Kitzbüheler Anzeiger

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1* L . L Winterliche Freuden auf dem Hof Erb am Scnnberg in Kitzbü hei (1937138). Org Jcl z&igta ser em um vier Jahre jüngeren Freund Hechenberger Hans stolz seire neuen Ski. oo Archiv Jöchl 24 Kultur & Szene .usgabe 51/52 We 01 h n a c h ts ! a»f u a% s- a- t Äo;& h C ae n k Weihnachten auf dem Waltenberghofi Von seinem ersten Paar Ski konnte sich Klein-Org gar nicht trennen: Er nahm sie mit ins Bett. Ich bin am Waltenberghof in Kitzbühel aufgewachsen. Als ich acht Jahre alt war, wurden für mich die ersten Ski zusam- mengebastelt. Es waren alte, be- reits gebrauchte Erwachsenen- Ski. Einer davon war hinter der Bindung abgebrochen. Es wurden dann beide in etwa auf die gleiche Länge abgeschnit- ten, für mich waren sie immer noch lange genug, als Bindung diente ein Lederriemen. Meine Übungsstrecke war die „Rem"- Einfalirt (Scheunenzugang); dort ging es leicht bergan, ich stapfte hinauf und hinunter ging es ja von selbst. Rem als Übungswiese „Übung macht den Meister" - unc auch ich wurde immer besser. Skistöcke gab es da- mals noch ni:ht, so mussten als Hilfe die zwei Kuhtreibstö- cke vom Stall herhalten. Weil ich mchts anderes kannte, er- lernte ich auch auf diese Weise das Skifahrei. Und so kam auch der Heilige Abend heran, ich freute mich schon sehr auf das Christkiadl, mehr aber vielleicht noch auf die Geschenke. Kloalzer*wot mit Zettel Das übliche Ritual mit Abend- essen und Rosenkranzbeten war ja rucht meine große Freude (wahrscheinlich ging es meh- reren Kindern so), denn man musste dabei die ganze Zeit kn:en. Endlich wr es dann soweit. wir gingen hinauf L-i die „Schön- kammer" im oberen Stock. Die Kerzen am Christbaum wa- ren angezündet, Weihrauchduft erfüllte den Raum, es war wirk- lich sehr feierlich. Am Waltenberghof, das muss man sagen, aat es immer Ge- schenke gegeben und zwar nicht nur Socken oder sonstiges Ge- stricktes, sondern £r uns Kin- der auch Spielsachen. Dazu hat jeder einen Kloazenwecken (Früchtebrot), schäL beschriftet mit dem Namen, bekommen. Irgendwie suchten aber meine Augen noch, so als spürte ich et- was Besonders. Ja ss war dann wirklich so, da standen noch ein paar Kinderski, soaar mit einer richtigen Bindung damals war die so genannte „Huitfeld"-Bin- dung gerade am rIarkt) drauf, unterm Christbaiam. Meine Freude war natürlich übergroß. Ja so groß, dass i:h die ersten Nächte die Skier mit ins Bett nahm, sie durften also bei mir schlafen. Als ich sie dann nach der Verwendung tagsüber wie- der einmal mitnehmen wollte, sie waren natürlich noch voll Schnee und Eis, da wurde es mir dann aber verboten! Ski um einen Schilling Die Skier hatten zwar bereits ei- nige kleine Kratzer, das störte aber meine große Freude über- haupt nicht. Später hab' ich dann einmal erfahren, dass dieses Paar Ski ein Gast im Grandhotel hin- ten gelassen hatte. :3er damalige Skiwächter hat sie dann dem Geschäft Müller-Wazl verkauft und der Waltenbergbauer hat sie um einen Schilling gekauft. Ich hab' sie darin ioch gewach- selt und gleich am Tag darauf mussten sie ausprobiert werden. Das ganz Besondsre war eben auch die „richtie" Bindung. Vor lauter Freude musste ich die Skier natürlich au.:h meinem et- was jüngeren Freund, dem „Er- ber Hans" (Hechenberger Hans) zeigen, aber laut i•oto war dieser nicht besonders begeistert. Aufgeschrieben on Örg Jöchl, Jochberg im Dezenber 2008
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