Kitzbüheler Anzeiger

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§eim«t6Ktter «t, 1/3007 urkunde mit folgendem Text: "1461 (22. November) gegeben zu Braunau. Anna des Ste­ fan Kruminauer weiland pür- ger zu Praunau säligen Wittib bevollmächtigt den Lienhard Sallinger mit der Eintreibung des Geldes, das ihr die herren von Chitzpühel schuldig sind wegen ires Pawes in Pfarrkir­ chen Sannd Andre." Damit ist Krumenauer als Architekt der Andreaskirche bis zu seinem Tod nachgewiesen. Nach sei­ nen Plänen wurden der Chor und das dreischiffige Lang­ haus erbaut. Um 1450 wurde die Münichauer Kapelle an­ gebaut. Das Vorbild für das herrliche ist in Landshut (St. Martin) eine Schöpfung von Hans von Burghausen. Bei der Kirchenrenovierung 1896 wmde hinter der Orgel eine Inschrift vorgefunden, auf der steht: "Anno domini 1435 ist diser pau angefangen und der erst stain in grund gelegt wor­ den am Pfinstag S. Georgentag. Paumeister diser zeit Hannß Stoltz und Hannß Reisch bür- ger diser Stat Kytzpichl" Leider fehlt die Angabe des Werkmeisters. Als Baumeis­ ter wurden damals die Rech­ nungsleger des Kirchenbaues bezeichnet. Das waren ge- Maßwerkfenster wöhnÜch angesehen Bürger, die eigene Mittel zum Bau vorstrecken konnten. Hannß Stoltz war auch der Erbauer der Ölbergkapelle und der Toten­ leuchte im Friedhof. Eine Mar­ mortafel an der Kapelle trägt das Wappen des Stoltz, einen Widderkopf. Sein Grabstein wurde später in die Gruft der Liebfrauenkirche gebracht. Als Stefan Krumenauer für den Kirchenbau in Kitzbü­ hel verpflichtet wurde, war er rund 35 Jahre alt und hatte eine umfassende Ausbildung auch in Wien und bei Hans von Burghausen hinter sich. Die­ ser war 1432 gestorben und die Weiterführung seiner Arbei­ ten war noch keinem änderen Meister übertragen worden. Die Übernahme des Auftra­ ges der Bürger von Kitzbü­ hel im Jahr 1435 war nicht nur aus wirtschaftlichen Grün­ den wichtig, Krumenauer ge­ wann auch Wertschätzung, bald folgten Aufträge in Brau­ nau (gänzlicher Neubau nach eigenen Plänen) und in Salz­ burg, wohin Krumenauer für zwei Jahrzehnte übersiedelte. In Kitzbühel wurde an Chor und Langhaus sehr lange ge­ baut. Der Chor war beim Ab­ leben Krumenauers benütz­ bar, am Langhaus wurde noch gearbeitet. Wie auch bei der Franziskanerkirche in Salz­ burg ist die lange Arbeitsruhe nach dem Tod des planenden Architekten nicht zu erklä­ ren. Dazu kommt in Kitzbü- Crsbstein für Siefan Krumenauer am Stefansmü.''ster in Braunau am Inn. Fora: diristine Brandstätter Hinsichtlich des Werkmeis­ ters nach Krumenauer gibt es nur die VermuTjng, dass Hans SaUstein die .Arbeit fortsetzte. Die Wölbimg der Kirche er­ folgte erst 1505 In diesem Jahr nahm ein Salzburger Weihbi­ schof, aber nicht der eigenthch zuständige Diözesanbischof von ChiemseC: die Kirchweihe vor. 1506 wurde auch die Kir­ che von Schwendt geweiht, die im wesenthcher. gotisch erhal­ ten wurde. Literatur: M. Mayer, Kitzbü- heler Anzeige'^ Juni, Juli 1954; E. Egg, Stadtbuch Kitzbühel 3. Band; J. Neuhardt, Salz­ burg - bewahrte Schönheit: Kirchenführer Kitzbühel Kir­ che nführer Braunau, Franzis­ kanerkirche Salzburg; Heimat am Inn - St. Jakob zu Wasser­ burg; TJiieme-Becker und Le­ hel, dass die Rechnungsbü- xikon der Kunst (Verlag Karl eher der Stadt aus der Gotik Müller); lückenhaft sind. Die in einem Der besondere Dank für die Inventar von 1534 erwähnten Unterstützung gilt OSR Peter Quittungen von am Kirchen- Brandstätter und Dr. Vitus bau beteiligten Handwerkern sind verschollen. is Franziskanerkirche in Salzburg, Blick zum Hochaltar von J. B. Fischer von Erlach mit der Madonna von M. Pacher. An der hinteren Säule rechts das Fresko von Konrad Laib. Foto: Ft. Rmnertaler, Verlag St. Peter G^ünwald sowie dem Stadtar­ chiv Kitzbühel. Viele Veröffentlichunß;en zum Bezirk Kitzbühel von der Urßjeschichte bis zur Neuzeit: Pittionis umfangreiche Forschungen Anlässliche der 100. Wieder­ kehr des Geburtstages von Univ. Prof. Dr. Richard Pit- tioni, des langjährigen Vor­ standes des Institus für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Wien, wurde in Nr. 3 (147) Leben und Werk des mit dem Bezirk Kitzbühel eng verbundenen Forschers dargestellt. Das Gesamtwerk Pittionis umfasst 459 Titel. In der fol­ genden Zusammenstellung wird ohne Anspruch auf VoU- gen werden, ser.dern auch an ständigkeit auf die Ergebnisse die einschlc^igen Veröffent- jener Forschungen eingegan- lichungen erinnert werden, gen, die den Bezirk Kitzbü- Den Abschluss bilden seine hei betreffen. Damit soll nicht Ausführungen zum Verlust nur auf das umfassende Werk zweier Mitarbeiter aus Joch- des "Professors", eingegan- berg durch den Weltkrieg.
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