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.1 Der Hoch filzener Bürgermeister Sebastian Eder wird in der nächsten Periode nicht mehr im Nationalrat sitzen. Fotos: Anzeicier Auf Wahlkampftour in Kitzbühel: Vizekanzler Wilhelm Molterer 1.) mit dem Kufsteiner und Kitzbüheler SpitzenKandIat Josef LetenbLhler 21August2008 Aktue 5 Stimmenthaltungen machten Josef Lettenbichler als Spitze ukandidat mögl.ch Sebastian Eder sagt Servus Knalleffekt in der Kür um den VP-Spitzenkandidat für die Nationalratswahl: Der Hochfilzener Sebas- tian Eder verlor das Ren- nen gegen seinen Kufstei- ner Konkurrenten. Kitzbühel 1 Der Hochfilzener Bürgermeister und VP-Be- zirksobmann wird im Herbst nicht mehr in den Nationalrat einziehen, das steht seit dem 12. August fest. Das Ergebnis ist überraschend, zumal Eder noch wenige Tage vor der Rei- hungskommission die Stim- men der Bürgermeister aus dem Bezirk - mit Ausnahme jener des Kitzbüheler Bürger- meisters - geschlossen hinter sich wusste. Bei der geheimen Ab- stimmung dann die überra- schende Wende: Ein Wahl- ergebnis von i: ii Stimmen für Eder, aber fünf Stimment- haltungen machten es mög- lich, dass der Hochfilzener das Rennen um den ersten Listen- platz im Walilkreis Unterland gegen seinen Kufsteiner Kon- kurrenten Josef Lettenbichler verlor. Und nun auf Platz 12 gereiht ist. Fünf Parteifunktionen in Kitzbüheler Hand Dass diese Stimmenthal- tungen geschlossen im Kitz- büheler Lager zu finden sind, kann Eder nur vermuten: „Nur der Kitzbüheler Bürgermeister Klaus Winkler hat nach der Wahl seine Enthaltung bekun det' sagt Eder. Winkler, der als steilvertretender Landespartei- obmann im Bezirksgremium sitzt, bestätigt sein Stimmver- halten auf Anfrage des KITZ- BÜHELER ANZEIGERS. Mit Bernd Brandstätter (JVP), Cory Priglinger (Pensionisten), Barbara Planer (Stellvertre- tende Bezirksobfrau), und Klaus Lackner (Wirtschafts- bund) sind allerdings vier wei- tere Funktionen innerhalb der Bezirkspartei fest in Kitzbü- heler Hand. „Vermutlich ging es bei dieser Abstimmung vor allem um den Krankenhaus- Konfiikt' sagt Eder, der sich stets offen zum Bezirkskran- kenhaus St. Johann bekannt hat. „Ich habe als Gesundheits- politiker immer den Dialog zu Winkler gesucht, aber letztlich verloren." Klaus Winkler gibt sich be- deckt. „Über die Gründe, wa- rum Eder keine Mehrheit er- langen konnte, muss sich Eder selber seine Gedanken ma- chen. Prinzipiell ist das bün- dische oder regionale Denken bei der Erstellung eines Kandi- daten fehl am Platz, es müssen eiizig nrid allein die Interes- seii der Bevölkerung vertreten werden Lettertbichler war VP-Bezirkssekretär Der aus :-Urchbichl stimn- ende Josef Letenbichler is: übrigens au.h im Bezirk Kitzlühel kein Unbekannter: Bevor er 2003 die Gesc.iftsfUhrung der Lar- desparte übernahm, war er in Kilzbühel sechs Jahre lang Se- kretär in äer Kitzbüieler Be- zirsorgarisation. Jetzt geht er als Kandidat der Tiroler Indus- triellenvereinigung iris Ren- nen. Alexandra Fusser Klaus Wink€r und seine schwarze Gefolgschaft haben sich offenbar ge- rächt. Aber nicht nur we- gen des Konflikts um d:e drohende Scaließung des Stadtspitals: Die Wunden des letzten Nationalrats- Wahlkampfes sitzen bei den Kitzbühelern noch tief. Damals ist der Kitz- büheler Unternehmer, Wirtschaftsb .irdobmann und Wirtschaftskam- mer-Chef Klaus Lackner bekanntlich schon als VP-Spitzenkardidat und neuer Nationalrat des Unterlandes gefeiert und dann in der 2llerletztet Minute kalt abserviert worden. Nicht von den Kufsteinern, sondern von den Parteifreunden aus den eigenen Reihen. Der Gewinner war be- kanntlich Sebastian Eder, dessen Mentor, der Hopf- gartener Bürgermeister Paul Sieberer, ihm so- gleich die Leitung der Bezirkspartei übergab. Mit der Verhinderung von Sebastian Eder als Spitzenkandidat hat sich Kitzbühel also gerächt. Innerhalb der Volkspar- tei hat Kitzbühel nach jahrelangem, parteiin- ternen Schwächeln aber Flagge gezeigt Klaus Winkler konnte überdies seine Macht demonstrie- ren. Quasi unter dem Motto „Ohne Kitzbühel geht in diesen- Bezirk nichts." Der ohnehin schon ge- spaltenen Bezirkspartei hat er mit seiner Retour- kutsche allerdir gs kei- nen Gefallen ewiesen. Und die Kluft zwischen der Gamsstadt und dem Bezirk ist sicherlich auch nicht kleiner geworden. Alexandra Fusser
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