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10 Aktuell Ausgabe 12 Darf bloßer Platzmangel für die schulische Karriere unserer Kinder ausschlaggebend sein? 00 Wegen Uberfüllung geschlossen Während in Innsbruck ein nagelneues Gymnasium für den dortigen Nachwuchs alle Stückerin spielen soll und überall sonst im Land Ausweichmöglichkeiten bestehen, fehlt es am BW BORG St. Johann an allem. ST. JOHANN (KA). Zwar exis- tieren schon seit Jahren Pläne für Umbau und Renovierung des nicht mehr ganz neuen Schulgebäudes, doch wurde bis heute nichts davon realisiert. Immer knapp an Mitteln, lebt man im einzigen Gymnasium des Bezirks Kitzbühel seit lan- gem damit, dass nur das Nö- tigste geflickt werden und der stetig wachsenden Zahl von in- zwischen 750 Schülern nur mit der Führung von Wanderidas- sen begegnet werden kann. Damit hatte man sich abge- funden, wenngleich jedem klar sein muss, dass derlei Improvi- sationen der Qualität des Un- terrichts in Zeiten von PISA nicht förderlich sind. Müssen 60 Kinder abgewiesen werden? Aber mit der Anmeldung für das Schuljahr 2007/08 hat sich nun eine Situation ergeben, die interessierte Eltern heiß laufen lässt: Obwohl 180 angemeldete Kinder des Bezirks den nötigen Aufnahmekriterien entspre- chen, sollen aus Platzgründen nur 120 Kinder aufgenommen werden, wobei noch niemand weiß, wie die Auswahl der neuen Zöglinge erfolgen soll. Schließlich würde es an Willkür grenzen, die Bestimmungen nachträglich zu ändern, um so das überzählige Drittel der Be- werber elegant loszuwerden. Zur Vermeidung derlei un- populärer Maßnahmen wurde daher von Direktor Günther Lechner und BM Josef Gran- der ein Notpaket geschnürt, das die Führung von zwei ausgela- gerten Klassen in den Räumen des neu errichteten Sonderpä- dagogischen Zentrums ermög- lichen soll. Die nötige Adaption für die beiden Gymnasiums-Klas- sen müsste vom Land geneh- migt und finanziert werden, aber diesbezüglich fehlt bis dato jede Zusage. Und das, ob- wohl die Sache eilt, denn das nächste Schuljahr kommt be- stimmt und die Schüler des Be- zirks Kitzbühel können auf- grund der Randlage nicht ohne weiteres auf andere Gymnasien ausweichen. Die Schulen in Wörgl und Kufstein sind ebenfalls voll und bevorzugen zudem Kinder aus der eigenen Region, und die Auslagerung ins Bundesland Salzburg kann auch nicht die Lösung sein. Am Sonntag entscheidet die Bevölkerung von Westendorf über ihre touristische Ausrichtung Ein spannender „Wahlsonntag" Der 25. März könnte über die künftige Entwicklung des Dorfes wesentlich mitentscheiden. Mit Sicherheit bestimmt der Tag das Schicksal des geplanten Golfhotels eines Linzer Finanzunterneh- mens mit. WESTENDORF. Das ge- plante Hotelprojekt in der Brixentalgemeinde sorgte nicht nur innerhalb der Be- völkerung in den letzten Mo- naten für viel Gesprächs- stoff. Auch die „provinzielle Medienwelt" durfte wahr- lich oft und ausführlich über ein umstrittenes Unterfangen berichten. Nun soll Licht ins Dunkel kommen. Für Jakob Schermer, einer der Mitinitiiatoren der bevorstehenden Volksbefrag- ung, ist die Ausgangssituation klar: „Wir hatten einfach das Gefühl, dass die Gemeinde unsere Sorgen ob eines im- mer größer werdenden Hotel- projektes nicht mehr berück- sichtigen wollte. Deshalb der Entschluss einer Unterschrif- tenkampagne' artikuliert Schermer vor allem die Skep- sis gegenüber besagtem Fi- nanzunternehmen: „Wir sind keineswegs gegen einen Ho- telbau, aber die Größenord- nung dieses Projektes darf mehr als hinterfragt werden. Außerdem haben wir berech- tigte Zweifel, dass der Pro- jektbetreiber in der Lage ist, die geforderten Sicherheiten hinsichtlich Finanzierung und Fertigstellung erbringen zu können. Bislang konnte sie es nicht," macht Scher- mer erneut klar:,, Das hei- mische Alternativprojekt mit bodenständigem Hotel samt Golfplatz würden wir jedoch herzlich begrüßen!" Gemeinderat hoffi auf ein klares JA „Nur durch ein Ja ist gewähr- leistet, dass der Gemein- derat in Ruhe weiterarbei- ten und schlussendlich im Juni eine definitive Entschei- dung treffen kann", erklärt BM Anton Margreiter gegen- über dem KITZBÜHELER ANZEIGER. Denn nur ein „JA" gewähr- leistet, dass am Ende zumin- dest ein Tophotel und Golf- platz auch wirklich kommt und der Gemeinde beträcht- liche Mehreinnahmen sichert (bis zu € 100.000 Kommunal- steuer, bis zu € 6o.000 Orts- abgabe für TVB, über i Mil- lion Mehreinnahmen für die Bergbahn, ...). Mehreinnah- men, die letztendlich viele andere Projekte ermöglichen helfen könnten. „Mit einem Nein wird er- klärt, dass man Umwid- mungen für Großhotels nicht will und somit die touristi- sche Zukunft in Frage stellt", zeigt sich Margreiter besorgt, schließlich wäre es in weiterer Folge auch ungleich schwie- riger für den Gemeinderat, die richtige Entscheidung zu treffen: „Ein Nein würde auch die lokalen Alternativprojekte zeitlich in Bedrängnis brin- gen und Westendorf liefe ein- mal mehr Gefahr, eine gute Chance zu verpassen!" hch
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