Kitzbüheler Anzeiger

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0c^täftleUung: ^an§ SStviettbergev SWc, 6/3008 (161) 18. Stt^itgmtg Vor hundert Jahren eroberte St. Johann auf dem Ludwi^-Scheiber-We^ das Kitzbüheler Horn In der Felswildnis der Nordabstürze Als ein „Markstein in der Entwicklung von St. Johann“ wurde bei der Eröffnung die „al­ pine Sehenswürdigkeit in der Felsenwildnis der Nordabstürze“ des Kitz­ büheler Horns vorgestellt. Der damals von Privaten finanzierte „Ludwig-Schei- ber-Weg“ wurde heuer hundert Jahre alt. 1er und Vergolder bei der Restaurierung der Kirche tä­ tig, war während der Gottes­ dienstzeit am Horn „wag­ halsig“ unterwegs. Er stürzte beim Abstieg in den Ab­ grund. Der unter Schock ste­ hende Kamerad fand ihn zer­ schmettert, die Leiche „im Blute schwimmend“, vor. Der Tote wurde mit Hilfe von Ge­ räten von einer Alm gebor­ gen. (Volks- und Schützenzei­ tung, Nr. 91/1858). In den ab 1870 zahlreich erscheinenden Reiseführern hatte das Kitzbüheler Horn als Aussichtsberg einen fixen Platz. Sie berichteten über die fortschreitende touristische Erschließung. „Horngesellschaft“ er­ richtete das Alpenhaus Die 1869 gegründete Kitzbü­ heler Horngesellschaft (Ob­ mann Gerichtsvorsteher Ba­ ron Anton von Lichtenthurm) bot Anteilscheine an, die von adeligen Herren, aber auch von Kitzbüheler Bürgern und Der alte (links) und der neue (1908 durchgeschlagene) Tunnel des St. Almbesitzern erworben wur- Johanner Weges (It. Beschriftung Scheiterweges) zum Kitzbüheler den. Sie erbaute 1870/71 das Horn. Foto: Archiv Gert Sevignani Alpenhaus, das jeweils Über den Sommer von Pächtern geführt wurde. Der sehr lange Höhenweg Horn - Gaisstein wurde 1884 von der Alpenvereinssek­ tion Kitzbühel als Gegenstück zum „Pinzgauer Spaziergang“ markiert. Julius Meurer, Präsident des Österreichischen Alpen- Clubs in Wien, der sich am Pfingstsonntag 1884 als Erster in zweiten „Fremdenbuch“ im Alpenhaus eintrug, verfasste einen illustrierten Führer „Ost-Tirol mit dem Pinzgau“. müi St Jjiharin.l Von Hans Wirtenberger Das unbeachtete Jubiläum ist Anlass für einen Überblick über die touristische Erschlie­ ßung des Aussichtsberges. Das Kitzbüheler Horn bietet unterschiedliche Bilder: Von St. Johann und Oberndorf her schroff und wenig einladend für eine Besteigung bzw. für Schiabfahrten, von Kitzbühel aus problemlos zu besteigen und bestens für die Massen- Schifahrt zu nützen. Nur „fast“ 2000 m Seehöhe Die Höhenangaben für den typischen schwanken (1996 bis 1998 m). Der Tourismus wollte ihn schon früh als „Zweitausen­ der“ sehen. Franz Reisch, der am 1. August 1897 zum hun­ dertsten Male das Horn be­ stiegen hatte und beim Bau des Gipfelhauses (1899) bis zu dreimal am Tag den Weg zu­ rücklegte, bemühte sich nach dem „Aufbau“ mittels Felsblö­ cken vergeblich um die Aner­ kennung der so gewonnenen stattlichen Höhe durch die Kartografen. Er machte den Berg aber als erster Schifah­ rer und Publizist in der Zeit- Aussichtsberg Schrift „Der Schneeschuh “ (München, 1893) bekannt. Das Kitzbüheler Horn war nie eine Herausforderung für Bergsteiger, daher gibt es keine alpinistische Erschlie­ ßungsgeschichte. Der Berg ist auf der Kitzbüheler Seite bis zum Gipfel Almgebiet. Eine frühe Kapelle auf der höchs­ ten Spitze beweist, dass der Berg das Ziel der Menschen war, wenn auch keine Wall­ fahrt wie auf der Hohen Salve bestanden hat. Durch ein für die Harlaß- angerkapelle am Gaisberg ge­ stiftetes Votivbild wissen wir, dass bei einem Blitzschlag zu Bartholomä 1843 in der Horn­ kapelle Magdalena Moser ge­ tötet wurde, während zwei ge­ troffene Personen wieder zum Bewusstsein kamen. (Brisen im Thale 788 - 1988, Beitrag von Dr. Johannes Neuhardt). Der erste bekannte Bergun- faU am Horn ereignete sich Ende Juli 1858. Ein aus Sach­ sen gebürtiger Horak, als Ma-
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