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Die Anrainer, darunter die jUnge Mutter Manuela Nindl (Ii.) &i.7d Prisio'iist Mertred Müller (re. außen), wer- den sich gegen das Hotelprojekt auch weiterhin nach Kräft9n wehrer.. Foto: Anzeiger 8; Aktuell Ausqbe4 Die Diskussionen rund um das geplante Hotelprojekt in Kössen gehen umermindert weiter Anrainer lassen nicht locker Mit allen legalen Mitteln wollen die Betroffenen den wohnungsnahen Standort auch für das etwas „abge- speckte" 250-Betten-Haus weiterhin bekämpfen. KÖSSEN. Recht knapp fiel in der vergangenen Woche der Gemeinderatsbeschluss für die Umwidmung in eine Son- derfläche Tourismus mit Be- herbergunsbetrieb 250 Betten auf dem Kössener Mesnerfeld (8.800 m') aus. Mit neun zu sechs dafür (Umwidmung) bzw. acht zu sieben Stim- men (Bebauungsplan) und kritischen Wortmeldungen auch von den Gemeinderäten scheint das Thema trotz Ge- nehmigung durch Land und Gemeinde noch nicht vom Tisch zu sein. „Dass es hier zu Nutzungskonflikten kom- men muss, ist keine Frage. Wir haben einen Fehler ge- macht und müssen eine ver- träglichere Variante suchen' so GR Manfred Dagn, der sich damit gegen seinen Par- teikollegen und Befürworter Bürgermeister Stefan Mühl- berger stellte. Das Land hatte ja - nachdem die ursprüng- lich geplante 300 Betten-Burg „verkleinert" wurde - kürzlich seinen Segen erteilt. Aller - dings unter der Auflage, dass ein von der Gemeinde bereits für einen Hotelbau umgewid- metes Areal am Golfplatz wie- der rückgewidmet würde. Die rund 70 unmittelbar betrof- fenen Anrainer (welche die Gegen-Initiative „Pro Kössen" im Jänner 2007 gegründet ha- ben) wollen jedenfalls auch von einem „reduziertem" Pro- jekt nichts wissen. Hotel zum Golfplatz Dabei betonen sie immer wie- der, dass sich ihr Protest nicht gegen das Hotel an sich, je- doch gegen den Standort rich- tet (viel zu kleines Areal für ein großes Hotel, nur durch eine Straße von einer erst in den letzten Jahren von der Ge- meinde genehmigten Wohn- siedlung getrennt). „Wir ver- stehen nicht, warum das Hotel nicht am Golfplatz oder ähnlichen Flächen entstehen kann, wo es keine Nachbarn und genügend Raum gibt und sogar der Preis der glei- che wäre' so Sprecher Günter Brunner. „Die Anrainer wur- den vor vollendete Tatsachen gestellt und vollkommen über- gangen". Auch das Argument, dass damit das Dorfzentrum neu belebt würde, sieht er an- ders: „Wir sind die Leute, die das Dorf ganzjährig beleben und es könnten hier noch mindestens zehn Bauplätze entstehen. Die Einnahmen wären sogar für die Gemeinde größer, weil der Gesamt-Preis von 1,2 Millionen für die Ho- telbetreiber sehr günstig ist". Weitere Grund-Interes- senten Es gäbe für das Grundstück übrigens noch weitere Interes- senten. Nicht nur Häuslbauer, sondern auch der benach- barte „Billa" wäre kaufwil- lig. „Wir würden für den Aus- bau unserer Filiale und des in der Hochsaison längst nicht ausreichenden Parkplatzes dringend Grund benötigen", erklärt Filialleiterin Rosi Ret- tenwander. „Uns wurde aber vom Bürgermeister ei einem Besuch mitgeteilt, wir hät- ten nur eine Chance, wenn das Hotel nicht kommt". Dies könnte aber in jeiem Fall noch eine Weile dauern, cenri die Anrainer werder. alle Mit- tel ausschöpfen. Bürger mobil machen „Wir hatten schon beim ers- ten Projekt innerhalb kürzes- ter Zeit 8o Stellungnahmen und 400 Unterschriften ge- sammelt. Wenn man sich im- hört, scheint der Gri:.ßteil der Bevölkerung auf unserer Seite zu sein. Selbst TourisLker füh- ren an, dass man sehon für die jetzigen heimischen Be- triebe keine Arbeitskräfte be- käme. Vorstellbar wäre eine Bürgerbefragung un :1 natür- lich werden wir weitere recht- liche Stellungnahmen beim Land einreichen und uns auch rechtlich beraten lassen. Das positive Gemeindegut- achten werden wir anfechten und ein Gegengutachten er- stellen. Auch wird es den Be- treiber kaum freuen, wenn er merkt, dass hier massiver Wi- de:stand in der Nachbarschaft Desteht' so Brunner. Zweierlei Maß Der Volksschuldirektor steht mit seinem Haus zwar „:lur" :n zweiter Reihe, aber Man- freJ Müller, der sich in der ?en±on mit dem schmucken - :3.uz einen Lebenstraum er- füllte, sieht sich ganz frontal betreffen. „Kein Mensch hat uns ei der Bauverhandlung gewarnt, obwohl das Projekt schon bekannt war. Wir kön- nen davon ausgehen, dass an der Rückseite des Hotels die ganzen Abfallkübeln steen, Verkehr anfällt und durch die Abluft Lärm- und Geruchsbe- läsliung entsteht". Auch die Beeinträchtigun. durch den Schatten, speziell im Winter, wäre enorm. „Es stört mich bescnders, dass hier auch mit zweierlei Maß gemes- sen wird. Wir wollten ein lan- dest',pisches Satteldach nia- chen und das Fundament etwas aufschütten, weil es da- mals noch ein Hochwasserge- biel war, aber das wurde nicht eenehmigt. Ein solcher Kasten in eber Höhe von mindestens [7 Metern stört aber offenbar Keinen!" eura
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