Kitzbüheler Anzeiger

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6 Aktuell Ausgabe 1 ...•.-I Ihre Meinung n «... J » Noch sind wir freie Bürger BEZIRK. Es ist hochinte­ ressant, aber auch beschä­ mend, was sich die Brüs­ seler EU-Bürokraten alles einfallen lassen. So soUen die preisreduzierten Ein- heimischen-Tages-, Wo­ chen- xmd Saisonschi­ pässe abgeschafft werden, weil - so will man argu­ mentieren - das Gleich­ heitsprinzip verletzt sei. Die Schreibtischtäter in der EU-Zentrale wissen scheinbar nicht, dass wir in einer Demokratie mit einer freien Marktwirt­ schaft leben und folg­ lich jeder Unterneh­ mer das Recht hat, für seine Leistungen auch die Preise zu machen. Sie, die EU-Zentra- listen, wissen auch nicht, dass es sich bei den Seil­ bahnunternehmen um private Kapitalgesell­ schaften handelt, an de­ nen die Gemeinden mit mehr oder weniger Kapi­ tal, sprich Steuergeldern, beteiligt sind und diese folglich das Recht in An­ spruch nehmen können, als Investoren auch den Preis für Einheimische und Gäste zu bestimmen. Sollte eine derartige EU-Regelung zustande kommen, dann wird es nicht nur eine Kapital­ flucht aus den Gesell­ schaften geben, sondern auch zu einem Absturz von Buchungen durch die einheimische Bevölke­ rung kommen, weil sich viele eine weitere Preis­ steigerung nicht mehr lei­ sten können. Und wer ist, seit es den alpinen Schi­ sport gibt, für die Berg­ bahnen ein Hauptkunde? Es ist die einheimische Bevölkerung. Dkfm. Dr. Josef Ziepl Tourismusdirektor i. R. e i ii r ■■ »fi!« i- ( Nachhaltigkeit und sanfter Tourismus wird im Biohotel Rcrian groß geschrieben. Nicht nur für das hausei­ gene Biobrot heimsen die Pointners eine Auszeichnung nach der anderen ein. Foto: Anzeiger Vollwertkost und Abfallvermeidung werden regelmäßig ausf^ezeichnet Das etwas andere Spitzenhotel So stellen sich viele ihren Traumurlaub wahrschein­ lich nicht vor - oder doch? Vorzeitig abgereist ist beim Biohotel Florian je­ denfalls noch niemand. So kommt seit 27 Jahren im Hctel Florian nur echte Vollwertküche auf den Tisch. Pommes, Fleisch ^md Fisch sucht der Gast hier vergeb- hch. Auch Raucher müssen, zumindest im Haus, wäh­ rend ihrer Urlaubstage auf den Glimmstängel verzichten. Musikberieselung ist ebesno tabu, wie der Einsatz von Mi- kroweLe 'oder Friteuse. Erholung pur für Körper und Geist „Viele Gäste kommen seit Jah­ ren zu uns. um sich vom Stress zu erholen. Aber auch die. die bei ihrer Umreise unserer Phi­ losophie etwas kritisch gegen­ über stehen merken schnell, dass beispielsweise auch Voll­ wertkost toll schmecken kaim. Abgereist ist bei uns deshalb jedenfads noch nie jemand“, so Pointner. Auch im Biohotel Florian freut man sich derzeit über volle Gästebetten. Für die Fa­ milie bedeutet das jede Menge Arbeit, denn vieles wird per­ sönlich erledigt. „Grundpro­ dukte einkaufen und so viel wie möglich selbst herstel- len“, lautet die Philosophie im Hause Pointner. Damh und mit dem Grundsatz, dass Ab­ fallvermeidung wichtiger ist als Mülltrennung, setzt man beim Biohotel neue Maßstäbe in Sachen sanfter Tourismus. Gäste und Mitarbeiter miteingebunden Und der Erfolg gibt ihnen F.echt: Mit ledigüch einem \Tertelliter Restmüll pro Über­ nachtung hegt das Reither Drei- Sterne-Hotel weit unter dem sonst für Betriebe dieser Grö­ ßenordnung übhchen Durch­ schnitt. „Da wir sehr viel selbst berstellen und nur vegetarische Kost anbieten, entfällt jeghche Anheferung von Back-, Fleisch und Wurstwaren. Nur einmal in der Woche kommt eine Lie­ ferung mit Gemüse, Milchpro­ dukten und Trockenwaren“, er­ klärt Florian Pointner. Um AbfaU zu vermeiden wird aUes in 25-kg Papiersäcken bzw. Mehrweg-Transportver­ packungen gelagert. Neben den Mitarbeitern achtete der Chef psrsönhch darauf, dass im Bi­ ohotel Florian in Sachen Müh ahes ordnungsgemäß abläuft. „Es ist eine Heidenarbeit, aber das ist unser Leben. Wir haben eben unser Hobby zum Beruf gemacht. Ideen für die Zukunft gibt es deshalb noch viele“, ver­ rät Hoteher Pointner. REITH. Geradejetzt zur Weih­ nachtszeit türmen sich in vie­ len Haushalten die Mühberge. Doch noch viel mehr Mist „produzieren“ während dieser Tage die Hotel- und Gastro­ nomiebetriebe. Zwischen zwei und vier Kho kommen da pro Gast an einem Tag schon ein­ mal zusammen. Dabei ginge es auch anders Das beweist seit vielen Jahren die Famihe Point­ ner in ihrem Biohotel Florian. Für ihr erfolgreiches Abfaüver- meidungskcazept wurden sie nun als einziger von 22 euro­ päischen Betriebenvon der EU ausgezeicnnet. Seit 34 Jahren gibt es nun das Biohotel Florian. Der Anfang war damals nicht ganz einfach, wie Florian Pointner erzählt. „Zu Beginn ernteten wir für unsere Ideen sehr viel Kritik und wurden ausgeiacht. Heute wollen viele unser Erfolgsre­ zept kopieren, weil Nachhal­ tigkeit und Gesundheitsbe­ wusstsein auch bei den Gästen immer wichtiger werden.“ sag
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