Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Die Monate Dezember bis Februar waren heuer alles andere als „normal" 1 00mj a 00 hriger Rekordwinter 22. März 2007 Aktuell 3 Der heurige Winter geht nicht nur als einer der schneeärmsten, sondern vor allem als der wärms- te seit 100 Jahren in die Geschichte ein. BEZIRK. Auch wenn es der- zeit zum ersten Mal den An- schein hat, als hielte der Winter im Bezirk Kitzbühel Einzug, s haben sich die Me- teorologen pünktlich mit 1. März von dieser „kalten" Jah- reszeit verabschiedet. Mit Hilfe der Wetterbeob- achtungs-Station in der Nähe des Kitzbüheler Schwarsees und einer auf der Ehren- bachhöhe am Hahnenkamm ist es den Experten möglich, den heirigen Winter genau zu analysieren und zu ver- gleichen. Manfred Bauer von der Zentralanstalt für Mete- orologie und Geodynamik (ZAMG) in Innsbruck ließ im Gespräch mit dem Kitzbühe- 1er Anzeiger die abgelaufenen Wintermonate noch einmal Revue passieren. Eines steht für den Exper- ten aber von vornherein fest: „Heuer hatten wir es mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem wärmsten Winter seit mindestens wo Jahren zu tun, das belegen unsere Aus- wertungen eindeutig." So war es im Vergleich zum Klima- mittel (Mittel der Jahre 1971 bis 2000) in Kitzbühel im De- zember um ca. i Grad, im Jän- ner und Feber sogar um ca. 4 Grad zu warm. Insgesamt wa- ren die Temperaturen über den ganzen Winter hin gese- hen um 3,3 Grad zu warm. Nur 6 statt normaler- weise 23 Eistage Ebenfalls außergewöhnlich: Von Dezember bis Februar gab es heuer nur 73 Tage mit Frost, normal sind 84, und gar nur 6 Eistage, also Tage, an denen die Temperatur immer unter o Grad bleibt. In einem norma- len Winter zählt der Experte mindesten 23 solche Tage. Die kälteste diesen Winter in Kitzbühel gemessene Tempe- ratur herrschte übrigens am 27. Jänner und lag bei „nur" Mi- nus 12 Grad. Dafür gehen der 8. Dezember und der 24. Februar als wärmste Tag des wärmsten Winters in die Geschichte ein: Das Thermometer zeigte sage und schreibe 15,2 Grad an. Doch der Winter 2006/07 war nicht nur zu warm, er war auch schneeärmer als sämt- liche Winter zuvor. Zwar war es in Kitzbühel mit 208 Litern Niederschlag pro Quadrat- meter nur etwas trockener als normal (das Klimamittel liegt hier bei 221 Litern pro Qua- dratmeter), allerdings fiel der Grcßteil des Niederschlags heuer in Form von Regen an- statt Schnee. Hahnenkammwoche am schneereichsten An der Station Kitzbühel fle- lerL insgesamt nur 68 cm Scrinee, wobei es im Dezem- ber sogar lediglich 4 cm und im Februar ‚mickrige" 10 cm waren. „Im Jänner gab es ei- gentlich auch nur zwei grö- ßere Neuschneefälle. Einmal am 2.!;., WO 22 cm fielen, und dann am Hahnenkammwo- caenende, was aufgrund der Fernsehbilder wahrscheinlich noch jedem in Erinnerung sein dürfte", so Bauer. In Kitzbühel selbst gab es laut Wetterexperten in den letzten 2C Jahren nur zwei hnlich schneearme Winter, nämlich 1996/97 und 1997/98. „1996/97 betrug die Neu- schneesumme etwa nur 66 cm, den ganzen Jänner schneite es damals gar nicht.« Vor allem in den Tallagen von Kitzbühel waren die Schnee- mengen jedenfalls in diesem Winter so gering, wie seit vielen Jahrzehn r en nicht mehr. Aber auch in höheren Lagen war der heurige Winter außergewöhn- lich schneearm. sag Bitte Warten! BEZIRK. Eine Be- standsaufnahme des Landesstraßenbaupro- grammes macht rasch die finanziellen Engpässe offensichtlich. Zwei Großprojekte (Wörgl-Bruckhäusl mit einem Gesamtbudget vön o Mio. Euro und die Umfahrung Brixen mit einem Investitionsvolu- men von ebenso 40 Mio. Euro) blockieren weitere Vorhaben: „Wir brau- chen hinsichtlich der Unterflurtrassen künf- tig deutlich biffigere Lö- sungen, denn die Begehr- lichkeiten werden immer größer, das Budget nicht," betont LR Anton Steixner, bestätigt jedoch das Pro- jekt Ausbau B 178: „Be- ginnend mit Going hof- fen wir auf ein rasches Grundeinlöseverfahren und auf einen Baustart mit Frühjahr 2008!" Für andere Projekte im Bezirk heißt es aber wei- terhin: Bitte warten! „Was soll ich bitte zu einer Umfahrung Joch- berg sagen, wenn wir bis- lang noch nicht mal in Going begonnen haben. Und mit Kitzbühel und seinem etwaigen Umfah- rungsprojekt gibt es der- zeit keine ernsthaften Auseinandersetzungen", bestätigt Steixner gegen- über dem KITZBÜHELER ANZEIGER. B 178: Für Going könnte der ersehnte Baustart mit 2008 erfolgen. Foto: Anzeiger
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >