Kitzbüheler Anzeiger

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!mtä6ü|cicr 0etinai6Iättei; 9tt. 6/3008 Meinong die Bewilligung zur fett, weitestgehend Rechnung Vornahme von technischen getragen ist. Dazu gewährt der Vorarbeiten für eine schmal- 'Weg einen hochinteressanten spurige Zahnradbahn vom Einblick in die Felsenwildnis der Bahnhof der Staatsbahnen für Nordabstürze.“ (Tiroler Grenz- die Dauer eines Jahres. (Tiro- bote, 25. JuH 1908). 1er Grenzbote, 12.4.1908). Hier muss ergänzt wer­ den, dass der „Kitzbüheler Bote“ 1909 über ein weiteres noch nicht vollständig fertig, Bahnprojekt einer Schweizer gut gangbar.(Tiroler Grenz- Firma Dürrer in Luzern be- bote, 14.8.1908) richtete, die eine Zahnrad­ bahn über Pfeifern - Wald­ hausen - Trattalpe führen wollte. Die Drahtseilbahnfirma Ceretti & Tanfani in Mailand kündigte eine Schwebebahn vom Bahn­ hof über Tauern - Pletzeralpe zum Alpenhaus (Umsteigsta­ tion) und zum Gipfelhaus an (Kitzbüheler Bote, 15.8.1909) St. Johann verbessert den Zugang Angesichts der hochflie­ genden Pläne rundum ver­ wundert es nicht, wie wich­ tig es für St. Johann erschien. stände liegen blieb, bis sie von Zuversicht annehmen, dass ihr Leben erhalten bleibt.“ (Kitz­ büheler Bote, 10.8.1908). Der Verschönerungsver­ ein St. Johann teilte dazu mit, dass der Unfall vom Gipfel aus an der Einmündung des so genannten .Steiges über die Mitte’ geschah, also nicht auf dem Weg von St. Johann her. (Tiroler Grenzbote, 2.9.1908) Die Eröffnungsfeier wurde für starken Winkeleisen und ei- den 8. September angesetzt. nen Meter Eisenstabe in hal- Am Vorabend wurden die aus- ber Höhe montiert, so dass die wärtigen Gäste und Touristen Freude an dieser hochroman- begrüßt, speziell der Münch- tischen Wanderung nicht ein- ner Männergesangsverein der mal durch eine nervöse Un- Hafner, der anschließend ein ruhe getrübt werden kann. “ Konzert gab. (Kitzbüheler Bote, 6.9.1908). Fern-Segnung nach Feldmesse Am Festtag, einem herrlichen Frühherbsttag, begann um 7 Uhr der gemeinsame Auf­ stieg bis zur Ruppenalpe, dort wurde Frühstücksrast gehal­ ten. Nach der Segnung über­ gab das Baukomitee den Weg an den Verschönerungsver- Wegbreite auch in den einzel­ nen Felspartien mindestens ei­ nen Meter beträgt und dass er dort durchlaufend mit einem soliden Drahtseil versehen ist. Es soll aber auch dem Gefühl des Allerängstlichsten Rech­ nunggetragen werden, deshalb werden alle Stellen, die zu Be­ denken Anlass geben könnten, mit einem hohen Geländer aus Mitte August 1908 war der neue Hornweg in seiner ganzen Länge, wenn auch Kurz davor war am Horn ein „äußerst seltenes Un­ glück“ geschehen.. „Ein bei einer hier zum Brunnhoferalm Sommeraufenthalt weilenden Herrschafi bedienstetes Fräu­ lein ging trotz mehrmaligem Hinweis auf die Absturzgefahr seitens ihrer Begleiterinnen und einiger Touristen den kri­ tischen Steig am Törl gegen St. Johann und gar bald ereilte sie das Unglück. Sie glitt aus und stürzte ca. 25 m in die Tiefe, wo sie mit gebrochenem Arm und schweren Verletzungen am Kopfe in bewusstlosem Zu- Ein technisches Meisterwerk über die Eröffnung folgten ausführliche Zeitungsberichte. Besonders gewürdigt wurde darin der Bauleiter, Landeso­ beringenieur Ludwig Schei- ber, nach dem die Anlage be­ nannt wurde, der aber aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Scheiber, ein erfahrener Fachmann im Bau von Al­ penstraßen, habe mit bewun­ derungswürdiger Ausnützung des schwierigen Terrains ein technisches Meisterwerk ge­ schaffen. Eine Gedenktafel des Verschönerungsvereins ter dem neuen Tunnel enthält Dank und Widmung an Schei­ ber und die Komiteemitgheder Apotheker Angerer, Kaufmann Josef Hilscher und Hut- und Schuhhändler Feiler. Die Einweihung nahm Koo­ perator Jakob Hirzinger nach einer eindrucksvollen „musi­ kalischen Feldmesse“ bei der Ruppenalm vor. „Dann erfolgte der Aufstieg auf dem neuen Wege und es war ein farbiges Bild, die Fest­ teilnehmer an den Serpenti­ nen hinaufziehen zu sehen; immer höher hinan an den Felswänden, die so dräuend herabschauen und so spie­ lend durchquert werden. Das Prachtstück bildet die vorletzte un- Kooperator Jakob Hirzinger, der spätere legendäre Bauern-Pfarrer zu Spital auf der Weitau (+1953) hielt die Feldmesse und segnete den neuen Weg. Foto: Gemeindearchiv St. Johann i. T. das Vorhaben eines beste­ henden, aber neu trassierten Weges zum Kitzbüheler Horn im Jahr 1908 in der Presse be­ kannt zu machen. „Die Wegarbeiten schreiten rüstig vorwärts und verspricht die Anlage tatsächlich eine al­ pine Sehenswürdigkeit zu wer­ den. Schon vom Tal aus sieht man die weit ausgreifenden Ser­ pentinen, die zu den Felswänden hinaufziehen und kurz vor dem Unterkunftshaus in den Kitz­ büheler Weg einmünden. Die Wegbreite ist mindestens 1, 20 m, die Steigung 25 Prozent, so- dass dem Zweck, einen absolut sicheren Bummelweg zu schaf- einer, von Herrn Bürgermeis- ein. Auf dem Weg zum Gipfel ter Reisch, dem die Kunde erfolgte die Besichtigung der überbracht wurde, ausgesen- Gedenktafel vor dem Tunnel. deten Rettungsexpedition dort Am Ziel lockten Jause und aufgefunden und unter lebens- Konzert. gefährlichen Schwierigkeiten geborgen werden konnte. Man schweren Unfall diente fol- brachte die Schwerverletzte gende Ankündigung: vorderhand in das Alpenhaus, wo ihr ein zufällig anwesender überall, wc es notwendig war, fremder Arzt die erste Hilfe das doppelte Geländer mon- angedeihen ließ und Verbände tiert, so dass der Weg als wirk- anlegte. Inzwischen traf auch lieber Bummelweg auch dem Dr. Spielberger dort ein, der sie bequemsten und anspruch- dann in weitere Behandlung vollsten Publikum als Auf- lange Serpentine von wunder­ nahm. Am folgenden Vormit- und Abstieg empfohlen werden voller Entwicklung und stetem tag konnte die Verunglückte kann. Die absolute Gefahrlo- weiten Blick auf das Kaiserge- erst nach Kitzbühel transpor- sigkeit des Weges ergibt sich birge, das bayrische Hochland tiert werden; man kann mit am bester, daraus, dass die und die lieblichen Linien des Zur Beruhigung nach dem „In dieser Woche wird noch
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