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mmt^ä^aet ^eitnaiümtter Heimatblätter »t. 1/3008 förmige Gesteinsmulde her ausgepresst worden. Am Beginn von Dr. Jakschs Tätigkeit in Schwendt (1956) stand eine umfassende Be gehung mit Univ. Doz. Dr. Georg Mutschlechner (Geo logisches Institut der Univer sität Innsbruck). Den regen Kontakt mit dem Lehrer Prof. Quenstedt in München been dete der überraschende Tod des Universitätsprofessors. Aus dem Nachlass erhielt Dr. Jaksch alle einschlägigen Ar beiten. Die von Quenstedt erarbeitete, aber leider nicht schriftlich festgehaltene bi ostratigraphische Bedeutung der Lammelaptychen wurde von ihm bewiesen. Wissenschaftlicher Schwerpunkt in Island Die biostratigraphischen Stu dien unterbrach Dr. Jaksch und kehrte erst nach fast 30 Jahren zu diesem Themenkreis zurück. Grund dafür war eine intensive wissenschaftliche Tätigkeit in Island im Zusam menhang mit neun Reisen zwischen 1968 und 1983. Das Interesse an der ge heimnisvollen Insel hatte der Geographielehrer Dr. Josef Keindl geweckt. Die erste Is landreise bereiteten Gertrude und Dr. Kurt Jaksch besonders intensiv vor, aber die General probe in einem Gletschervor feld der Ankogelgruppe war wesentlich unangenehmer als die gelegentlichen Stürme und starke Regenfälle in Island. Neben den ausgiebigen Be suchen der isländischen Vul kangebiete interessierte in den Gletschergebieten auch der ve- getationskundliche Vergleich mit den Gletschervorfeldern. Dr. Jaksch hatte Erfahrung durch die Erstellung von Kar tenblättern für die Wildbach verbauung Tirol (zusammen mit H. Turner, Kitzbühel). In Island konnte er erstmals die Lichenometrie anwenden. Das Ergebnis der umfas senden wissenschaftlichen Arbeiten ist in einer Vielzahl von Publikationen in Island, Deutschland und Österreich im Lauf von Jahrzehnten ver öffentlicht worden. Bei der meindebücher erstellt. Auch für den Schulbereich wichtig, das allgemeine erd geschichtliche Wissen mit be sonderen lokalen Verhältnis sen zu verknüpfen. Dazu kam eine verstärkte Zuwendung zu lokalen geologischen Fragen durch Hilfe bei Präsentati onen, Schriften und Vorträge, z.B. über Eiszeitspuren, Tief seeablagerungen von Radalo- rit in Schwendt, die Kössener Schichten, eine nacheiszeit liche Ablagerung in Kitzbühel und die Zusammenfassung „Kalkalpengeologie erforscht und erlebt“. Der ursprünglich in St. Johann gegründete Pin guin-Verlag hatte für mehrere Bücher und wiederholt aufge legte Führer und Bildbände Dr. Jaksch als Mitarbeiter. Wissenschaftlicher Einsatz noch im Alter Die umfassende wissenschaft liche Tätigkeit erfolgte im mer neben dem vollen Ein satz als AHS-Lehrer. In den Jahresberichten des Bundes gymnasiums St. Johann nahm Dr. Jaksch zu den Schulversu chen mit Wahlpflichtfächern, die beste Erfolge aufwiesen, Stellung, hielt aber auch Re ferate bei Symposien und Fachtagungen. Der häufige Aufenthalt im Isonzogebiet, verbunden mit der Absicht, auch die geo logische Situation im Üher- gangsbereich zwischen der südalpinen und der dina- rischen Entwicklung ken nen zu lernen, führte sogar zu historischen Darstellungen über das Kampfgebiet im Ers ten Weltkrieg, die u.a. in die Schriftenreihe „Der Schiern“ aufgenommen wurden. Dr. Jaksch hat die wissen schaftliche Arbeit nicht abge schlossen und sein Wissen ist auf dem aktuellsten Stand. war es Cberstu&enrat Or. Kurt uaksch ist ein rastioser Wissenschafter und Foto: Museums- und Kultui/erein St. Johann Pädagoge. Gesellschaft der Freunde Is lands in Hamburg erschie nen zudem 19 Berichte über besondere Exkursionsziele, über Bewertungen einsti ger Gletscherüberquermgen scwie Landschaftsbeschrei- bungen. Die Österreichisch- Isländische Gesellschaft gab 1998 eine Pubhkationsliste in einer Bibliographie heraus. Dr. Jaksch beteihgte sich mit Exponaten und schriftlicnen Beiträgen an der Islandens- stellung der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien (1984). Die Unternehmungen in Is land wurden organisatorisch vom dortigen Noten bankp'rä- sidenten und wissenschaft lich von der Universität Köln unterstützt. Um über eine gewisse Unabhäng^keit zu verfügen, wurden aTe Islaud- reisen aber selbst finanziert Mit Dekret der isländischen Staatspräsidentin wurde Dr. Kurt Jaksch im Jahr 1990 der isländische Falkencrden ver liehen und in festlicher Form in Salzburg überreicht. Die glatiologische Tätig keit in Island führte zu neu erlichen Studien in Salzburg (Bereich Hochkönig und Gastein), die eine bedeutende Zahl von Veröffentlichungen in Publikationen der Alpen vereine, des Hauses der Natur und der Gästezeitung Gastei nertal ermöglichten. Für Publikationen des Gasteiner Kulturkreises ver fasste Dr. Jaksch bisher insge samt 33 Beiträge, denen meist eigene Vorträge zugrunde liegen. Schwendter Fossil material aufgearbeitet Die paläontologischen und biostratigraphischen Arbei ten begannen väeder in den 1990er Jahren mit der Aufar beitung des Schwendter Fos silmaterials. Dann erfolgte die Fortsetzung der Aptychenstu- dien, um zu einem Gesamt bild zu kommen. Dazu war es notwendig, auch im Achental zu forschen, um die Arbeiten Prof. Quenstedts zu ergänzen. Die Veröffentlichungen er folgten durch namhafte wis senschaftliche Institute. Gleichzeitig oft den bi ostratigraphischen Studien wurden Übersichten zu lokal geschichtlichen Fragen für Ge- Geraffte Zusammenfassung aus der Jubiläumsschrifi für Dr. Jaksch. Das Gesamtver zeichnis seiner Veröffentli chungen beläuft sich bisher auf 12s Titel. Auch die „Kitz- büheler Heimatblätter“ dan ken Dr. Jaksch wesentliche lo kale Beiträge.
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