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Gestern: Er reiste landauf, landab, hielt Reden, wurde hofiert. Heute: Er lebt auf einer Alm, melkt zw& mal täglich 28 Kühe. Gestern war der Multifunktiortar Paul Landmann National- rats- und danach Land- tagsabgeordneter, heute sorgt er sich während des Sommers um die Stenber- galm. Und ist zufriedener denn je. 01erndorf 1 Das Gesche- hen liegt 42 Jahre zurück, Paul Landmann erinnert sich aber, als wenn es gestern gewesen wäre: Am 29. Jänner 1966 lag er ahnungslos auf der Ofen- bank. als das Telefon läutete. „Du musst unterschreiben, du bist aif der Liste", sagte der da- malige ÖVP-Landespartlise- kretär Robert Fiala. „Auf wel- cher Liste?' fragte er. „Auf der für den Nationalrat." Nun liegen Welten zwischen Der Mpo „auf der Liste stehen" urd in den Nationalrat gewählt zu werden. Doch die VP schaffte sensationell die Mehrheit für eine Alleinregierung un- ter Bundeskanzler Josef Kiaus. Für den zu dieser Zeit 3 4-Jährigen fast so etwas wie ein Schock. ...Ich war zuvor erst einmal in Wien, ich w -:sste nicht ein- mal genau, wo das Parlament steht." Ge- holfen haben ihm zwei weitere Tiroler Mandatate, die mit ihm im Zug zur ersten Sitzung gefahren waren. „Ich hätte mich sonst in Wien durchfragen missen." Aber auch am Ziel stand er „wie der Ochs vorm Berg". „VP-Klubobmann Kurt Withalm hat mir nur erklärt, den Eingang weißt eh, alles andere erfahrst dann hier." Die erst n Monate verhielt sich Land- mann auf den: ihm weit hinten zugeteil- ten Sessel rnucksmäuschenstill. Motto: Nur nichts falsch machen, nur nicht auf- fallen. Die Wende kam bei einer parteiin- tenen Videcschulung: „Dabei habe ich erannt, duss beim Reden und bei der Körpersprache d:e aken Hasen in der Po- litik die gleichen Fehler machten wie ich." Ab diesem Zlitpnrlkt war Landmann ein anderer: Sein Auftreten wurde selbstsi- cher, sein lautm Organ klingt noch heute in so manchen Ohren. Sein Abgang aus dem Hohen Haus nach fünf Jahren war branchenüblich: „Ich spürte, die Tiroler VP benötigt für den Wildschönauer Sixtus Lanner ein Man- dat. Gesagt hat es mir niemand, mein Ausscheiden aus dem Parlament habe ich aus der Zeitung erfahren." Von Wien nach Innsbruck Es könnte als Trostpflaster bezeichnet werden: Nicht weniger as 18 Jahre, vDn 1974 bis 1992, vertrat er die Bauernschaft im Tiroler Landtag. Mit aien Höhen und Tiefen - wie c:wa einer Demonstration in der Vorderstadt in Kitzbüiel, bei der es um - oder besser gegen - den Bau eines Straßentunnels unter dem Plöckenpass ging. Das Schwarzweißbild auf der rech- ten Seite oben zeigt von links die sicht- lich völlig konsternierten Politiker Joscf Baldassi, Michael Horn, Paul Landmann, Alois Partl, Frit2 Astl und Jakob Lackner. Die Erlebniss.e des Paul Landmann wür- den Bände füllen. Wie kaum ein anderer erlebt er auch den Wandel in der Politik. „Wenn wir bei Verhandlungen auf kei- litiker, Landwirt nd Lnd nunmeh Das neue Leben des Oberndorfers Paul Landmann Als der Steinbergbauer ins Parlament gewählt wurde
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