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Äkttäbtt|cJcr ^eiwatHöttcr ^ebnntMöMev 6/3008 Leukentales. Bei der Gedenktafel fand der offizielle Festakt statt: Taufe des Weges durch Frau Angerer mit einem Sinnspruch, Übergabe desselben an den Verschöne- rungsverein durch Apotheker Angerer, Übernahme durch Obmann Hilscher vom Ver- schönenmgsverein, Festan sprache von Fachschuldirektor Blachfellner aus Wien, Dank der Bauleitung durch Landes ingenieur Lochs. Das letzte kleine Stück des Weges führt fast eben bis zur Einmündung in den Kitzbühe- ler Weg, und birgt eine Über raschung großartigster Art, in dem ganz unvermittelt die ganze weiß flimmernde Pracht des Tauemmassivs vor dem Be schauer liegt. Den Schluss des Festes bildete ein gemütliches Beisammensein bei Musik- und Gesangsvorträ gen. Das vollendete Werk ist ein erfreulicher Beweis erfolg reichen Zusammenwirkens in der Gemeinde, dem wir in we nigen Jahren so viele wertvolle Errungenschaften verdanken. “ (Kitzbüheler Bote, 13.9.1908) In der folgenden Nummer folgte die Ansprache von Apo theker Angerer. Er hatte den Dank abgestattet. Nament lich nannte er Seine Gnaden, den Herrn Dekan Johann Ev. Grander, der jedes fortschritt- denheit weigerte er sich lange entschieden, die Widmung an zunehmen... Nicht vergessen darf ich auch die braven Ar beiter, welche in Sturm und Kälte aushielten und unter den denkbar schwierigsten und un günstigsten Verhältnissen das schwere Tagwerk vollbrachten. Ganz besonders gilt dies von unserem Vorarbeiter Richard Breit. Den Schluss der Arbei ten bildete die Montage der Geländer, die Schlossermeister Brunnschmid in letzter Stunde vornahm und die ganze Arbeit zu den Selbstkosten in Anrech nung kommt. Eine sinnige Dedikation ga ben uns die Herren Dir. Blach fellner und Maler Strohofer mit ihrem wundervollen Pla kat, womit sie ihr Verdienst selbst verewigt haben.“ (Kitz büheler Bote, 20.9.1908) Die 1908 errichtete Gedenktafel unterhalb des Tunnels. Aufnahme a js dem Jahr 2008. Foto: Andreas Pirctrr.cser liehe Projekt unterstützt, die Alpbesitzer Johann Grander, Ruppenbauer, und Johann Linffiier in Oberndorf und selbstverständlich den Baulei ter Scheiben den Vorarbeiter und die Arbeiter. Bleibender Beweis für die Anhänglichkeit „Wir hatten schon oft persön lich Gelegenheit gehabt, ge radezu überschwängliche Ur teile über unseren Weg von sehr maßgeblichen Touristen- und Sommerfrischkreisen ge hört und Tausende haben un sere Notizen gelesen, so dass wir bereits heuer schon einen ganz namhaften Verkehr zu verzeichnen hatten. St. Johanner haben das Op fer gebracht, haben gezeichnet und gezahlt. Wenige können sich eine Vorstellung machen von der Summe Arbeit, Müh sal und Ausdauer, die hier oben den ganzen Sommer Tä tig war. Und nur jemand, der die Arbeiten verfolgt, konnte einen Maßstab gewinnen für die Verdienste, die sich Baulei ter Landesoberingenieur Lud wig Scheiber um unser Werk erworben hat. Ihm gebührt vor allem der herzlichste Dank, und es war unsere Pflicht, sei nen Namen dauernd mit sei ner Schöpfung zu verknüpfen, um demselben in würdiger Weise Ausdruck zu geben und einen Beweis unserer Anhäng lichkeit, die wir ihm für seine menschenfreundliche Tätig keit in und außer seinem Amt schulden. In seiner Beschei- Nachtragskredit erforderlich In seiner Ansprache kündi gte Angerer einen Nachtrags kredit an, der nicht nur eine Baureserve, sondern auch die Umlegung des Weges über die Angerer Alm ermöglichen sollte. Der Verschönerungsver ein sollte den Weg bei der Gründung der örthehen Sek tion des Alpenvereins dieser übergeben. Festredner Blachfellner, ein gebürtiger St. Johanner, wies auf die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Weges zur He bung des Touristenverkehrs hin, der entschieden einen Markstein in der Entwicklung von St. Johann bilde. Die bei der Feier wiederholt angesprochene geplante Bahn verbindung nach Kössen, die für die Zulüinft von St. Johann eine erfreuliche Zukunft brin gen sollte, kam nie zustande. In der 34. Auflage des „Bae deker“ (1910) wurde der Auf stieg auf dem Scheiber-Weg der Alpenvereinssektion (!) über die Angerer Alm (Wirt schaft) und die Ruppenalm als leicht und lohnend be zeichnet, dagegen der Ab stieg (weiß-rot markiert) mit „nicht zu empfehlen“ angeführt. Gruppenbild nach dem Aufstieg. Die Teilnehmer der Eröffnungsfeier unterhalb des Horngipfels auf Kitzbü heler Seite. Foto: Gemeindearchiv St. Johann i.T.
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