Kitzbüheler Anzeiger

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2 Aktuell Ausgabe 2 Angst, Kälte und Ungewissheit machten den hunderten Passagieren die Warterei zur Hölle Bange Stunden in der Gondelbahn Windspitzen mit über 100 km/h brachten die Fleckalmbahn zum Stop­ pen. Angstvolle Stunden begannen - dennoch: Le­ bensgefahr bestand nie. KIRCHBERG. Einen traum­ haften Tag in den Kitzbühe- 1er Alpen - darauf hatten sich hunderte Schifahrer aus dem In- und Auland vergangene Woche gefreut. Doch be­ reits bei der Auffahrt mit der Fleckalm-Gondelbahn nahm dieser ein jehes Ende. Plötz- hch aufkommende Windböen mit Spitzen von teilweise über loo km/h zwangen die Verant­ wortlichen der Bergbahn dazu, die Gondelbahn zum Stillstand zu bringen. Hunderte Schifah­ rer saßen stundenlang in den kleinen, im Wind schaukeln­ den Kabinen fest. Und das obwohl bei der Bergbahn AG Kitzbühel ei- genüich alle MögHchkeiten ausgeschöpft werden, um sol­ che Vorfälle zu vermeiden, wie Vorstand Georg Hechenberger erzählt. „Wir stehen permanent mit sämtlichen Wetterdiensten in Verbindung. Auch direkt auf der Ehrenbachhöhe gibt es eine MesssteUe, die uns regelmäßig mit aktuellen Daten versorgt. Neben weiteren Sicherheits- vorkehrimgen hefern Sie uns die Grundlage dafür, die Bahn bei drohender Gefahr entwe­ der zu stoppen oder sie am Morgen erst gar nicht starten zu lassen.“ Kombination mehrerer unglücklicher Faktoren Und dennoch wurden die Ver­ antwortlichen an diesem Tag vom Wind überrascht. Genau als zahlreiche Passagiere ihre Fahrt auf die Fleckahn angetre­ ten hatten, musste bei der Bahn die Notbremse gezogen wer­ den. „Der Wind kam so schnell, es war eine Frage von wenigen Minuten. Deshalb hatten wir keine Zeit mehr, die bereits ein­ gestiegenen Gäste rechtzeitig in die Bergstation zu bringen. Die Feickalmbahn - aufgrund ihrer Lage besonders anfällig für Wind. Foto: BAG Ncch dazu kam der besonders böige Wind aus einer äußerst ungünstigen Richtung, die ge­ rade für die exponierte Lc^e der Fleckalmbahn eine beson­ deres Problem darsteUt“, weist Hechenberger auf eine seit lan­ gem bekannte Schwierigkeit der Bahn Mn. Warten bis endlich alles vorbei ist Für die in der Gondel festsit­ zenden Schifahrer begannen nun bange Minuten. Wusste doch zu Beginn kaum jemand, warum es plötzlich nicht mehr weiterging. Dazu kam, dass die Kabinen ordentlich schaukel­ ten. Var allem Gondel-Neu­ linge und Kinder hatten große Angst. ,Wir kamen uns to­ tal Mlfos vor und fürchteten uns davor, gegen eine Stütze zu schlagen oder abzustürzen. Au­ ßerdem war es sehr kalt und die Kinder weinten. Viele mussten drin^nd auts Klo. In der Gon­ del hinter un s, haben sich einige sc^ar übergehen. Auch ScMer fielen aus der Verankenmg zu Boden. Das Schlimmste aber war, dass wir nicht wussten, wann alles endlich vorbei sein wird“ schildert etwa eine Kin­ derschilehrerin die Situation. Von Seiten der Bergbahn, wo man dieses MissgescMck aus­ drücklich bedauert, wurde al­ lerdings alles versucht, um die Nerven der Betüigten so we- mg wie möglich zu strapazie­ ren, wie Georg Hechenberger beteuert. Jede windstille Sekun­ de ausgenützt „Wir haben permanent ver­ sucht, die Gäste zu informie­ ren. Nur leider machte uns auch da der Wind einen Strich durch die Rechnung und ließ die an den Stützen mcntierten Lautsprecher verhallen. Wir haben uns aber bem. jht, mit sämtlichen Passagieren tele­ fonischen Kontakt aufzuneh­ men und auch bei allen Stüt­ zen Mitarbeiter postiert.“ Auch wenn die meisten Be­ teiligten diesen ScMtag so schnell nicht wieder verges­ sen werden, ist doch eines am wichtigsten: Es gab keine Ver­ letzten, laut Hechenberger bestand für die Gäsce auch nie eine Gefahr. „Die Sicher­ heit der Passagiere war zu al­ len Zeitpunkten hundertpro­ zentig gewährleistet. Es gab auch keine Notwendigkeit, Personen vorzeitig zu bergen. Nur leider wussten auch wir nicht, wie lange sich die un­ glückliche Lage noch hinzie­ hen wird. Wir nutzten jede windstille Phase aus, um die Kabinen Stück für Stück näher zur Bergstation zu bringen.“ Fleckalmbahn neu wird windbeständiger Nach gut drei Stunden wa­ ren scMießlich alle in Sicher­ heit gebracht. Einige Schifah­ rer - bevorzugt Kinder und Nicht-Schifahrer mit Pistengeräten und Ski­ doos auf die Ochsalm und an- scMießend mittels Taxishuttel zurück ins Tal gebracht. Die anderen mussten selbststän­ dig, begleitet von Männern der Bergrettung Kirchberg, die Abfahrt antreten. Alle Be­ teiligten bekamen selbstver­ ständlich die Ticketkosten für diesen Tag rückerstattet. „Es ist sicher unangenehm, so lange in einer Gondelka­ bine festzusitzen, doch solche Einzelfälle lassen sich leider nie ganz ausschließen. Gerade die sehr exponierte Fleckalm­ bahn steht wegen des Windes des Öftern still. Eine Tatsache, die bei einer Neuplanung un­ bedingt berücksichtigt werden muss, entweder in Form eines windsicheren Seilbahnsystems oder einer neuen Trassenfüh­ rung“, bekräftigt BAG-Vor- stand Georg Hechenberger. Sabine Gratt wurden
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