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2f: Aus den Gemeinden Ausgabe 2 Arr. Rande der ersten österreichischen Schmeisterschaft vom 5. bis 7. jänner ^907 wurde auch e-n Dreisprung ausgetragen. Das Trio setzte sicn aus uei'Berg, Viktor Sohrr und Ka-I Gruber zusammen. Das Bild wurde Bana ’Vdes Kitzbühele'Stadttuches entnommen. Foto: Josef Herold Vor 100 Jahren fand in Kitzbühel die erste österreichische Schimeisterschaft statt Beim Abfahrtslauf ging‘s auch bergauf Die Kitzbüheler waren schon immer im Orga nisieren eine Klasse für siehe So übernahm der Wintersportverein, also der Vorgänger des Kitzbü heler Ski Clubs, kurzfristig die Austragung der ersten österreichischen Schi meisterschaft. den ein Abfahrts- und Lang lauf in einem sowie ein Sprin gen auf der Schattbergschanze. Der Lauf nahm auf dem Hin teren Seidlamlkopf seinen Ansgang, führte über die .^Tie- dere Streifalpe und dem Steil hang zur Oberen Streifalpe und von dort zur Ehrenbadi- höhe. Dem Anstieg von 670 Meter folgte die Abfahrt vor bei an den Fleckalmen nach Gundhabing. Dort begann der Langlauf, der über Münichau und dem Bichl ach zur Hinter- bräuleiten (heute Rasmuslei ten) führte. Bergauf und bergab Bei diesem Bewerb meinte es der Wettergott alles andere als gut. Der Startschuss ertönte bei starkem Schneefall, zu dem in der höheren Region noch ein dichter Nebel und ein orkanartiger Sturm dazu- kam. Die Verhältnisse waren irregulär, weil selbst die drei Meier hohen Schneestangen umgeworfen wurden. Einige Läufer verirrten sich sogar zum Pengelstein, von wo sie über die Blaufeld- ur.d die Stickelbergabfahrten ins Tal gelangten. Weil von 80 Stariern nur 25 das Ziel er reichten, wurde das Rennen lags darauf wiederholt. des Abfahrts/Langlaufes auf der Hinterbräuleiten und im Auslauf der Sprungschanze konzertierte die Kitzbüheler Sradtmusik, am Abend fand ein Fackellauf statt. Und zur Siegerehrung in den Hinter bräusaal kam alles, was Rang und Namen hatte. .Angefan gen von Bürgermeister und Wintersportvereins-Vorsh- zendem Franz Reisch über den Präsident des Mitteleuro päischen Schiverbandes, Vik tor Sohm bis hin zur österrei chischen Verbands spitze mit Franz Walther, Julius Waizer und Hauptmann von Echer. Selbst der Kaukasusforscher und Wahlkitzbüheler Willy Rickmer-Rickmers gao sich die Ehre. Die Sieger vor 100 Jahren Sprunglauf: 1. Bruno Bieh- 1er, 19 Meter, 2. Rudolf Bieh- 1er, 18,5 Meter (beide Akade mischer Skikhib München), 3. Erwin Fußenegger, 17,5 Meter (Verein Vorarlberger Skiläu fer, Dornbirn). Außer Kon kurrenz: Leif Berg, 23 Meter (Norwegen). Über falsche Abfahrten Die Sprungweiten, dis da mals erreicht wurden, erzie len heute die Schüler: Die Bestmarke von Bruno Biehler aus München betrug 19 Meter, außer Konkurrerjz sprang der Norweger Leif Berg 23 Meter. Zu dieser Zeit waren Paar end Dreiersprünge sehr be hebt Der legendäre Drei sprung von Leif Berg, Viktor Sohm und Karl Gruber wurde vom Kitzbüheler Fotograf Josef Herold festgehalten. Die Wehe ist wie auch jene der Paarspringer Rudolf und Bruno Biehler sowie Vik tor Sohm und Karl Gruber mcht überliefert, hingegen die Sprungweite von Leif Berg auf 17,5 Meter - allerdings auf nur einem Schi. Gesellschaftliches Ereignis Die Schimeisterschaft war das Ereignis am ersten Jänner- V/ochenende: Im Zielgelände KITZBÜHEL. Es war am 27. Dezember 1905 in Hohenelbe (Vorarlberg), als der Haupt verband des österreichischen . Schiverbandes die Abhal tung des 1. Hauptverbands- wettbewerbeä dem Verband steirischer Schiläufer in Graz übertrug. Am 21. Dezember 1906 teilten die Steirer ;edoch mh, die Titelkämpfe nicht durchführen zu können. Der Verband reagierte postwen dend und bat die Kitzbühe ler, die zuvor bei der Vergabe durchgefallen waren, mht der Ausrichtung. Und die Kitzbü heler schafften das schier Lh.- mögliche: Nur drei Wochen späier gilben in der Hahnen kammstadt die Wettkämpfe in Szene. Auf dem Programm stan-
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