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WIR r Von Alexander Rußegger m r : M P Wenn die Radrennfahrer bei der derzeit stattfin­ denden Tour de France nach einer Bergwertung mit mehr als 100 Stunden­ kilometern ins Tal rasen, ringt dies dem 34-jährigen Markus Stöckl nur ein müdes Lächeln ab: Er hält bergab den Weltrekord mit einem Serienfahrrad. Mit sage und schreibe 210 km/h! mmmm si sÄiii siliiÄiB 'Mi?- Kirchberg, La Parva 114. Sep­ tember 2007, gegen 11 Uhr in La Parva, einem 3000 Meter hoch gelegenen Skigebiet rund eineinhalb Autostunden von Santiago de Chile entfernt. Bei rund zehn Grad Lufttempera­ tur holt Markus Stöckl noch einmal tief Luft. Dann hält er den Atem an, setzt sich auf sein Fahrrad und fährt los. Oder genauer, stürzt sich fast senkrecht in die Tiefe. Inner­ halb von nur zehn Sekunden beschleunigt er nach 800 Me­ tern auf 200 Stundenkilome­ ter. In der zehn Meter langen Messstrecke mer weiter aufweichte“, berichtet Markus derstand um die 250 Stundenkilometer in registriert das Gerät die neue Weltbest- Stöckl. Fünf Tage lang taste er sich Test- die Tiefe“, vergleicht der geborene Kitzbü- leistung: 210,40 Stundenkilometer. Da- fahrt für Testfahrt an das hohe Tempo heler, der in Oberndorf aufgewachsen ist nach folgten rund 1,2 Kilometer Auslauf. heran. Bei der Generalprobe schaffte er und nun in Kirchberg lebt. Damit verbesserte Stöckl seine alte Best- 178 Stundenkilometer. Die Bestmarke ge- leistung, die auf 187,013 Stundenkilometer lang sozusagen in allerletzter Minute - am stand. Aufgestellt hatte er diese vor zehn letzten Tag, der im Terminkalender noch Die Luft musste er während der rund 40 offen war. Schon am Abend musste er mit Sekunden dauernden Fahrt anhalten, da­ mit sich das Sichtfenster des Helms nicht durch den Atem beschlägt. Zwar gibt es einen speziellen Spray dagegen. Trotz al­ ler Professionalität menschelt es auch hier - er wurde nämlich an diesem Tag im Tal vergessen. Noch etwas: Weil Stöckl kurz­ fristig von der Möglichkeit erfahren hatte, die Strecke in Chile befahren zu können iüÄ* SSiMsisflff? 4 jSSfr*-*'-'" ^'SjßSgiTyi mMfASAWpp: 'imPissamsiB'pi 'SßfSXmSiii .liillSi®* m msm Markus Stöckl bei seiner Rekordfahrt. Spray und Schuhe vergessen Jahren in Les Ares (Frankreich). Der ungewöhnliche Weltrekord des Markus Stöckl Mit 210 Stundenkilometern ins Tal - auf einem Fahrrad Zurück nach Chile: Als Untergrund seinen Betreuern Bernhard Rupitsch und und deshalb Hals über Kopf nach Süd­ diente eine abseits gelegene Skipiste, die Wolfgang Schwaiger zu einem Red-Bull- amerika aufbrechen musste, hatte er die zuvor tagelang mittels Pistenraupen ge- Air-Race abreisen. glättet wurde. Die Strecke wurde vom V/eltrekordhalter auf Skiern, dem Lienzer rienmäßig hergestellten Fahrrad auf- Harry Egger, entdeckt. „Die Verhältnisse gestellt. Das Tempo entspricht beinahe Bikeschuhen. waren alles andere als ideal, weil der süd- einem freien Fall: „Fallschirmspringer amerikanische Frühling den Schnee im- stürzen je nach Höhenlage bzw. Luftwi- Höchstleistungen im Sport stellt dieser speziell windschlüpfrigen Spezialschuhe Der Weltrekord wurde mit einem se- daheim liegen gelassen. Die Rekordfahrt bestritt er deshalb mit herkömmlichen Im Vergleich zu Prämien für andere
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