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Überraschend erwarb die Stadtgemeinde Kitzbühel das Berggasthof Einsie- delei. Trotz Zustimmung gehen die Meinungen auseinander. KITZBÜHEL. Gelegenheiten soll man nützen, bevor es zu spät ist. Das dachte sich Kitz- bühels BM Klaus Winkler und schnappte einem potenten Käufer die Einsiedelei Sekun- den vor der Unterzeichnung noch vor der Nase weg. Natür- lich in Absprache mit den Mit- gliedern des Kitzbüheler Stadt- rates, der seine Zustimmung zu diesem Vorhaben gab. „Wir haben sehr kurzfristig davon erfahren, dass die Gele- genheit besteht, das Berggast- haus Einsiedelei zu kaufen. Diese Chance, die in den ver- gangenen Jahren leider immer wieder vertan wurde, wollten wir nutzen", so Winkler. Wäh- rend die anschließende Ka- pelle ebenso wie die rund um angrenzenden Liegenschaften seit jeher im Besitz der Stadt- gemeinde sind, wurde das 1936 neu errichtete Gasthaus bis dato von privaten Besit- zern betrieben. Abgelegenes Freiland - Kritik am Preis „Für uns ist das ein historisch sehr wichtiger Kauf. Wir ha- ben nun selbst die Möglich- keit zu entscheiden, was mit der Einsiedelei künftig gesche- hen soll' freut sich Winkler. Was genau mit der Einsiede- lei passieren wird, weiß noch niemand so genau, freilich aber soll das traumhaft gele- gene Anwesen als Naherho- lungsgebiet und Ausflugsziel wieder zahlreiche Besucher anlocken. Wenngleich man sich im Gemeinderat über die en- orme Bedeutung dieses Im- mobiliengeschäfts einig war, so stieß doch der hohe Preis einigen sauer auf. 1,1 Mio. Euro für Freiland sind selbst für die Stadtgemeinde Kitzbü- hel, lie in den letzten Mona- ten recht zahlreich Grundstü- cke erworben hat, eine stolze Summe. Zumal die Immobilie vor lahren noch um fast die Hälfte angeboten wurde. „Der Preis ist in der Tat recht hoch, doch ein Grund- stückstausch wurde vom Ei- gentümer abgelehnt. Der Kauf hat in aller letzter Se- kunde geki.appt. Wenn es be- reits jemanden gibt, der bereit ist ciesen Preis zu bezahlen, sind einem die Hände gebun- den", erklärt der Kitzbüheler Stadichef. Gemeinderat stimmte dem Kauf zu Zustimmung zu diesem Kauf gibt es von Stadträtin Ger- traul Rief „Ich finde es gut, dass nun nicht wieder ein Stück Kitzühel in die Hände von Immobilienspekulanten geraten is:. Es kursierten ja schon die kuriosesten Pläne die Einsiedelei betreffend." GR Andreas Gröbner gibt indes zu bedenken: „Es ist eine Katastrophe, dass wir als Stadt- gemeinde, um Spekulationen vorzubeugen, zu Spekulations- preisen kaufen müssen". Mit Spekulationen habe das nichts zu tun, kontert Wink- ler. „Wir wollten mit diesem Kauf lediglich erreicrien, dass die Stadt ihr ehemaliges Ei- gentum wieder zurückerhält." Ein Grundgedane, dem auch GR Horst Wendling ei- niges abgewinnen kann. „Die Einsiedelei gehört einfach zum Stadtwald und der Ka- pelle dazu. In den vergan- genen Jahren hatten wir oft die Gelegenhei:, Immobilien im Interesse der Stadt zu er- werben und haben das ver- säumt. Billiger wird es in den nächsten Jahrer sicher nicht." Nach langer Debatte spra- chen sich schlussendlich 14 der lE Mandatare im Gemeinde- rat für den Kauf aus, vier ent- h elten sich der Stimme, sag Aktuell 15. November 2007 Für 1,1 Mio. Euro nach 75 Jahren wieder im Kitzbüheler Eigentum Stadt schlägt bei Einsiedelei zu • .: Neben der kapelle, die seit jeher im Besitz der Stac'tgerneinde ist, konn e man nun auch das Berggesthaus kaufen. Foto: Anzeiger
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