Kitzbüheler Anzeiger

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Spät aber doch steht nun WK-Präsident Jürgen Bodenseer hinter „seinem' Krankenhaus und diskutiert angeregt im Kreise mit BM Klaus Winkler, den Primarii Dr. Günther Schwentner und Dr. Siegfried NagI und GF Arthur Gruber Foto: Anzeiger 2 Aktuell Ausgabe 2 Im Vorwahlkampfi Bodenseer findet offensichtlich deutliche Worte „Schluss mit Zentralisierung!" Warum für KH Kitz? WK-Präsident Jürgen Bodenseer stellt fol- gende Uberlegungen an und rät zur Vor- sicht: Es ist derzeit in Mode gekommen, vieles zu zen- tralisieren, zu fusionieren oder zu optimieren. Alles Ausdrücke, die gerade Po- litiker gerne in den Mund nehmen. Eigentlich sollte diese Mode bereits über- wunden sein. Weg von Zentralisierungsmons- tern, hin zu regionaler Spezialisierung. Der Mensch und Pati- ent muss im Mittelpunkt der Betrachtung stehen, nicht der Rechenstift oder Gigantomanismus. Es macht Sinn, auch in Tirol kleinere Kranken- hauseinheiten mit Akut- versorgung und Frisch- verletztenbehandlung zu belassen und jeweils zu diesen Krankenhäusern noch eine typische Spezi- alabteilung zuzuordnen, in der Patienten aus über- regionalen, landesweiten Gegenden unterkommen und behandelt werden (Effizienz und Einspa- rung durch Spezialisten und teure Spezialgeräte nur in einer Location). . Die besonders in Tou- rismus- und Sporthoch- burgen bestehenden Ver- knüpfungen zur Attrak- tivität eines Wirtschafts- standortes bzw. eines Tourismuszentrum sind nicht zu unterschätzen: Eine schwangere Touris- tin erwartet lokale me- dizinische moderne Ein- richtungen. Sportler wollen schnell und quali- tativ hochwertig im Falle von Unfällen versorgt sein. Trotz eines symphatischen Wahlkampfbesuches von WK-Präsident Jürgen Bodenseer bleiben die Fronten in der Kranken- hausfrage „stabil". Sei- tens des Landes bleibt die Schließung für 2009 bestehen. KITZBÜHEL. Einer Einla- dung der Krankenhausver- waltung an die Tiroler Lan- despolitik - sich vor Ort ein Bild über die aktuellen Eng- pässe zu machen - folgte der Kitzbüheler Wirtschaftskam- merpräsident bislang als ein- ziger, dafür aber gerne. Seine Bestandsaufnahme trifft wohl auch die Wahrnehmung Vie- 1er in der Gamsstadt: „Der Gesamteindruck ist hervor- ragend. Die OPs sind per- fekt und modern ausgestat- tet, alle Räume wirken neu und es sieht alles aus, als ob es gerade gebaut und eingerich- tet worden wäre", zeigt sich Bodenseer auch vom Kreiss- saal angetan: „Alles ist of- fensichtlich auf dem letzten Stand der Technik mit mo- dernster Lichttechnik und sogar einer Unterwasserent- bindungswanne ausgestattet. Wenn doch zumindest diese Einrichtung an ortsansässige Gynäkologen und Hebam- men zur Benützung vermie- tet werden würden. Es wäre allemal besser, als diese Ein- richtung sinnlos versperrt zu halten," macht der gebürtige Kitzbüheler seinem Unver- ständnis Luft und bedauert, dass diese Entbindungssta- tion unbenutzt, da geschlos- sen, zwar neu ist, aber ihren Zweck nicht erfüllen darf. Bodenseer fordert Dis- kussion statt Sturheit „Für mich - zugegeben als medizinischer Laie - ist es unverständlich, dass man ein solch perfektes Krankenhaus zusperrt und jüngste, große Investitionen einfach vernich- tet," resümiert Bodenseer im Zuge einer Besichtigung des Gesamtkomplexes des Kran- kenhauses Kitzbühel. „Ich rate dazu, logistische, orga- nisatorische und kostenmä- ßige Überlegungen anzustel- len und sehr wohl eine Fusion der beiden Krankenhäuser St. Johann und Kitzbühel vorzu- nehmen, Synergien durch eine Lohnbuchhaltung, ein Gebäu- demanagement und z.B. einen Einkauf zu nutzen, aber beide Baukörper zu erhalten und zu nutzen und nur einzelne Spezialabteilungen auf einen Standort zu konzentrieren. Das rechnet sich besser, bringt Vorteile für die Patienten und berücksichtig berechtigte re- gionale Interessen. Ich hoffe, dass es noch Platz für eine of- fene Fachdiskussion gibt und nicht Sturheit, Egoismus oder die Zentralisierungsmode gewinnt!" Zu den Ausführungen von Dr. Bodenseer hält BM Klaus Winkler fest: „Seine Vor- schläge, Synergien mit dem Bezirkskrankenhaus St. Jo- hann zu nutzen, kann ich nur unterstreichen. Genau das, versuchen wir seit Jahren zu bewirken. Bislang wurden alle diesbezüglichen Bemühungen sowohl vom Land wie auch vom Bezirksverband katego- risch abgelehnt. Wie für Jür- gen Bodenseer bleibt auch für mich vollends unverständlich, warum eine modernst ausge- stattete Gynäkologische Ab- teilung nicht benützt werden darf!" hch
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