Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 113 22. Februar 2007 Trotz bester Pistenverhältnisse bricht der Umsatz ein - auch der einheimische Gast bleibt aus Ein Drittel weniger Geschäft Im Vergleich zum um­ satzstarken Winter 05/06 könnten heuer der Berg­ bahn AG Kitzbühel Ein­ bußen um mehr als 30 Prozent ins Haus stehen. ■'„.je: ■ wmm ; - KITZBÜHEL. Naturgemäß wirkt sich der „bescheidene“ Verlauf des heurigen Winters auch auf die Zahlen des Un­ ternehmens aus: So verzeich­ net die Bergbahn AG Kitzbü­ hel im Vergleich zum Vorjahr einen eklatanten Rückgang im Tageskartenverkauf um 78%. Und auch bei den bereits ver­ kauften Saison-, Jahreskarten und Sportpässen registrie­ ren die Verantwortlichen um gut 61 % (!) weniger Schitage gegenüber der Wintersaison 2005/06. Und das bei durchwegs stei­ genden Betriebskosten. Denn die geringen Schneefall­ mengen des heurigen Win­ ters machten eine zweimalige Grundbeschneiung des Schi­ gebietes notwendig: „Bislang haben wir bereits mehr Was­ ser verbraucht als in der ge­ samten Saison ein Jahr zuvor“ schildert BAG-Vorstand Man­ fred Filzer die Situation: „Die permanente Beschneiung im Grenzbereich wird zudem die Kosten in die Höhe treiben,“ verweist Filzer auf ständig pro­ blematische Werte bezüglich Lufttemperatur, Luftfeuchtig­ keit und Wassertemperatur als entscheidende Faktoren für den Kubikmeterpreis (in der Wintersaison 05/06 er­ zeugte die BAG gut 1,5 Millio­ nen Kubikmeter Kunstschnee zu 3 Euro pro m^). Vorallem Einheimische bleiben aus Um den Schibetrieb bis Os­ tern hinein sicherzustellen, wird das Unternehmen die Kunstschneeerzeugung bis zum letztmöglichen - weil ge­ setzlich erlaubten - Tag, den 15. März voll ausschöpfen. Ein bemerkenswerter As­ pekt liegt in der Detailbe- Muell zeigen sich die Pisten der BAG in bestem Zustand. Auch wenn am Hahnenkamm beispieisweise in dieser Saison ledigiich (kummulierte) 65 cm Naturschnee Hegen und der ubiiche Jahresschniti bei 450 cm einzuordnen ist. Foto: BAG trachtung der Schipassaus­ wertung. Denn gerade die Einheimischen waren und sind jene Gästegruppe dar BAG, welche bislang dem Schilauf die „kalta“ Schulter zeigten. „Eure schmerzliche Tatsache, schließlich wohn an wir in einer Tourismusregion. Jeder profitiert davon und je­ der ist eigenthch ein wichtiger Tonrismusbotschnfter“, var- deutlicht Manfred Filzer wei­ ter: „Ich kann nur dann po­ sitive Botschaften vermitteln, wenn ich in Kenntnis der ak­ tuellen Situation bin. Und le.- der beurteilt der Einheimi­ sche die Schneesituation vial zu skeptisch!“ In der Tat eine groteske Si­ tuation. Während die Schi­ touristen von herrlichen Pis­ tenverhältnissen schwärmen, wissen viele Binheimische und Unterkunftgeber nicht um aktuelle Gegebenheiten Bescheid. „Wir würden uns schon sehr wünschen, dass unsere aufwendigen Infoka­ näle von Kabel-TV über Pan­ oramabilder bis hin zu täg­ lichen Infomailings über Anlagen und Pisten einfach besser genutzt werden,“ er­ kennt auch Vorstand Georg Hechenberger Handlungs­ bedarf. „Der Einheimische wartet offensichtlich auf ei­ nen besseren Winter und ver­ kennt dabei die herrschende tolle Schneesituation!“ Traumhafte Pisten - beste Bedingungen Die ausbleibenden einheimi­ schen Schifahrer sind jedoch in der heurigen Wintersai­ son ein Problem, welches alle Schiorte - auch Ischgl oder St. Anton beispielsweise - zur Kenntnis nehmen müssen. Leider nur gänzlich unver­ dient: Denn was die Seilbah­ ner heuer leisten ist mehr als ein dickes Lob wert. Schheß- lich zaubern die Pistenarbeiter herrlichste Schiflächen her­ vor. Und wer gerade das ver­ gangene Wochenende nutzte, musste verdutzt feststeUen, wie wunderbar ein Tag auf den Bretteln bei angenehmen Aus- sentemperaturen und präch­ tigstem Sonnenschein sein kann. Ein Natur- und Spor­ terlebnis sondersgleichen und Pistenverhältnisse, die bes­ ser (auch mit reichlich Natur­ schnee) nicht sein könnten. Kein Wunder, greifen doch die Mitarbeiter der Bergbahn AG Krtzbühel auf bewährte Mitteln und richten nicht nur strategische Schneedepots ein, sondern „kratzen“ jeden auf­ findbaren Naturschnee zu­ sammen und Schaufeln das weiße Gold via Schneerut­ schen auf die Pisten. Ganz wie in den „schneekanonenlosen“ Zeiten bis Anfang der 1990-er Jahre. Ganz nebenbei bemerkt, sollten wir jedoch der Tat­ sache ins Auge sehen, dass ohne den Einsatz technischer Hilfsmittel wie eben jener der Kunstschneekanonen, in der heurigen Wintersaison kein einziger Schitag möghch ge­ wesen wäre. Nicht Einer!!! Christoph Hirnschall
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