Archiv Viewer

WIRTSCHAF KITZBUHELER ANZEIGER Pfusch - Schwarzarbeit KR Eduard Steinbacher feiert den 70er, das Unternehmen wird 45 Jubiläum im Doppelpack Dieses Schreckensgespenst hängt wie ein Damoklesschwert über der Wirtschaft. Verurteilungen und alle möghchen Bekämp­ fungsmaßnahmen stehen an ers­ ter Stelle, um der Wirtschaft die­ sen Schaden abzuwenden und zu verhindern, dass Steuern und So­ zialabgaben umgangen werden. Hat man jedoch schon einmal darüber nachgedacht, warum die­ se Situation so prekär ge ist? Wie soll sich ein Normalver­ diener, egal ob unselbstständig oder gewerblich, Stundenlöhne von Euro 40,- aufwärts für Hüfs- und Fachkräfte und für tech­ nische Arbeiten, Stundensätze von Euro 60,- bis 165,- zuzgl. Mehrwertsteuer leisten können? Dazu für einen maßgeblichen Teil der Woche von Freitag Mit­ tag bis einschließlich Sonntag ein Zuschlag von 100% (wie es oft im Tourismus bei der 7-Tage-Woche vorkommt). Betrachtet man da- Eduard Steinbacher ist 70, aktiv und kein bisschen „leise“. Tirol freut sich über eine außergewöhn­ liche Persönlichkeit. -- nager-Ranking einen Platz unter den Top 3. In der Firma zu Hause Eduard Steinbacher gilt nach wie vor als Seele seines Unter­ nehmens. Er hat sich inzwi­ schen aus dem operativen Ge­ schäft zurückgezogen. Das ist bei Tochter Mag. Ute Steinba­ cher (GF) und Schwiegersohn Mag. Roland Hebbel (Product Manager) „in besten Händen“, wie er weiß. Auf Festen findet man „Edi“ meist im Kreise der Steinbacher Mitarbeiterfami­ lie. „Wenn es der Firma gut geht, soll es allen gut gehen“, ist heute wie damals Basis eines außergewöhnlich har­ monischen Betriebskhmas. Solides Wachstum Im abgelaufenen Wirtschafts­ jahr investierte Steinbacher Dämmstoffe am Firmenstand­ ort in Erpfendorf/Tirol 4,5 Mio. € in Gebäude, Maschi­ nen und sonstige Betriebsaus- stattimgen. Für 2008/09 sind 1,5 Mio. € geplant. Der Mitar­ beiterstand soll gleich bleiben. Im Steinbacher Werk in Polen arbeiten inzwischen 20 Mit­ arbeiter. Hier investierte man im abgelaufenen Wirtschafts­ jahr 1,2 Mio. €. „In diesem Markt sind wir sehr erfolg­ reich. Im vergangenen Ge­ schäftsjahr erzielten wir eine Umsatzsteigerung von 40%“, erläutert GF Mag. Ute Stein­ bacher. „Für 2008 erwarten wir weitere 30% Wachstum. Deshalb werden wir zusätz­ lich 2,75 Mio. € in diesen für den Markt in den östlichen EU-Ländern sehr wichtigen Standort investieren“, ergänzt Mag. Roland Hebbel, Pro­ duct Manager bei Steinbacher Dämmstoffe. worden Kirchdorf (KA)| Ein Unter­ nehmer, der ab dem Jahr 1962 aus einer Reparaturwerkstätte einen der drei größten Produ­ zenten für Dämmstoffe in Ös­ terreich machte. Ein Mensch der stolz auf seine Familie ist und seine Mitarbeiterinnen glatt mit dazuzählt. Ein Er­ finder, der immer wieder mit neuen umweltfreundlichen „Produkten für Menschen“ überrascht. Eduard Steinbacher begann seine Karriere in den frühen 1950-er Jahren als Eisengroß­ händler, vor allem für den damals boomenden Kraft­ werksbau in Österreich. Er bezeichnet sich deshalb noch heute als „Baumensch“ Und noch heute legt er Wert dar­ auf, dass aUe neuen Produk­ tions- und Fertigungshal­ len in Eigenleistung errichtet werden. Von Werkstatt zum Dämmstoffriesen 1962 gründete er seine eigene Firma zur Wartung und Re­ paratur von Stoßdämpfern für Straßenfahrzeuge und Eisen­ bahnen. Acht Mitarbeiter wa­ ren dort beschäftigt. „Die Ver­ arbeitung von Polyurethan (PUR) wurde jedoch bald zum neuen Geschäftsbereich“, erzählt Eduard Steinbacher. Die „Steinbacher Dämmstoffe GmbH war geboren. Sie ent­ wickelte sich - „dank fleißiger Arbeit und neu entwickelten Produkten imd Techniken“ - innerhalb kürzester Zeit zur Haupteinnahmequelle. Nach ti m il 1 Christian Mühlberger Obmann der Sparte Touris- ffi musundFrei- ^■| zeitwirtschaft •SSi Firmengründer Eduard Steinba­ cher ist 70, das Unternehmen Steinbacher Dämmstoffe 45. Der Betrieb beschäftigt rund 300 Mitarbeiter und setzt pro Jahr an die 8,5 Millionen Quadratmeter an Dämmplatten ab. m Bild: WKO bei die Relation zu einer Zim­ mervermietung, daim müssen hier oft Tage des Umsatzes auf­ gebracht werden, um eine Stunde dieses Ausmaßes bezahlen zu können. Woran hegt die Ursa­ che? Zu hohe Lohnnebenkos­ ten, mangelnde Preisdisziplin, überdimensionale Inflationsrate, fraghche Leistungsumsetzung?? Die Verantworthchen werden darüber nachzudenken haben, denn nur vermehrte Kontrollen und höhere Strafen sind für eine erfolgreiche Aufarbeitung di Problems zu wenig. Das Prinzip der Marktwirtschaft kann nur funktionieren, wenn Leistungen auch leistbar sind und diese in einer kalkulierbaren Wertschöp­ fung Bestand haben. Manchmal stellt sich die Frage, wer kommt dem anderen im schnellen Wett­ lauf um das Preisrüsten zuvor, um dem Ego-Trip des Vorteils zu huldigen. Ihr Christian Mühlbacher Übergabe der Reparaturwerk­ statt an einen Mitarbeiter der ersten Stunde baute „Edi“ - wie er von Freunden genannt wird - ein Paradeunternehmen auf, das heuer sein 45-jähriges Be­ stehen feiert. „2008 ist Stein­ bacher Dämmstoffe einer der drei größten Hersteller und einziger Komplettanbieter von Dämmstoffen in Österreich“, erläutert Mag. Ute Steinba­ cher, die heute die Geschi­ cke des Unternehmens als Ge­ schäftsführerin mitbestimmt. Die 2005 als Tirols bestes Fa­ milienunternehmen ausge­ zeichnete Firma beschäftigt heute 291 Mitarbeiter. Seine Unternehmerqualitäten be­ scherten Eduard Steinbacher den Titel Kommerzialrat imd in einem tirolweiten Bauma- eses WIK O Bezirkstelle Kitzbühel actionURI(http://www.wko.at/tirDl/kib):www.wko.at/tirDl/kib actionURI(http://www.wko.at/tirDl/kib): • kibbuehelOwko.at
< Page 7 | Page 9 >