Ärzte bestätigt. Von ihnen sind auch bereits Vorschläge zu Einsparungen gekommen, ohne dass die Qualität der Versorgung darunter leidet", ist Winkler zuversichtlich. An einer Reduktion des Personals wird man dabei nicht herumkommen. Auch die Schließung der Gebur- tenstation ist nicht mehr auf- zuhalten. „Aber vielleicht findet sich hier eine private Initiative, die die Gynäkolo- gie weiterführt", so das Stadt- oberhaupt. „Wir werden al- les aufrecht erhalten, was für den Betrieb eines allgemeinen öffentlichen Krankenhauses notwendig ist." Auch am be- stehenden Managementver- trag mit der TILAK will man weiter festhalten. Die bisherigen Pläne, im Krankenhaus Kitzbühel ein Reha-Zenturm zu errichten, sind aber ebenfalls noch nicht ganz vom Tisch. Die Verhand- lungen mit der Firma „hu- manocare/hospitals" werden i weitergeführt. „Die geplanten Betreiber wurden über un- sere Pläne in Kenntnis ge- setzt. Auch bisher gab es hier noch viele offene Fragen. Jetzt ist der Zeitdruck weg und so- mit kam ein schlüssiges Kon- zept ausgearbeitet werden", er- klärt Winkler. Wenig Verständnis von Seiten der Politik Überrascht von den Plänen der Stadtführung zeigt sich indes nicht nur die dafür zu- ständige LR Elisabeth Za- non, sondern auch Kitzbühels Kranken.aaus- Referentin Ger- traud Rief. „Diese Vorgehens- weise wurde mit niemandem vereinbart. 1CI.L bin die Letzte, die einer Fcrtführung des Krankenhauses nicht zustim- men würde, sctiiene die Situa- tion nichi ausweglos. Ich habe daher meine Funktion als Krankenhaus-Referentin mit sofortiger Wirkung zurückge- legt. Die Art und Weise, wie man hier mit dem Personal umgeht, ist beschämend." Verwunderung auch bei St. Johanns Bürgermeister: „Wir haben alle Schritte mit dem Land abgesprochen. Die Übernahmerichtlinien, und damit auch, wer wieviel zu zahlen hat, sind im Gemeinde- verbands-Gesetz ganz klar ge- regelt unc auch eingehalten worden." sag aus Tirol KITZBÜHEL(KA). „Die Bau- stelle Kitzbühler Krankenhaus im Tiroler Gesundheitswesen war fast fertig gestellt und jetzt reißt Kitzbühels Bürgermeis- ter Klaus Winider alles wieder aufl", zeigt sich etwa SP-Sozial- sprecherin Gabi Schiessling über die neuesten Entwick- lungen rund um das Kran- kenhaus Kitzbühel entsetzt. „Wahrscheinlich geht es hier wieder einmal um persönliche Befindlichkeiten, die über die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Belegschaft gestellt werden", meint Schiessling. Die Landesregierung hat die Umwandlung in ein Reha- zentrum beschlossen. Nun startet der Bürgermeister ei- nen Alleingang und setzt sich über Beschlüsse des Gemein- derates hinweg. „Wffl Wink- ler sich ein Denkmal setzen?", fragt Schiessling. Die Bevölkerung und vor allem die Belegschaft stehen nach einer langsam einge- kehrten Phase der Beruhigung wieder im Wind. Viele Ange- stellte haben sich schon nach anderen Arbeitsstellen ab 1. Juli umgesehen. Kündigungen wurden ausgesprochen. FP begrüßt Entschei- dung von BM Winkler Ganz im Gegensatz dazu die Stellungnahme vom Freiheit- lichen Bezirksparteiobmann Hans Sevignani: „Gegebene Versprechen von Regierungs- mitgliedern, wie etwa jene des ehemaligen Gesund- heits-Staatssektretärs Rein- hart Waneck, müssen einfach eingehalten werden. Bei ei- ner Schließung von Kitzbü- hel wäre dann der Andrang in St. Johann viel zu groß. Schon jetzt ist das dortige Kranken- haus vollkommen überlastet. Man muss sich vorstellen - die internationale Sportstadt Kitzbühel ohne Unfallam- bulanz; einfach ein Ding der Unmöglichkeit!" Viet" haber sich bereits mit der Schließung abgefunden - doch jetzt soll alles anaers werden. Foto: Anzeiger KH-Referentin Rief legt Amt zurück - BM Grander: keiner Schuld bewusst Knalleffekt um KH Kitzbühel
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