Kitzbüheler Anzeiger

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^ w ©O R riCS/b< h'. m :a HM 0c^ttftIettiing: ^ttn§ SBiirienlievget 9h, 4/300?’ 052) 1?. So»>i^«»ttS Vor hundert Jahren kam der bedeutende Tiroler Vclksliedforscher Norbert Wallner zur Welt Zu guater Stund a Liadl singen Ein geselliger Mensch voll na­ türlicher Fröhlichkeit und Einsatzfreude für das, was ihm bedeutungsvoll erschien. So lebt Norbert Wallner in der Erinnerung vieler Volks­ musikfreunde. Weil er we­ sentliche Arbeitsjahre in Kitz­ bühel verbrachte, stellt die hundertste Wiederkehr sei­ nes Geburtstags einen berech­ tigten Anlass zu einem Blick auf Leben und Werk dar. zusätzlich das Studium der Musikwissenschaft und der Kunstgeschichte an der Uni­ versität Innsbruck. Nach drei Jahren musste er es abbre­ chen und konnte erst ab 1958 - nunmehr Volkskunde und Musikgeschichte - wieder stu­ dieren. Thema seiner 1964 ab­ geschlossenen und wenig spä­ ter gedruckten Dissertation waren „Die deutschen Mari­ enlieder in Enneberg“. Rastlose Forschungsarbeit Der Studienabschluss als Dr. phil. mit 57 Jahren war nur ein Meilenstein in der bis zuletzt rastlosen Forschungsarbeit, die er mit vielen praktischen Einsätzen zu verbinden ver­ mochte. Bezeichnenderweise feierte Wallner das Ende des fast 30 Jahre umfassenden Studiums auf der Oberland- hüLe im Spertental. Norbert Wallner hatte früh mit Feldforschungen zur Volksmusik begonnen. Der Weltkrieg 1914/18 hatte auch Einschnitte für die Volksmu­ sik gebracht. Die um die Jahr­ hundertwende erfolgreich be­ gonnene Sammeltätigkeit war unterbrochen. Gebräuchliche Singanlässe kamen ab. Nur Zellen angestammten Sin- gens und Musizierens blie­ ben erhalten. Eine solche fan­ den Wallner und sein etwas älterer Berufskollege Adalbert Koch aus Hall im westlichen Teil der Kitzbüheler Alpen. Sie verbanden Aufstiege und Ski-abfahrten auf einsamen Bergen mit der Einkehr auf Von Hans Wirtenberger Wallners Kitzbüheler Jahre standen unter völlig unter­ schiedlichen Aspekten. Die ersten sieben Jahre umfassen die gesamte Zeit der national- soziahstischen Herrschaft in unserem Land und seine Tä­ tigkeit als Schulinspektor, die letzten fünf Jahre, die nach ei­ ner fünzehnjährigen Abwe­ senheit begannen, zeigten ihn als Hauptschullehrer mit an­ haltendem Interesse an Volks­ musik und damit verbun­ denem Brauchtum, als hart arbeitenden Werkstudenten, der nach Kitzbühel gezogen war, um hier bei der Familie zu sein. Da die Gattin und die drei heranwachsenden Kin­ der zur neuen Arbeitsstätte in Innsbruck nicht folgen woll­ ten, war er in seinem letzten Lebensjahrzehnt nur noch wenig in Kitzbühel, weil er in seinen Plänen und Aufgaben aufging und diese ihm nun vorrangigen Tätigkeiten zeit­ lich nur auf Kosten der Fami­ lie möglich waren. Die hervorstechendste Ei- Die Alpenvereinsjugend Kitzbühel feierte ihren Singiehrer Dr. phil. Nor­ bert Wallner, mit Gattin Burgi, auf der Oberlandhütte. Foto: Foto Kom, Kitzbühel (Archiv OSR F^terBrandstätter) genschalt Wallners war eine Bescheidenheit, die auch dazu führte, dass er mit seiner über den Beruf hinausreichenden Arbeit und seinem Einsatz für Volksmusikgruppen keine materiellen Erfolge zu verbin­ den vermochte. Er wurde aber einer der den Weg weisenden Fachleute für die Volksmusik­ forschung und für neue Ver­ anstaltungen. Manche seiner Liedschöpfungen sind wirk­ liche Volkslieder geworden. Früh zum Fachmann entwickelt Schon seit der Kindheit in­ teressierte sich der Sohn stei­ rischer Eltern in Tirol - der Vater war k. k. Steuerbeam­ ter in Silz, als der Nachzügler am 6. Juni 1907 zur Welt kam - für Volksmusik. In Meran, wo der Vater bis zur Pensio­ nierung am Ende der Monar­ chie tätig war, und in Inns­ bruck besuchte Norbert die Realschule. Der Traum von einem Tiefbaustudium an der Technischen Hochschule Graz scheiterte wegen des frühen Todes des Vaters. Nach dem Abiturientenkurs begann die Lehrtätigkeit an der Bürger­ schule in Reutte, dann folgten Berufsjahre im Oberland. Im Jahr 1935 begann Wallner
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