Kitzbüheler Anzeiger

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8xwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Aktuell Ausgabe 49 xwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA J o s e f G u g g e n b ic h le r Die Koryphäe aus Kössen D e r in K itz b ü h e l g e b o ­ re n e u n d n u n in K ö s s e n le b e n d e P ro fe s s o r J o s e f P e te r G u g g e n b ic h le r (6 4 ) is t n e u g ie rig . S e h r n e u g ie ­ rig s o g a r. Z u m G lü c k fü r d ie M e n s c h h e it: E in e rs e its w u rd e n d a n k s e in e s F a c h ­ a rz tw is s e n s fü r K in d e r­ h e ilk u n d e ta u s e n d e k le in e P a tie n te n g e s u n d , a n ­ d e re rs e its k ö n n e n d u rc h s e in e F o rs c h u n g s e rg e b ­ n is s e z u k ü n ftig K o m p lik a ­ tio n e n in K ra n k e n h ä u s e rn v e rm ie d e n w e rd e n . näckigkeit zu seinen Eigen­ schaften. „Ich wollte immer die Gründe wissen, wenn eine Krankheit ungewöhnlich ver­ laufen ist“, schildert Guggen­ bichler. Eines der ersten Erleb­ nisse war noch in Amerika, als es darum ging, den Wirkungs­ verlauf von Insuhn bei zucker­ kranken Kindern zu erfor­ schen. Neun Jahre dauerte es, bis ein wissenschaftliches Er­ gebnis feststand. G e g e n B a k te r ie n Das Leben des Professors be­ wegte sich zwischen Betten­ station, Kongressen und Vorträgen. Bahnbrechend ist eine Entde­ ckung bzw. Erfindung. „Der größte Feind im Krankenhaus sind Bakterien. Sie setzen und breiten sich auf Kunststoff aus“, schildert er. Nun wer­ den Kanülen und/oder Ka­ theder in den Körper einge­ führt - und mit ihnen auch die Bakterien. Guggenbich­ ler ist es gelungen, ein Mate­ rial zu entwickeln, auf dem Bakterien keinen Halt finden. Für urologische Katheder, die in die Blase eingeführt wer­ den, hat er eine pflanzliche Beschichtung erfunden. Alles ist gesetzlich geschützt, wie 50 Patente beweisen. Im März des Vorjahres ging er in Erlangen in Pension. In Erlangen, wohlgemerkt, denn um seine Forschungen fortzusetzen, gründete er in Kössen eine „Unterneh­ mensberatung einschließlich Unternehmensorganisation für Medizinprodukte.“ Der gebürtige Kitzbühe- 1er ist ein weltweit gefragter Mann. Dieser Tage hielt er ei­ nen Vortrag auf Mallorca, danach packte er die Kof­ fer für eine längere Vor­ tragsreise in der Ukraine. dcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Alexander Rußegger llll ir I ißii ii li liilii 11 p5iii iHm mm m Ä li' m iiiB ii Ws # ' ■ SRQPONMLKJIHGFEDCBA f : . li »Hi a i li QPONMLKJIHGFEDCBA W M 11 Kössen | Der Bücherschrank im Wohnzimmer von Profes­ sor Josef Peter Guggenbich­ ler ist sechs, sieben Meter lang und reicht bis zur Decke. In den Regalen reiht sich ein Buch an das andere. Selbst für Me­ diziner schwierige, für Laien unverständliche Fachliteratur. In einer Ecke ein Schreibtisch samt Computer. Mit unzähli­ gen Dateien, in denen wissen­ schaftliche Arbeiten und die Unterlagen für Patente gespei­ chert sind. Mehr als 250 Pu- | blikationen hat Guggenbich­ ler verfasst -jedes einzelne hat Aufsehen in der Medizinwelt hervorgerufen. Dazu kommen 50 weltweite Patente über - ver­ einfacht ausgedrückt - medizi­ nische Geräte und Zubehör. L e h rja h re in d e n U S A Im ersten Stock ein unschein­ barer Raum das Forschungs­ labor; Ein Elektronenmikro­ skop, ein einem Kühlschrank gleichschauender Brutkasten und imzählige kleine, runde Plastikdoserln. Und viele, viele Pipetten. Geboren am 16. August 1944 in Kitzbühel, entschied er sich für das Medizinstudium. Am 15. November 1969 pro­ movierte er, einen Tag später konnte er als Turnusarzt am Forschungslabor, W 'M W Iflii i I \W . iilli iss iiliiiit I Krankenhaus Kufstein begin­ nen. Schon in der Studienzeit hatte er als Sküehrer einen Pro­ fessor aus Chicago kennen ge­ lernt. Guggenbichler folgte sei­ nem Ruf und arbeitete ein Jahr lang (1971/72) in der Univer­ sitätsklinik von Illinois. Nach einem beinharten Auswahlver­ fahren erhielt er einen Job in der weltbekannten Mayo-Kh- nik. Nach zweieinhalb Jahren kehrte er 1975 als Facharzt für Kinderheilkunde mit der Uni- Klinik in Innsbruck ins heimat­ liche Tirol zurück. 1979 ging er erneut für ein halbes Jahr nach Texas in den USA, von 1. Sep­ tember 1980 bis 30. Septem­ ber 1990 war er wiederum als Professor in Innsbruck Letzte Station in seinem BCranken- hausleben war die Universitäts­ klinik in Erlangen (Deutsch­ land), wo er wie auch zuvor in Innsbruck in leitender Position tätig war. P r o fe s s o r in E r la n g e n Die Entscheidung, an Bayerns zweitgrößtes Klinikum zu ge­ hen, fiel bei einer Wanderung mit einem deutschen Kollegen auf das Stripsenjoch. Neben der in diesem Fall positiven Neugier zählt Hart-
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