Kitzbüheler Anzeiger

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38 Hochzeit Sonderthema , ~ - Al: X e NA he viiiederri Zahlreiche Bräuche und Traditionen wurden früher speziell zum Hochzeitstag gepflegt. Schließlich sollte der Bund der Ehe ja viele Jahre Bestand haben. Denn bis zur sogenannten „Kronjuwelenhochzeit" ist es ein langer Weg. Viele interessante Bräu- che begleitetea früher das Hochzeitspaar an ihrem schönsten Tag. Wir ha- ben einige davon für Sie wie- der entdeckt. zuM - In vielen Gegenden besorgte früher ein vom Brautpaar be- auftragter „Hochzeitsbitter" die Einladung der Giiste. In der Hand trug er einen mit Blumen und bunten Bändern geschmückten Stock, Ari der Seite hing die (Schnaps-)Fla- sche, die ihm immer wie- der zu füllen war. An jedem Hause klopfte er an und sagte seinen Spruch, meist ein langes Gedicht. Dabei zählte er auch die Speisenfolge auf und ermahnte, Messer und Gabel mitzubringen. Der „Hochzeitsbitter-Spruch' en- dete meist mit den Worten: » Nun macht euch frms aber nicht z'ufein, Bnwt und l3rlMigam wollen gei die frmnsten sein. Alle, die an der Hochzeits- feier teilnehmen wollten, gaben dem Hochzeitsbitter ein buntes Band für seinen Stock „zur Unterstützung seines Gedächtnisses". Heute kann das Brautpaar die Gäste besuchen und persön- lich einladen. Es kann ihnen mitteilen, was es als „Hoch- zeitsgeschenk" (Tanzspiel, Hochzeitszeitung, gespie- lte „Liebeserinnerungen", Ratespiel, eigene Hochzeits- erinnerungen) erwartet. Es kann durch einen kurzen Text ausdrücken, was ihm am Hochzeitsfest und für die künftige Ehe besonders wichtig ist. Ptrabed feiern Das Polterfest ist älter als un- sere christlichen Hochzeits- zeremonien. Von altersher glaubte man, mit dem Lärm zerbrechender Töpfe und Pfannen, Kannen und Krüge vor dem Haus der Braut die bösen Geister fortzuscheu- chen. Weil Glas ein Symbol für Glück ist, das ja gerade in der künftigen Ehe heil bleiben soll, durfte kein Glas zerwor- fen werden. Die Polterscher- ben mussten auf jeden Fall aus Steingut oder Porzellan bestehen. Der Polterabend wird meist als „offenes Haus" betrachtet: Die Braut lädt zuvor ein, aber Nachbarn und Freunde kön- nen auch unangemeldet er- scheinen und mitfeiern. Der Polterabend könnte Anlass dafür sein, dass Freunde auf lustige Weise Ereignisse aus dem bisherigen Leben des Paares darstellen und in Erin- nerung bringen. weiße Hocnzeitsked „Ganz in Weiß" - so stellen wir uns eine richtige Braut vor. Mit der Farbe Weiß ver- binden wir: Reinheit und Vollkommenheit, Freude und Festlichkeit, Leben und un- gebrochenes Licht. So ist seit urchristlicher Zeit Weiß die Farbe des Taufkleides. Sie ist darüber hinaus die Farbe für die Kleidung bei allen Festen, an denen eine Lebenswende gefeiert wird, wie bei der Hochzeit, der Erstkommu- nion, dem Eintritt in ein Klo- ster oder dem Tod. In Verbindung mit dem (Braut-)Schleier drückt sich im weißen Brautkleid die Su- che nach Schutz und Ge- borgenheit aus. Ein schöner Brauch ist es, aus dem Braut- kleid oder dem Schleier spä- ter das Taufkleid für das Kind zu nähen. Blumen sind Zeichen des Le- bens und waren deshalb in früherer Zeit ein Mittel der Geisterabwehr. Blumen sind zugleich Symbol der Liebe und der guten Wünsche. Die besonderen Hochzeitspflan- zen waren früher Rosmarin und Myrten. Der Brautstrauß kann auch etwas von den per- sönlichen Wünschen und der Blumenvorliebe der Braut und des Paares ausdrücken. Welche Blumen sind uns be- sonders wichtig? Was drückt diese oder jene Blume für uns aus? Welche Farben können wir auf welche Ehehoffnungen übertragen?... damit unsere Ehe ein bunter Bund werde und nicht Grau in Grau erstarre! Die Erautkerze Die Kerze gehört seit dem Mittelalter zu jeder Braut- messe. Die Kerzen sollen die Gebete um Glück und Se- gen zum Himmel tragen. In manchen Gegenden trägt die Braut statt des Blumen- straußes eine reich verzierte Kerze, die während der Braut-
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