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mtjbüliclcr J^ciwitrtlättcr ^eimolbtöMev SKr. 4/^007 denden Texte in der Art eines „Krippenhoangarts“ grenzten das Adventsingen von gleich artigen Veranstaltungen ab und wurden das Muster für weitere Adventsingen in Tirol. Der nun als Leiter des Tiroler Volksarchivs tätige Dr. Wall- ner hatte auch die „Kitzbühe- 1er Anklöpfler“ des Männerge sangsvereins eingeladen, die heimische Anklöpfl- und Hir tenlieder volksliedhaft vor trugen und Begeisterung auslösten. Nach dem Übertritt in den Ruhestand beschränkte sich Dr. Wallner auf Lehrtätigkeit an der Höheren Bundeslehr anstalt für Landwirtschaft in Kematen und war von 1970 bis 1974 Lehrbeauftragter für musikalische Volkskunde an der Universität Innsbruck. Wegen der intensiven Arbeit an der umfangreichen Disser tation hatte Dr. Wallner die Einladung zu einer regelmä ßigen Radiosendung an sei nen Freund Sepp Landmann abgetreten, war aber wieder holt in Radio Tirol zu hören. Beim Sender Bozen gestal tete er über 250 Sendungen „Klingendes Alpenland“. Dr. Wallner entwickelte sich immer mehr zum Ken ner des geistlichen Volks liedes im Alpenraum. Er war Gründungsmitglied des Tiro ler Volksmusikvereins. Von großer Bedeutung wurde seine uneigennützige Be treuertätigkeit für verschie dene Volksmusikgruppen im Land. Hier verband er The orie und Praxis, lebte er mit vollem Einsatz seine Leiden schaft für die Volksmusik aus. Er bewahrte altes Lied gut vor der Vergessenheit, und brachte es wieder unter die Leute. Mitten im beglückenden Arbeiten wurde Dr. Wallner am 29. Dezember 1976 aus dem Leben gerissen. Wesentliches zum Tiroler Volkslied „Sein Anliegen war nicht nur die nüchterne Wissenschaft, V.I.: D:e Mutter, Norbert, der Vater und sein Bruder, Ludwig. Fotc: Wa'lnsr sondern er versuchte behut sam seine neugehobenen Schätze wieder zum Klin gen zu bringen und konnte immer wieder Gruppen für dieses Liedgut begeistern. Be sonders bemerkenswert ist aber seine große schöpferische Begabung. Wie kaum ein an derer verstand er es, sowohl m der Melodie als auch im Text den Volkston zu treffen, der höchst poetisch, aber im mer kurz und knapp in seiner Aussage bleibt. Meistens hat er gar nicht viel Aufhebens um seine Lied schöpfungen gemacht, son dern sie den Gruppen, mit denen er arbeitete, gegeben, sie sollten sie ausprobieren. Er hat meistens nicht gesagt, dass sie von ihm stammen. Mit zahlreichen Veröffent lichungen hat VLallner We sentliches zum Tiroler Volks lied beigetragen. “ (Prof. Mag. Peter Reitmeir in „Gsungen und G’spielt“ (2007). Musikprofessor, Komponist, Organist und Chorleiter Maff. iur. Hubert Sprenger 80 Jahre alt Gestalter der lokalen Kulturszene Die Musik wurde ihm in die Wiege gelegt. Hubert Sprenger kam als Sohn des Kirchenchor- und Streichor chesterleiters Hugo Spren ger, Oberlehrer (Direktor) der Volksschule St. Johann und Erneuerer des Männer gesangsvereins, zur Welt. Die musikalische Grundlage er hielt er vom Vater. Die Gym nasialausbildung in Kufstein wurde kriegsbedingt unter brochen. Hubert Sprenger kam in Innsbruck zur Hei matflak, dann folgten Ar beitsdienst und Militärein satz bei der Gebirgsartillerie. Aus der englischen Gefangen schaft im damaligen Jugosla wien konnte der Achtzehn jährige fliehen und in die Heimat zurückkehren. 1946 maturierte er in Kufstein. Das angesichts der Nei gungen nahe liegende Stu dium und eine Laufbahn als Musiker schieden in der un mittelbaren Nachkriegszeit aus. Hubert Sprenger stu dierte Jus und schloss 1952 als Mag. iur. ab. Der Berufs weg des jungen Familienva ters schien vorgezeichnet. Freundschaft mit Cesar Bresgen Da ergab sich durch die Not wendigkeit einer Musikthera pie nach einem schweren Un fall eine zweite Chance, die er voll nützte. Mag. Sprenger studierte in Rekcrdzeit am Mozarteum in Salzburg und schloss mit Auszeichnung ab. Mit Prof. Cesar Bresgen , der in Komposition und Schul musik Sprengers Lehrer war, verbanden ihn interessante Vorhaben und eine lebens lange Freundschaft. Bres gen machte sogar dem Män nergesangsverein St. Johann das legendäre „Oberndorfer Mag. Hubert Sprenger wirkt seit 53 Jahren als Chorleiter des Männer gesangsvereins Sängerrunde St. Johann und nach seinem Vater als Organist in der Dekanatskirche. Fc to- Archiv Sängsnvnde st. Johann
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