Kitzbüheler Anzeiger

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4 Aktuell Ausgabe 25 Noch immer keine Gleichberechtigung in Berufs- und Alltagsleben f,] ^ußerdem I Auch Behinderte können arbeiten Gastfreund­ schaft Menschen mit Behin­ derung sind Menschen wie du und ich. Auch sie können berufliche Höchst­ leistungen bringen. Kitzbühel erfüllt die gesetzlich festgeschriebene Quote“, rech­ net Reiter vor. Würden hinge­ gen alle Betriebe ihrer Pflicht nachkommen, gäbe es keine begünstigt behinderten Ar­ beitslosen und die vor kurzem durchgeführte Armutsstudie würde anders aussehen. Der­ zeit ist Tirol österreichweites Schlusslicht. Gleichstellungsgrund­ satz nicht erfüllt Walter Guggenberger, er gilt als DER Sozialexperte schlechthin, steht täglich mit Behinderten in Kontakt. Er weiß: „Behinderte wollen le­ ben und arbeiten wie alle an­ deren Menschen auch. Doch tun sie sich besonders schwer, einen Job zu finden, sogar wenn sie die selben Leistungen im Stande sind zu bringen, wie jeder andere Arbeitneh­ mer auch.“ Doch nicht nur in der Ar­ beitswelt tun sich Behinderte trotz dem in der Verfassung festgeschriebenen „Gleich­ stellungsgrundsatz“ - übri­ gens eine Initiative von Wal­ ter Guggenberger - schwer, auch im täglichen Leben wer­ den ihnen zahlreiche Hürden in den Weg gelegt. „Eigentlich müssten Behinderte die Mög­ lichkeit haben, überall dort­ hin zu gelangen, wo sie wol­ len. Viele Geschäfte, Lokale xmd Ämter sind für sie al­ lerdings unerreichbar“, so Guggenberger. Viele Förderungen nicht bekannt Dabei wird jede bauliche Maßnahme, die zur Barrie­ refreiheit eines Betriebs bei­ trägt, vom Bundesozialamt mit 50 Prozent gefördert. „Bis zu einer Summe von 50.000 Euro ersetzen wir jedem die Hälfte seiner Investition“, be­ tont der Landesstellenleiter. Nur eine von zahlreichen Hilfestellxmgen, die leider in der Bevölkerung noch viel zu wenig bekannt sind. So gibt es etwa auch ein Ange­ bot für Angehörige, die be­ hinderte Mitmenschen pfle­ gen. „Ab Pflegestufe 4 sorgen wir für die notwendige finan­ zielle Unterstützung, die den Pflegepersonen pro Jahr eine vierwöchige Auszeit ermögli­ cht“, informiert Walter Gug­ genberger. Zu einer Diskussions­ runde über den heimischen Tourismus luden kürzlich Horst Ebersberg und Peter Marko. BEZIRK. Alleine in unserem Bezirk Kitzbühel leben 4.000 Menschen mit Behinderung. Sie alle wollen behandelt wer­ den, wie du und ich. Viele von ihnen träumen von einem ge­ regelten Berufsleben. Laut Behinderten-Einstellungs- gesetz müssten Betriebe pro 25 Arbeiter mindestens ei­ nen „Begünstigt Behinder­ ten“ (unter 65 Jahre, 50 % ge­ handicapt) einstellen. Diese Quote wird kaum erfüllt, die fällige Ausgleichstaxe von 216 Euro pro Monat gern in Kauf genommen. Landtagsvizepräsident Franz Reiter und der Landesstellen­ leiter des Bundessozialamtes, Walter Guggenberger ist di­ ese Problematik schon lange ein Dorn im Auge. „Im Be­ zirk Kitzbühel gibt es 400 be­ günstigt behinderte Arbeit­ nehmer, es müssten allerdings weit mehr sein. Die Arbeitslo­ senquote liegt hier bei 40 Pro­ zent. Einzig die Stadtgemeinde KITZBÜHEL. Ist „Gast­ freundschaft“ eine Eigen­ schaft, die wir Kitzbühe- 1er einfach im Blut haben oder können auch wir im Umgang mit unseren Gä­ sten noch einiges lernen? Nur eine von vielen Fra­ gen, die im Rahmen des „Kitzbüheler spräches“ versucht wur­ den zu beantworten. Peter Marko, Kitzbü­ hels neuer Tourismus Di­ rektor, gab seine Eindrü­ cke zu diesem Thema preis und betonte, dass etwa eine übertriebene, gespielte Schaft bei den Urlaubern eher abschreckend wirke. Wichtig sei es, zu spüren, ob der Gast lieber in Ruhe gelassen werden möchte, oder aber den Kontakt zu den Einheimischen sucht. Nur wem die Arbeit mit dem Gast Freude bereitet, könne diese „gute Laune“ auch an den Urlauber weitergeben. Gastfreundschaft muss gelebt werden. Denn nur deshalb werden Gäste zu echten Stammgästen. Lei- I der ist deren Zahl in den letzten Jahren etwas zu­ rückgegangen. Vor allem der Generationswechsel und das sich ändernde Bild des Tourismus regten die Diskussionsteilneh­ mer zum Nachdenken an. Den Gast spüren las­ sen, dass man sich über seinen Besuch freut, und ihn nicht nur als Geldau­ tomaten betrachten, lau­ tet daher eines der künf­ tigen Gebote. Stadtge- Gastfreund- , *iif Walter Guggenberger vom Bundessozialamt und SP-Bezirkschef Franz Reiter rufen zu mehr Chancengleich­ heit für behinderte Arbeitnehmer auf. sag Foto: Anzeiger
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