Kitzbüheler Anzeiger

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Positive Schlagzeilen für das Bezirkskrankenhaus St. Johann liefert erneut die Orthopädische Abteilung unter der Leitung von Primar Robert Siorpaes. Für einen rascheren Hei/ungsverlauf sorgt ein neuartiges Pro- gramm; binnen einer Woche können die Patienten das Haus schmerzfrei verlassen. Foto: Anzeiger 8 Aktuell Ausgabe 13 Orthopädie: Pilotprojekt manifestiert erneut Spitzenmedizin am Bezirkskrankenhaus St. Johann In nur einer Woche nach Hause Ein neues Programm, das Patienten nach der Implantation eines künst- lichen Kniegelenkes in Rekordzeit wieder auf die Beine bringt, kommt seit wenigen Monaten erst- mals in Osterreich an der Orthopädischen Abteilung des Bezirkskrankenhauses St. Johann mit großem Erfolg zum Einsatz. BEZIRK(KA). Mit aktiven Patienten und optimalen Ab- läufen führt das internatio- nal erfolgreiche Programm zu hoher Patientenzufrieden- heit, Qualitätssicherung und Einsparungen. Üblicherweise bleibt der Pa- tient nach dem Einsatz eines künstlichen Kniegelenks 12 bis 14 Tage im Spital. Inner- halb des sogenannten Joint- progress- Programmes ist diese Zeit jedoch auf eine Wo- che reduzierbar. Der neue An- satzpunkt liegt in erster Linie darin, dass der Patient eine sehr aktive Rolle übernimmt. Grundlage dafür ist einerseits die verbesserte Information und Motivation des Betrof- fenen und seiner Familie und andererseits ein speziell ent- wickeltes Programm, welches die Patientenbedürfnisse bes- ser unterstützt: „Nach einem halben Jahr Erfahrung kön- nen wir sagen, dass Jointpro- gress von den Patienten be- geistert angenommen wird' sieht Dr. Robert Siorpaes, Pri- marius der Orthopädischen Abteilung des Bezirkskran- kenhauses St. Johann, eine zu- friedenstellende Entwicklung. Behandlungsprozess - Angehörige integrieren Zusammen mit den Angehö- rigen, die in die Betreuung miteinbezogen sind, wird in einer Informationsveranstal- tung erarbeitet, wie der All- tag nach der Operation in den eigenen vier Wänden funkti- oniert. Schon in der Vorbe- reitung - und nicht erst im geschwächten Zustand nach der Operation - lernt der Patient, wie man mit Krü- cken, z. B. beim Stiegenstei- gen, zurechtkommt. Bereits am zweiten postoperativen Tag sitzt der Patient in sei- ner Alltagskleidung in einem Spezial-Sessel im eigens in- stallierten Aufenthaltsraum, gemeinsam mit drei anderen Knie-Operierten. Motivation durch Reha in der Kleingruppe „Menschen, die ein künstli- ches Kniegelenk erhalten, sind nicht krank, sie gehören nicht ins Bett, sondern so schnell wie möglich auf die Beine' meint Dr. Michael Petschko, der die Umsetzung von Joint- progress im Krankenhaus St. Johann leitet. „Durch das ge- meinsame Hinarbeiten von jeweils vier Patienten auf ein Ziel - beginnend bei der Vor- information bis hin zur Mobi- lisierung in der Physiotherapie - entsteht eine positive Grup- pendynamik, von der jeder Einzelne profitiert' beschreibt Dr. Petschko die Vorteile der Vorbereitung und Nachsorge in der Kleingruppe. Rasch & schmerzlos auf die Beine kommen Ein weiterer Eckpfeiler von Jointprogress ist die weitge- hende Schmerzfreiheit. Das Anästhesie-Konzept lässt zu, dass der Patient bereits in den ersten Tagen nach der Opera- tion das Knie fast schmerzfrei beugen, dadurch viel rascher mit den Bewegungsübungen beginnen kann und damit auch schneller wieder mobil und sicher auf den Beinen ist. Da die Patienten tagsüber in den Therapie-Stühlen sitzen, wird der Kreislauf schnell sta- bilisiert. In der Physiotherapie werden Alltagssituationen wie Stiegensteigen und Handgriffe im Haushalt geübt. Standardisierte Abläufe helfen Jointprogress besteht aus einem klugen System fest- gelegter und standardisier- ter aufeinander abgestimm- ter Abläufe. Das bedeutet für die Patienten, dass vom Erst- gespräch über die Operation bis zur letzten Nachuntersu- chung keine Wartezeiten ent- stehen. „Jointprogress bringt für die Patienten bessere Er- gebnisse und wir können ef- fizienter planen. Somit profi- tieren alle davon' beschreibt Primar Robert Siorpaes die Vorteile für Patienten und Krankenhaus. Zurzeit werden im Kran- kenhaus St. Johann jeden Montag vier Knieoperati- onen durchgeführt. Ziel ist es, dieses Programm auch auf andere Bereiche wie Hüftope- rationen auszuweiten.
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