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Aktuell i 31. Juli 2008 Kössener Haus- und Sperrmüll aus Sechziger]ahren lagert an Großache Entsorgung belastet Budget Sieberer ist Direktorin I i Probleme bei der Groß achenregulierung in Kos sen: Im geplanten Reten- sionsbecken befindet sich eine alte Mülldeponie. Die Entsorgung des Abfalls kommt der Gemeinde al lerdings teuer zu stehen. Kitzbühel, St. Johann | Die Berufung von Beate Palfrader, i die bis Anfang Juli als Direk torin der Tourismusschulen Wilder Kaiser in St. Johann fungierte, war überraschend. Noch überraschender war al lerdings die Nachbesetzung ihres Postens, wie Palfrader- Nachfolgerin EUen Sieberer sagt. „Ich habe niemals da mit gerechnet, dass ich in die [ Funktion berufen werde.“ Die Kitzbüheler Schulrefe- j rentin mit den Vorarlberger Winzeln unterrichtet seit neun Jahren an den Tourismusschu len hauptberuflich Geschichte, Kulturgeschichte, Bewegung und Sport. Jetzt erwarten sie neue Aufgaben: Ellen Sieberer wird einen Betrieb mit 450 Schülern und 55 Lehrern lei ten. Das Unterrichten will sie j künftig auf ein Minimum be schränken und sich mehr auf ! das Organsisieren konzentrie- ren. Ihr Gemeinderatsmandat i ivill sie bis zum Ende der Pe- I riode beibehalten, j Schon jetzt ist die neue Di- j rektorin täglich in der Schule, j um sich einzuarbeiten. Von i der Familie erhält sie da- j bei die volle Unterstützung: i „Mein Mann Wido und meine i beiden Kinder stehen hinter 1 mir.“ Küssen | In den Sechziger jahren war jeden Freitagnach mittag in der an der Groß ache gelegenen, so genannten Auwirtslacke Mülltag: „Die Kössener haben damals ihren gesamten Haus- und Sperr müll dort entsorgt, weil es noch keine öffentliche Müll abfuhr gab“, begründet Dorf chef Stefan Mühlberger. „Das war damals eine ganz normale und legale Angelegenheit.“ Jahre später wurden Bau schutt und Aushubmaterial über die mehrere 1.000 Qua dratmeter große Mülldeponie geleert, heute wuchert dort das Gras. „Rein optisch gibt es keine Anzeichen mehr für eine ehemalige Müllgrube“, bestä tigt auch der Bürgermeister. Altstoffe als ungefährlich bewertet ökologisch sei die Deponie nicht bedenklich, betont er. „Es lagern keine Gefahren stoffe dort. Das haben meh rere Untersuchungen Laufe der vergangenen Jahre ergeben.“ Mit der dringend notwen digen Fortsetzung der Groß achenregulierung erhält die vom Hochwasser geplagte Kaiserwinldgemeinde jetzt allerdings die einmalige Chance, diese ökologische Altlast endlich loszuwerden: Denn die zwischen der Staf fen- und Landbrücke gelegene Auwirtslacke wird als Retensi- onsbecken benötigt. Neue sta tistische Berechnungen nach dem Jahrhundert-Hochwas ser von 2002 haben ergeben, dass die Großache aufgeweitet werden muss. Für die Gemeinde bedeuten die Verbesserungen am Hoch- i Der M'ÄH muss in Zuge der Croßachenverbauung entsorgt werden. Dorfchef Stefan Muhlberger befürchtet hohe Kosten. Fotz: Anzeiger i Wasserschutz deshalb gleich zeitig die Entsorgung der al ten Mülldeponie. Der Abfall muss jekt ist umfangreich Es wer den nicht nur Retensicnsbe- cken geschaffen, sondern auch zwei neue Brücken get-aut. Zwei neue Brücken sind in Planung Sowohl die Durchflusshöhe, als auch die Durchflussbreite bei der Hüttwirts- und Land brücke müssen neu geregelt werden. Was wiederum be deutet, dass Brücken ohne Stützen entstehen werden. Insgesamt wird die Großa- chenreguherung mehrere Mil lionen an Bundes- und Lan- desgelderr. verschlingen. Die Bauarbeiten sind drin gend notwendig: 2002 '.varde das Dorf zum letzten Mal überflutet, 2005 kam es mit einem blauen Auge davon. Spürbare werden auch die aktuellen Verbauungen der Großache in St. Johann und BQichdorf nicht mit sich bringen, weiß Mühlberger. „Das Hochv/as- sers wird Kössen im Fall des Falles einfach später errei chen.“ ! ausgehoben. aussor tiert und neu deponiert wer den. „I>ie Kosten dafür wer- ä den e>;plodiereh‘. vermutet Mühlberger. Finanzielle Lfnterstützung vom Land kann sich Kös sen dafür allerding.ä nicht er warten; Der Altlastensanie rungsfonds verweigert seine Mithilfe, i I im Keine Finanzspritze für die Entsorgungkosten „Einerseits, weil die Gemeinde der Verursacher für die Müll deponie ist. Andererseits, weil keine drohende Verseuchung vorliegt“, hält der Dorfchef fest. Im Gemeindehaushalt sind die Entsorgungskosten auch noch nicht hudgetiert. Mühlberger: „Sie stehen noch lange nicht fest.“ Frühestens in zwei Jahren kann aufgrund der Schwie rigkeiten mit den Arbeiten an der Großachenregulierung begonnen werden. Das Pro- Verbesserungen Ellen Sieberer ist die neue Direk- i i torin der Tourismusschulen in 1 St Johann. Alexandra Fusser Foto: Anzeiger
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