Kitzbüheler Anzeiger

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.»IM?: : Emst Hinterseer M I '1 M Der Kitzbühel-Botschafter BÄ natürlich nicht zu vergleichen. Die Anreise zum Wettkampfort wurde mit dem Zug absolviert Die Skier (pro Rennfahrer an die fünf Paar) mussten alle selbst getragen und natürlich selbst präpariert werden. Die Karriere von Ernst Hin­ terseer war aber nicht nur von Erfolg gekrönt. Einen schweren Sturz beim Training für das Kandahar-Abfahrtsrennen in St. Anton samt anschließender Embolie hätten ihm 1958 bald das Leben gekostet. Mit unab­ dingbarem WUlen kämpfte sich Ernst Hinterseer aber wieder zmück, bis zu jenem Tag, der sein ganzes Leben veränderte: Am 8. Februar i960 krönte er sich in Squaw Valley/USA zum Slalom-Ölympia-Sieger. In sei­ ner Heimat wurde er als „Ret­ ter der Nation“ gefeiert, stan­ den die erfolgsverwöhnten österreichischen Alpinen bis dahin doch noch ohne einer einzigen Goldmedaille da. Im selben Jahr wurde er auch zum „Österreichischen Sportler des Jahres“ gewählt. Mit dem Olympiasieg be­ endete Ernst Hinterseer seine Amateur-Karriere. Im Win­ ter darauf war er Promoter der Skifirma Kneissl in Japan. Und im selben Jahr heiratete er seine Reingard, mit der er gemeinsam eme heute noch bis weit über die Grenzen hinaus bekannte Pen­ sion aufbaute. Die Winter ver­ bachte er ak Ski-Profi in Ame­ rika. Von 1972 bis 1974 arbeitete er schließlich als ÖSV-Tech- niktrainer. Danach betreute er zwei Jahre lang ie deutsche Skinationalmannschaft. Doch Ernst Hinterseers Le­ benslauf war vcr allem auch geprägt von seiner Liebe zu Kitzbühel. So setzte er mit dem Bau der Tennishalle einen wichtigen Impuls Nicht zu­ letzt, weil dadurch zweimal das Tennisturnier witterungsbe­ dingt gerettet werden konnte. Weitere Verdienste für Kitz­ bühel erwarb sich Ernst Hin­ terseer durch seine Tätigkeit im Tourismus, wo er von 1992 bis 1997 als Vorstand tätig war. Ms Wegereferent setzte er sich vor allem für den Ausbau des Wanderwegenetzes ein. Na- türhch war ihm auch die För­ derung des Skisporcs seit jeher ein ganz besonderes .Anliegen. Die Liste um die Verdienste Ernst Hinterseers für Kitzbü­ hel wäre noch um vieles län­ ger. Alles aufzuzählen, was er für seine Heimatstadt geleistet hat, würde den Rahmen bei weitem sprengen. Die Verlei­ hung des Ehrenringes spricht für sich... y"auni ein prominenter Ernst Hinterseer ab seinem 15. Kitzbüheler ist mit sei- Lebensjahr jeden Sommer auf A^hner Heimatstadt so ver- der Seidlalm verbrachte, wurzelt wie Ernst Hinterseer. Nicht nur für die einheimische Bergbauernbursche zum Ski- Bevölkerung hat er sidi Zeit fahren - damals gar nicht seines Lebens eingesetzt, auch so einfach: Die Eltern konn- im Ausland hat er den Namen ten nicht Schifahren und die Den Winter nutzte der Kitzbühel stets mit Scolz icnd Skier musste er sich mit sei­ ner Schwester Moidi teilen. Die ersten Rennen lieferte er sich mit den einheimischen Buben. Doch Ernsts Talent positivem Image verkc-rpert. Am 27. Februar 1932 erblickte Ernst Hinterseer als jüngstes von vier Kindern im Sunaco- rium Hohenbalken in Kctzhü- wurde schnell erkannt. hei das Licht der Weit. Die El­ tern, Hans und Maria, kamen zehn Jahre zuvor zu Fuß von an den Start gehen. An sein Lofer hier her, um im Bauern- erstes Rennen außerhalb Kitz­ anwesen von Gräfin Lamberg bühels kann sich Ernst Hinter- ihren Dienst anzutrecen. We- seer noch ganz genau erinnern, nige Jahre später übernahmen Es fand im Winter 1945/46 in sie die dazugehörige Seidialm Küssen statt. Hingefahren sind zur Pacht, freilich ohne zu die jimgen Skisportler damals wissen, dass dieses Anwesen mit einem klapprigen Bus, der imd der Name Hinterseer in mit einem Holzgasofen ange- Zukunft weltweite Hekann*- trieben wurde. Ernst Hinter- heit erlangen würden. Ernst Hinterseer v/uchs in ders sein, als Sieger in der einfachen, aber glücklichen Jugendklasse die Heimreise Verhältnissen auf. Seine Kind- antreten. 1948, als 16-Jähriger, heit war hart, aber wie er im- dann die ersten Auslandsren- mer betont, vor allem schön. nen und die Premiere beim Das mit anpacken daheim w'ar Hahnenkammrennen, für ihn eine Selbstverständ­ lichkeit. So kam es auch, dass die damahgen Bedingungen Bereits 1945 durfte er als Mit­ glied im Kitzbüheler Skiclub Sabine Gratt seer konnte, wie sollte es an- Mit der heutigen Zeit sind Im Rahmen einer kleinen Feierstunde ließ es sich Ernst Hinterseer nicht nehmen, mit den Trachtensängern zu musizieren. Foto: Anzeiger
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