Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
0eimitt6{äiiev Sh*. 612008 Meurer vermerkt über St. Jo­ hann: „Die gute Unterkunft würde den Ort besonders für die Sommerstation geeignet machen, nur mangelt es an Spaziergängen und Ausflü­ gen, indem nach drei Seiten hin das breite, sonnige Tal ein Hindernis dazu ist.“ Als Bergpartie führt Meurer an: „Nach Süden Kitzbü- heler Horn, 1994 m, ganz leicht, ausgezeichneter Aus­ sichtsberg. Von St. Johann di­ rekt auf Fußsteig in 4 bis 4 V2 Stunden.“ Markierung durch den Verschönerungsverein Der 1887 gegründete Ver­ schönerungsverein St. Johann schickte schon am 20. Juni eine Wegmarkierungskom­ mission in Richtung Horn, der Kaufmann Josef Hilscher, der langjährige verdiente Ob­ mann, angehörte. In Griebens Reisebüchern, Band 20, erschienen in Ber­ lin (20. Auflage 1896), wurde Mitte zu erreichen, was ohne dieses Bemühen anerkannt. Kenntnis des mitunter gefähr- Das Kitzbüheler Horn sei von flehen Pfades durchaus nicht St. Johann auf „markiertem, ratsam ist.“ bequemem Aufstieg ohne Führer in 4 Stunden leicht er­ reichbar.“ Die Aussicht von der Spitze wird als „vmnder- voll, übertrifft noch Jene von der Hohen Salve“ angegeben. Als Abstiegsvarianten wurden der Weg über die Ennsmann­ alpe in 3 V2 Stunden nach St. Johann (ziemlich beschwer­ lich) oder östlich über die Reintalalpe auf markiertem Weg in 4 Stunden nach Fie­ berbrunn vorgeschlagen. Peter Vordermayr, aus BCitz- bühel stammender Priester und Heimatkundler, verfasste 1886 den ersten Führer „Kitz- bühel und seine Umgebung“. In der zweiten Auflage (1894) steht: „Das Horn kann auch von St. Johann aus über die Rein­ talalpe oder über die Enns­ mannalpe (Unterkunft) und über die Hofer Schneid be­ stiegen werden. Freunde des ganz Tirol und Vorarlberg“ Kletterns nehmen wohl auch von Meurer (Leipzig, 1902) von Oberndorf über die Stan- findet sich als Bergtour von St. glalpe die sehr stelle Nordseite Johann aus nur: „BCitzbühe- in Angriff und suchen ihr Ziel 1er Horn, 1998 m, 4 Stunden, durch das Loch oder über die ganz leicht, ausgezeichneter Johann (Schwimmbad, Park­ anlagen) und bezüglich des markierten Weges auf das Kitzbüheler Horn (2000 m): „Markierter Weg (früh mor­ gens schattig) über die ( 2 - 2 V2 Stunden) Ruppenalm (Unterkunft), dann auf neu­ erdings verbessertem Wege durch das Loch (Drahtseil) oder über die Mitte (nicht zu empfehlen) zum ( 1 V2 Stun­ den) Gipfel.“ Bei Kitzbühel werden ei­ nige interessante Preise angegeben: „Pferd zum Alpenhaus 8 Kronen, zum Gipfel 10 Kro­ nen, hin und zurück mit drei­ stündigem Aufenthalt 14 bzw. 16 Kronen Übernachten 20 und 24 Kronen. Gipfelhaus 1970 m, 40 Betten zu 2 - 3, Pension 7 Kronen. Abstieg über die Ruppenalm nach St. Johann.“ Einige ungewöhnliche Bahnprojekte Franz Reisch beschäftigte sich zu dieser Zeit bereits mit Überlegungen für eine bahn­ mäßige Erschließung seines Kitzbüheler Horns. Im Frühjahr 1905 stellte der Innsbrucker Zivilingenieur Rafael Ritter von Meinong, Planer der Hungerburgbahn in Innsbruck, gemeinsam mit der Stadtgemeinde (Bürger­ meister Franz Reisch) an das k. k. Eisenbahnministerium in Wien das Ansuchen, tech­ nische Vorarbeiten für die Er­ richtung einer Zahnradbahn auf das Kitzbüheler Horn zu genehmigen. Bemerkenswert ist, dass im April 1905 eine Fülle von Bahnvorhaben bestand: Kuf­ stein - Kössen, Kufstein - Thiersee, St. Johann - Kössen, dann elektrische Bahnen auf die Zugspitze und von Kuf­ stein über den Hinterstei­ nersee zur Grutten (großes Hotel) und weiter nach St. Johann. Die Bewilligung zur Vornahme der technischen Vorarbeiten lag vor. (Tiroler Grenzbote, 17.5.1905) Das Eisenbahnministerium erteilte 1908 dem Stadtma­ gistrat in Kitzbühel im Ver­ ein mit Ing. Rafael Ritter von Der neue Weg (vorne), in der Mitte der Direktansiieg (Steig über die Mitte), am Gipfel ist die alte Homkapelle zu sehen. Foto: .^hiv Gert Sevigrani Aussichtsberg (siehe Näheres bei Kitzbühel)." Wesentlich umfassender fie­ len die Hinweise bei Kitzbühel aus: „ latzbüheler Horn 3-3 V2 Stunden. Dieser leicht und bequem zu ersteigende, aus­ gezeichnete Aussichtsberg ist durch V^'^egbauten und Mar­ kierung von der Kitzbühe­ ler Seite aus außerordentlich gut zugänglich gemacht wer­ den, so dass man hinauf und herunter sicher und gu: reiten kann. Das Kitzbüheler Horn Gasthaus (privat, 1772 m) mit Sommerhewirtsekaftung % Stunden unter der Spitze, er­ möglicht auch längere Aufent­ halte auf dem Berge. Aussicht großartig, besonders auf die Kette der Hohen Tauern und die Nördlichen Kalkalpen. Ab­ stiege in 2 - 2 V2 Stunden nach Kitzbühel oder in 3 - 4 Stun­ den nach St. Jehann oder Fie­ berbrunn (Wegmarkierung).“ Hornbesteigung auch auf Pferderücken Karl Baedekers „Handbuch für Reisende, Band Südbay­ ern, Tirol und Salzburg“ ver­ weist in der 1904 erschienenen 31. Auflage auf Fortschritte für die Sommerfrische in St. Franz Reisch wird der Herr am Horn Bis 1899 erwarb Franz Reisch, Cafetier und Lebzelter, der schisportliche Entdecker und nachweislich erste Schifah­ rer am Horngipfel (15. März 1893), nicht nur die Anteile der Horngesellschaft (Alpen­ haus), sondern kaufte von 1896 bis 1899 auch den ge­ samten Bergbereich bis zum Gipfel. 1896 verbesserten Hans Tscholl und Reisch den Zu­ gang von der St. Johanner Seite über Hoferschneid und das „Loch“. Nach der Fertigstellung des fast mondänen Gipfel­ hauses (1900) verkehrten auf dem ausgebauten Weg von Kitzbühel bis zum Gipfel „Horn-Sessel-Wagerln“. Im „Illustrierten Führer durch
< Page 34 | Page 36 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen