Kitzbüheler Anzeiger

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52 Land & Leute Ausgabe 24 Auch Ärzte des Bezirks protestieren gegen die Gesundheitsreform am Montag, 16. Juni na Arzte steigen auf die Barrikaden Gemeinsam mit den Arzten Osterreichs pro- testieren auch die Arzte des Bezirkes Kitzbühel gegen die geplante Ge- sundheitsreform. Bezirk 1 Dieser Protest- tag wird am Montag, 16. Juni, stattfinden. Die meis- ten Arztpraxen des Bezirkes Kitzbühel werden geschlos- sen bleiben. Um jedoch diese Schließung nicht zum Nach- teil der Patienten werden zu lassen, wird von den nieder - gelassenen Ärzten ein Not- und Bereitschaftsdienst ein- gerichtet, wie er auch an den Wochenenden üblich ist. Protesttag Die Vorschläge zu dieser Re- form kamen nicht vom Ge- sundheitsminsterium, das ei- gentlich für solche Inhalte zuständig wäre, sondern von Wirtschaftskammer und Gewerkschaftsbund. Von der Bundesministerin für Gesundheit Dr. Kdolsky wurden diese Vorschläge mehr oder weniger kritik- los übernommen und in eine Gesetzesvorlage verarbeitet. Die Ärzteschaft wurde da- bei in diese Vorschläge nie eingebunden, sondern konnte nur mit einer Frist von we- nigen Tagen ihre Stellung- nahme dazu abgeben, die je- doch nur in geringer Weise beachtet wurde. Am 16. Juni Not- und Bereitschaftsdienst Wir Ärzte befürchten durch diese Reform die Absicht eines der besten Gesund- heitssysteme Europas nach- haltig zum Negativen zu ver- ändern. Zum Nachteil nicht nur für uns Ärzte, sondern auch für unsere Patienten. Die Krankenkassen wollen uns Behandlungsrichtlinien nach ökonomischen Krite- rien diktieren, damit steht die ärztliche Behandlungsfreiheit auf dem Spiel. Der Patient bekommt nicht mehr das im individuellen Fall beste Me- dikament, sondern die Re- geln für die Behandlung wer- den dem Arzt verpflichtend vorgegeben. Durch die geplante Neure- gelung bekommt der Pati- ent nur mehr das zur Zeit billigste Medikament einer Substanzgruppe in der Apo- theke. Dieses Medikament kann jedoch von Monat zu Monat ein anderes sein, an- deres Aussehen, eine andere Farbe haben. Dadurch be- fürchten wir Verwechslungen oder Doppeleinnahmen ge- rade bei älteren Patienten. Dadurch, dass die Kassen- verträge für Ärzte befristet werden sollen, werden weni- ger Ärzte das finanzielle Ri- siko einer Praxiseröffnung mit großen Investitionen auf sich nehmen. Dadurch kommt es zu weniger Arzt- praxen und einer schlech- teren Versorgung der Pati enten im niedergelassenen Bereich. Wir stehen für Qualität in unseren Praxen, wollen uns diese aber nicht vom Staat diktieren lassen. Ein Arzt, der gute aber vielleicht et- was teurere Medikamente verschreibt soll nicht seinen Kassenvertrag verlieren. Wir Ärzte klagen bereits jetzt Über eine starke Zu- nahme der Bürokratie durch Dokumentation, Arzneimit- telbewilligung, ökonomische Verschreibweise, Evaluierung usw. Durch die geplante Pati- entenquittung über die Kos- ten bei jedem Arztbesuch würde diese ein unerträg- liches und unsinniges Aus- maß annehmen. Dies alles nimmt uns noch mehr von unserer Zeit, die wir dem Pa- tienten widmen möchten. Diesen Protesttag veran- stalten wir Ärzte nicht allein für die Interessen unseres Standes, sondern für die Er- haltung unseres vorbild- lichen Gesundheitssystems und hauptsächlich für unsere Patienten, um ihnen auch in Zukunft die beste und nicht die billigste Behandlung zu- kommen zu lassen. Dr. Reinhold Mitteregger MR Dr. Helmut Schwitzer Bezirksärztevertreter Dr ngeI Selbstbestimmtes Leben zu Hause St. Johann 1 Viele Menschen sind auch in unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft auf- grund ihres Alters oder einer Behinderung nicht mehr in der Lage ihren Haushalt al- leine zu führen. Diese Ent- wicklung wird begünstigt durch die Tatsache, dass äl- tere Menschen heute immer seltener mit ihren Kindern unter einem Dach leben. Als einzige Alternative bleibt hier oft nur mehr die Über- siedlung in ein Heim. Dabei reichen in den meis- ten Fällen ein, zwei Stun- den Hilfe pro Tag aus, um die Selbstständigkeit des be- treuten Menschen so weit zu erhalten, dass er zu Hause in seiner gewohnten Umge- bung bleiben kann. Die Heimhilfe Die Heimhelferinnen des Gesundheits- und Sozial- sprengels sind geschulte Kräfte und bieten hilfs- bedürftigen älteren oder kranken Menschen eine liebevolle Betreuung bei fol- genden Tätigkeiten: Wohnungsreinigung und Wäschepflege • Beheizen der Wohnung • Hilfe bei der Nahrungsaufnahme • Unterstützung beim Einkauf • Spaziergänge machen • Hilfe bei der Aufrecht- erhaltung von sozialen Kontakten • Gespräche führen und Gesellschaft leisten. Auch in den Fällen, in denen ein hilfsbedürftiger Mensch mit seiner Familie zusammen wohnt, bringt die Betreuung durch den Ge- sundheits- und Sozialspren- gel eine spürbare Entlastung für die Angehörigen und fördert ein harmonisches Zusammenleben von meh- reren Generationen. Für unverbindliche und diskrete Informationen ste- hen wir Ihnen persönlich Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr oder unter Tel. 05352/61300 zur Verfügung. Wir sind auch in Notfällen unter Telelefon 0650/6130703 erreichbar. E.mail: sozialsprengel-stjohann@ aon.at .
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