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219 Betriebe nehmen an der ÖPUL-Maßnahme „Pflege ökologishe- Flächen" (Feuchtwiesen, Trockenrasen, Landschaftselemente) teiL Damit liegt der Bezirk Kitzbühel österreichweit im absoluten Spitzen- feld. Foto: LK rfro' 12 Wirtschaft Ausgabe 5 Das neue Österreichische Umweltprogramm im Bezirk Kitzbühe bringt hohe Akzeptanz Landwirte im Bezirk sind spitze Starke Beteiligung der heimischen Bauern: Der Obmann der Bezirksiand- wirtschaftskammer Kitz- bühel, Vizepräsident ÖR Josef Heim zieht Bilanz. BEZIRK(KA). Mit dem Jah- reswechsel tritt auch für die Ti- roler Landwirtschaft das EU- Programm „Ländliche Ent- wicklung 07-13" in Kraft. Be- reits im vergangenen Herbst mussten sich die Landwirte für jene Maßnahmen und Krite- rien entscheiden, nach denen sie ihre Höfe in den nächsten Jahren bewirtschaften wollen. Danach richten sich einerseits die Auflagen für die Bewirt- schaftung und andererseits die Höhe der dafür vorgese- henen Ausgleichszahlungen. Das Österreichische Pro- gramm zur Förderung der umweitgerechten Landwirt- schaft (ÖPUL) wird im Be- zirk Kitzbühel praktisch von allen landwirtschaftlichen Betrieben genutzt. Insgesamt 1.368 Betriebe haben sich für das neue Förderprogramm im Bezirk angemeldet. Daneben nehmen noch rund 130 Be- triebe am auslaufenden Um- weltprogramm „ÖPUL 2000" teil. Bezirk mit hohem Anteil an Biobauern Von den 1.368 bewirtschaf- ten 28 % ihre Höfe nach den Richtlinien für den biolo- gischen Landbau. Weitere 66 % der Betriebe verzichten auf jeglichen Handelsdünger- und Spritzmitteleinsatz. Bei den Biobetrieben gibt es große Unterschiede von Gemeinde zu Gemeinde, je nachdem wie die Vermark- tungsmöglichkeiten sind. Bio- Spitzenreiter sind die Ge- meinden Schwendt (86 % !!!)‚ St. Ulrich a.P. (So %) und Kössen (61 %). In diesen Or- ten wird die Milch in den ört- lichen Sennereien zu Biopro- dukten verarbeitet bzw. als Biomilch vom Großverarbei- ter Tirol Milch separat abge- holt und entsprechend besser bezahlt. Landschaftsgestalter und Garant für den sicheren Lebensraum Über 85 % der Betriebe mä- hen Steilflächen mit einem Mindestausmaß von mehr als 3.000 m2 . Damit leisten die Bauern des Bezirkes einen ganz wesentlichen Beitrag zur Offenhaltung der Kulturland- schaft und damit zum Erhalt unseres „äußeren Ersciei- nungsbildes". Auf Dauer kann nur die mit großem Aufwand verbundene Mähnutzung die Steilflächen vor Erosion schützen, was auch wesentich zur Sicherung unseres Sie d- lungsraumes beiträgt. Über 2/3 der Betriebe he- rjrtschaften trotz der rela:iv hohen Niederschläge im Be- zirk ihre Höfe silagefrei und liefern damit auch einen we- sentlichen Anteil an Tirols si- lagefrei produzierter Milch. Diese wiederum ist das Aus- gangsprodukt für die Hartkä- seerzeugung. Auch hier ist die Streuung zwischen den ein- zelnen Gemeinden - zum Teil natürlich historisch bedingt - sehr groß. In Schwendt, mit einer eigenen Dorfsennerei, wirtschaften 28 von 29 Bau- ern silagefrei. Jeder io. Betrieb im Bezirk hält und züchtet vom Ausster- ben bedrohte Nutztierrassen wie z.B. Pinzgauer- oder Grau- viehrinder, Noriker- Pferde oder Steinschafe. Und nicht zuletzt nehmen 219 Betriebe an der ÖPUL - Maßnahme „Pflege ökologischer Flächen" (Feuchtwiesen, Trockenrasen, Landschaftselemente) teil. Damit liegt der Bezirk Kitz- bühel österreichweit im abso- luten Spitzenfeld. Kein Missbrauch von Fördermitteln Hohe Qualität in der Förde- rungsabwicklung verhindert Missbrauch öffentlicher Mit- tel: Die Beratungskräfte der B ezirkslandwirtschaftskam- mer Kitzbühel waren den Bauern bei der Wahl der für ihre Betriebe richtigen Maß- nahmen behilflich und unter- stützen sie auch bei der fehler- freien Beantragung während der gesamten Förderlaufzeit. Durch die hohe Qualität dieser Beratungs- und Ab- wicklungstätigkeit ist es in den letzten Jahren auch ge- lungen, Förderungsrück- zahlungen durch fehlerhafte Angaben und Bewirtschaf - tungsfehler sehr gering zu halten. Dies wird auch durch die Kontrollstellen der Agrar- markt Austria bestätigt. Um diese hohe Qualität in der Abwicklung auch weiter- hin beibehalten zu können, werden in den nächsten Wo- chen die Almfutterflächen mittels neuester Luftbilder gemeinsam mit den mehr als 500 Almbauern des Bezirkes genau festgestellt.
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