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Anireas Mader Dav:i Rupp, Harald .Doner und PEter Gesteiger bei der Uraufführung der „Fughetta für Saxophon quartGtt". .oto: Anzeiger 10. Mai2007 Kultur&Szene 19 Feierliches Gedenkkonzert für Josef Gasteiger, vulgo Gast eiger Sepp Zeitgenössisches vom Hohenegghof Außerdem Einzigartiges Gedenk- konzert brachte wahre musikalische Schätze von Peter Gasteiger zu Tage. KITZBÜHEL. Wer hat's ge- wusst, wirklich gewusst? Oder auch nur gedacht, geahnt, dass da droben, hoch über Kitzbü- hei, am sogen. „Hohenegg- hof' außer dem allseits be- kannten Gasteiger Sepp, seines Zeichens Stadtkapellmeister und Leiter der Musikschule, noch ein anderer Sepp wohnte - einer, der an seinem Schreib- tisch und am Klavier, manch- mal vielleicht auch mit seiner Geige und der Trompete, nicht nur Partituren zu eingängiger Blasmusik (die er freilich zu- tiefst liebte!) studierte, sondern auch selbst komponierte: für seine Stadtkapelle, einerseits - Walzer, Märsche, Ouvertü- ren et cetera, anderseits jedoch sich tief in die „klassische Mu- sik" hineinbegeben hat, und zwar von der Bach-Zeit bis zur „Moderne" und dieser über- zeugten Tribut zollte? Wertvolle musikalische „Schätze" Ja, gewiß, man hat vor vielen Jahren sein sogen. Sieberer-Trio gehört und aufgehorcht, ja ge- staunt; auch späterhin ab und an ein paar Proben von die- sem Modernen; aber dass unser Sepp Gasteiger - das Wort „un- ser" sei erlaubt - sich intensiv mit tonalem Neuland auseinan- dersetzte, das war eben nur we- nigen bekannt. Und jetzt, an- lässlich eines Gedenkkonzerts zu seinem 5. Todestag (. Mai 2002), durfte man weiteres von dem vielen, das er diesbzgl. komponierte, kennenlernen - und hat wieder gestaunt - und gedacht: hier ist, sozusagen in der Einsamkeit eines Berghofs, Erstaunliches entstanden und dass es höchste Zeit wäre, dass diese (von Sepp Gasteiger offen- bar peinlichst, vielleicht auch ängstlich zurückgehaltenen) musikalischen Miniaturen, wa- gen wir das Wort „Schätze' ge- hoben werden, und es ist nach solcher Demonstration von Qualität, so wenig man von dem vielen Vorhandenen hörte, kein Zweifel, dass die Musiker danach greifen - sofern die Sa- chen zugänglich gemacht wer- den; denn noch lagern sie bei den Erben. In Gasteiger-Werke hineinhören Dabei: sie sind nicht etwa leicht verständlich, die Gastei- ger-Stücke, und für die Musi- ker, spieltechnisch gesehen, kein Honiglecken. Man muss sich - und es gehört ein eini- germaßen geschultes Gehör dazu - erst einmal in seine Art hineinhören, egal, ob das nun die kurze Sonatine für 2 Trompeten und Posaune ist, die erst in den letzten Lebens- monaten entstandene. wun- derschöne Fughetta für Saxo- phonquartett - eir.. humoriges, leider nur einsälziges Werk (man könnte vermuten, dass weitere Sätze geplant waren), oder eben das Sieberer-Trio, welches man auch anlässlich der kürzlich stattgefundenen Präsentation der Maria-Ho- fer-CD zu hören bekam. Durchsetzt war das Pro- gramm mit einigen Kostbar- keiten anderer Komponisten: mit Paul Hindemiths Konzert- stück für 2 Altsaxc'phc.ne, sei- nem Musikalischen Blumen- gärtlein (köstlich, köstlich!), weiters mit einer Corelli-So- nate und Floriari Bramböcks „Sehnsucht nach Tanz" KITZBÜHEL. Beim freien, kreativen Tanzen, über be- kannte, automatische Bewe- gungsmuster hinaus, gelangen wir bei beschwingter Musik in den Urzustand der Freude an der Bewegung. Hierzu lädt Sabina Moser wieder am Samstag, 12. Mai, 19-21 Uhr, in die HAK Kitzbühel, Traun- steinerweg ii, ein. (Bitte De- cke und Wasser mitbrin- gen) Weitere Infos unter Tel. 05356/73948 und sabina.mo- ser@gmx.de Musikschul- Neuanmeldung BEZIRK. Die Anmeldefrist für das Schuljahr 2007/08 an der Landemusikschule Brixental endet mit 31- Mai (gilt nur für neu eintretende SchülerInnen). Formulare sind erh.iltlich unter wwwmusikschuIwerk. at/tirol (Schülerinfos). Wei- tere Informationen gibt es auch unter www.musikschu- len.at/brixental. Neben den klassischen Fä- chern werden ab dem Schul- jahr 07/08 neu angeboten: En- sembleleitung/Dirigieren für Blasorchester- od. Chorlei- ter, Künstlerischer Tanz für Kinder (nur im Standort Hopfgarten). ulkig verfremdeten Volks-me- lodien (3 Tiroler in Mechiko). Ja, ein würdiges Gedenken an Sepp Gasteiger - eines, das nachdenklich stimmte, und es w.irde an de:n wenigen Ge- hörten klar: er ist in den Einfäl- len, der Harmonik, den Struk- turen, in se:nen manchmal weit ausholen den Linien (si- ehe 2. Satz irl Sie erer-Trio!) oft kühn, aber immer interes- sant. Gewiss, Geis: kann ja nur von Geist leben, und man spürt gewisse Vorbilder - etwa Hin- demith, den Gasteiger sosehr verehrte. Was nichts an seiner Originalität adert! Und viel- leicht war - bei all seiner Liebe zur Blasmusil - sein Verlan- en nach dem ‚Klassischen" :ößer, als rnsn glaubt. Aber: er liebte beides. Wünschen wir seinem Werk iie verdiente Ver- breitung! Hugo 1. Bonatti
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