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Aktuell 5 17. Juli 2008 Mit eigenem Gutachten auf mögliche Alternativlösun^en hinarbeiten Felder sollen Überschwem mungsgebiet werden Schlußstrich ziehen! Kitebühel I Vom Glanz und Glamour der ver gangenen Jahre und Jahr- ; zehnte ist beim heurigen ' Tennisturnier nicht mehr viel bzw. gar nichts mehr • zu verspüren: Öster- ; • reichs größtes Tennis- •' ; cvent ist offenbar am : Sand. i Während es für Großache und BH eine Frage des Gemeinwohls ist, stellen die betroffenen Landwirte die Sinnhaftigkeit des Projektes in Frage. |s ..... a m- m r; ^ St. Johann | Fritz Waltl, Mar kus Samer und Franz Pirch- moser sind die betroffenen Vollerwerbsbauern im Weiler Sperten. „Enteignet“ werden soll ein 23 Hektar großes Ge biet hin zur Reither Ache, um hier ein - laut Großachenge- nossenschaft unbedingt not wendiges - Retentionsbecken anzulegen. Areals liegen hofnahe Felder und die Bauern wollen den ihrer Ansicht nach existenz bedrohenden Verlust nicht hinnehmen. Sie ließen selbst ein Gutachten erstellen, das grobe Mängel beim derzei tigen Projekt aufzeigt. Unverständliche Vor gehensweise „Noch nie wurde in Öster reich eine Enteignung in einer derartigen Größenordnung durchgeführt“, erzählen Fritz Waltl und Markus Samer. „Erst durch die Messungen wurden wir überhaupt infor miert und das Projekt wurde erstellt, ohne dass wir in die Planung miteinbezogen wur den. Liegt man in der roten Zone ist das nicht nur eine Wertminderung der Grund stücke, auf denen nichts mehr verändert werden kann; wenn wir öfter überschwemmt wer den - und Spezialisten ha ben bestätigt, dass dies bis zu dreimal im Jahr passieren könnte - würde unsere ganze Erde abgeschwemmt, -vyas im Ackerbau katastrophal ist. Auch bei der angrenzenden Biogasanlage könnte durch die Steigung des Grundwas sers Schaden entstehen. Die Entschädigungszahlungen wurden extrem niedrig an gesetzt, aber es geht uns hier ’i '* Um Ausreden nicht verlegen Mit dem Verweis, dass der weiße Sport mit dem Auf- j Schwung von Golf gleich- = zeitig seinen Niedergang gefunden hat. wurde das Turnier gerne und immer wieder tot geredet - in Kitzbühel, in Tirol und in Österreich war Ausreden nicht verlegen. Die öffentliche Hand wurde getroffen, weil der hat trotzdem fleißig in die Schutz notwendig ist, das Ver- sportliche Großveran- fahren dem Stand der Tech- staltung gebuttert und sie nik entspricht, keine einver- Jahr für Jahr mit ordent- nehmliche Lösung möglich liehen Zuschüssen am Le- war und dis öffentliche Wohl ben erhalten. Damit war im Vordergrund steht. Nach auch der Auftrag für eine dem Einspruch geht das Ver- Fortbestand des Turniers fahren nun an das Land“, er- gegeben, klärt die zuständige Elisabeth Obermoser. Tatsächlich zeigt sich auch die Großachenge nossenschaft gesprächsbe reit: „Einige Dinge können noch geändert werden, aber das gesamte Forderungspaket ist unerfüllbar und die Hoch- wassersicherhek geht hun- dertpiozenrig vor. Es könnte sein, dass diese Felder nie von Überschwemmung betrof fen sind, weil das Wasser zu- m I' iS m. illBlSsi':! Innerhalb des Markus Samer (li.) und Fritz Waltl, denen ein Großteil der betreffenden Felder gehören, wollen die Schwachstellen im aktuellen Projekt auf zeigen. Foto: Anzeiger man rußfe; nicht ums Geld, sondern mung im Sinne des Wasser- darum, dass die Maßnahme rechts. Die Entscheidung möglicherweise nicht einmal funktioniert“. Sie haben ein Gutachten in Auftrag gegeben (BÖKU-* Professor, Name d. Red. be kannt), welches am Vorhaben der Großache Schwachstellen aufzeigt: Der Rettenbach (der am Hochwasser Richtung Koasastadion hauptschuldig war) wurde überhaupt nicht berücksichtigt. Gemeinwohl geht vor Auch meint er, dass Hoch wasserschutz an der Quelle geschehen soll und schlägt vor, beim bestehenden Reten tionsbecken an der Sperten- brücke weitere bzw. mehrere kleine Maßnahmen zu setzen. „Bei unserer Retention will man große Rohre unter der Straße durchführen. Wenn diese Rohre verlegt würden, könnte es noch ärgere Über schwemmungen auf der an deren Seite geben“, so Samer. Alle Einwände wurden aller dings in erster Instanz von der BH Kitzbühel abgewiesen. „Es ist dies keine vollstän dige Enteignung, sondern eine Zwangsrechtseinräu- [Tiatäter Neuert ist in Kitz mdgltcli Die neuen Visionen geben berechtige Hoffnung, dass der Tennissport in der Gamsstadt präsent bleibt. Mit den neuen Plänen ist j es allerdings an der Zeit, l dass die KitzbÜheler Ver- , antwortlichen endlich ei- v nen .Schluß.strich unter ? die Vergangenheit setzen ; erst auf der St. Johanner Seite und einen gemeinsamen überläuft. Wenn es doch pas- Neustart wagen. Nur mit sieren sollte, wird der Ernte- starker heimischer Betei- ausfall zur Gänze entschädigt ligung können diese Visi- und auch die bereits angebo tenen Entschäcigungsgelder sind beträchtlich. Baugeneh migung für die Grünflächen bekämen sie auch im Mo- onen auch wahr werden, ünd dem Traditions event außerdem wieder jenen Charme verleihen, der ihn vor vielen Jahren groß gemacht hat. ment nicht“, so Großachen- Obmann Emst Schwaiger. Susanne Radke iii
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