Kitzbüheler Anzeiger

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m 'M'A * * ■■■ ■ ■■ J Hugo J. Bonatti A Ein einmaliger Sprachkünstler den Protagonisten mit und zieht mit vollstem Einsatz den elektrisierten Zuhörer fortan in seinen Bann. Den beeindruckenden Auf­ tritten folgten unzählige Aus­ zeichnungen, Ehrungen und sonst in Vergessenheit gera- Preise. Unter anderem wur- tenen Künstler auch, wert- den ihm der Prosa- und der vollen Nachlass an. Zum 30. Dramatikpreis der Stadt Inns- Todestag erschien kürzlich bruck verliehen. Später Ruhm für Maria Hofers Wirken sehen sorgt, ist im Besonde­ ren Bonattis Verdienst. Als früher Bewunderer der be­ gabten Musikerin nimmt er sich seit ihrem Tod um ihren, wie um den vieler anderer umer seinem Zutun eine viel beachtete CD mit ausgewähl­ ten Werken, die Hofer post­ hum zumindest jene Würdi- Doch, dass Hugo Bonatti nun gung zuteil werden lässt, die am 15. September, dem Hohen sich die herausragende Kom- Frauentag, auch das Ehrenzei- ponistin schon zu Lebzeiten chen der Stadt Kitzbühel ver- mehr als verdient hätte, liehen bekam, hat einen ande­ ren Grund. Genau an diesem Trotz Kritik Liebe zu Kitzbühei entdeckt verdient. Nicht nur als Chor- Tag vor 30 Jahren verstarb leitet und Bezirksvertreter im die Kitzbüheler Komponistin Wie könnte es also passender Tiroler Sängerbimd ist er weit Maria Hofer, bis vor kurzem sein, als Hugo Bonatti für des- über die Stadtgrenzen hinaus den meisten in erster Linie als sen Leistungen, aber gleich­ bekannt, auch als Mitbegrün- fleißige Organistin bekannt. zeitig auch stellvertretend für der des Vereins der Kitzbühe- Dass ihr Werk heute in der Maria Hofer, am Hohen Frau- Musikwelt für einiges an Auf- entag das Ehrenzeichen der Stadt Kitzbühel zu überrei- Vor rund 50 Jahren verschlug es den 1933 in Iimsbruck ge­ borenen Autor Hugo J. ]^- natti ausgerechnet nach Kitz­ bühel. Von der Bevölkerung als Quetdenker, seiner Zeit weit voraus, eher mit sk^- tischen Blicken empfangen, fend er zunächst nur schwer Anschluss in der so mondä­ nen Gamsstadt. Seine dama­ ligen Eindrücke verarbeitet er auf seme Art: im durchaus Kitzbühel kritischen Roman ,:St. Helena (Die Periöken)“ Ein Komponist der Worte und Laute Doch bald lernt man auch hier die hebenswerte Art des Hugo Bonatti kennen und schätzen. Der gelernte Pädagoge, des­ sen Herz schon seit frühester Jugend für die Literatur und Musik schlägt, findet nun schnell Gleichgesinnte. Er, der sich selbst als Komponist be­ zeichnet, der anstatt mit Tö­ nen und Akkorden seine Ge­ danken in Worte und Laute umsetzt, macht sich beson­ ders um das kulturelle Leben in der Tourismushochburg 1er Musikfreunde kennt man ihn beinahe auf der ganzen Welt. chen. Der verstorbenen Kom- pordstin wurde mit einer fei­ erlichen Kranzniederlegung auf ihrem Grab am Kitzbühe­ ler Friedhof gedacht. Eugo Bonatti zeigte sich über die Auszeichnung sicht­ lich erfreut. Hunderte Seiten hat er im Laufe der Zeit die­ ser Stadt gevndmet, seine an­ fänglich läitische Haltung ge­ genüber Kitzbühel und ihren Bewohnern längst revidiert. „Als Autor muss man mit der Kritik eben übertreiben, um Aafinerksamkeit zu erregen. Doch keine Suppe wird so heiß gegessen, wie sie gekocht war de“, bittet Hugo Bonatti um „Versöhnung“ und ver­ spricht gleichzeitig auch wei­ terhin in dem inzwischen von ihm so lieb gewonnen Kitz­ bühel kulturell aktiv tätig zu sein. Geschätzter Rezitator und Autor Wie überhaupt Hugo Bonattis Leistungen, vor allem jene als Autor und Rezitator, im Aus­ land noch um einiges Mehr geschätzt werden, ads in der Heimat. Vor allem mit seinen dramatisch inszenierten Vor­ trägen aus bekannten deutsch­ sprachigen Werken füllte der vitale Wortkünstler schon so manche große Hörsäle. Sogar bis in die USA reicht sein Ruf. Jeder, dem es schon einmal vergönnt war, Hugo Bonatti „live in Aktion“ zu erleben, wird diese, seine für ihn so ty­ pische Art, der Lesung wohl kaum vergessen. Wie ein Mu­ siker bringt er den geschrie­ ben Text zum Klingen. Er lebt und leidet gewissermaßen mit B S m. wi 1 it« m amm . ^ I ten&HittattäliKaJiiffii Sabine Gratt
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