Kitzbüheler Anzeiger

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I WR Af - # j - »fl -j- von Alexander Rußegger i»:i Die Die Diagnose war nie­ derschmetternd: „Sie wer­ den in einem Jahr erbiin- det sein“, prophezeiten die Ärzte der erst 17 Jahre jungen Karin Hetzenauer. Weil auch ihre Nieren versagten, musste sie Jahreiang zur Diaiyse. Bis Transpiantationen ihr Le­ ben erieichterten. Freude in ihr Leben bringt ein Hobby - das Sammein von Kerzen XittbüM Kirchberg | Es gibt Schick­ sale, die für jene, die sie nicht tragen müssen, unvorstellbar sind. So etwa jenes der heute 48 Jahre alten Karin Het­ zenauer. Vor knapp 30 Jah­ ren, als aus der kleinen Karin gerade eine 17-jährige junge Frau geworden war, musste sie sich eine unvorstellbare Voraussage anhören: „Ihre Zuckerkrankheit schädigt die Netzhaut Ihrer Augen derart, dass Sie spätestens in einem Jahr blind sein werden.“ Und raubten ihr jede Hoffnung: „Die Schädigung wird irrepa­ rabel sein.“ Die Zukunft der Karin Hetzenauer bedeutete statt Skifah­ ren oder Tanzen in der Disco der Um­ gang mit dem Blindenstock oder das Stu­ dium der Blindenschrift. Nieren schrumpften „Zuerst kann und will man es nicht glau­ ben“, erinnert sie sich. Als dann inner­ halb von nur wenigen Wochen aus hell­ grau vor den Augen dunkelgrau und letztlich schwarz wurde, machte sich tiefe Verzweiflung breit. „Ich bin genau am 4. August 1978 erblindet“, erinnert sie sich an das markante Datum. „Ich habe nicht nur einmal an Selbstmord gedacht.“ Dazu kam als weitere Begleiterscheinung der Zuckerkrankheit eine strenge Diät. Und als ob Karin nicht schon genug ge­ straft wäre: Mit 25 Jahren schrumpf­ ten ihre Nieren, dass sie selbst im Ultra­ schall nicht mehr zu erkennen waren. Im beru- ichen Altag. Wie Karin Hetzenauer ihr Schicksal meistert - Kerzen als ^oßes Hobby Mit 18 Jahren in die endlose Dunkelheit Um zu überleben, musste sie dreimal in der Woche zur Blutwäsche. Das Leben erleichterte sich erst, als sie nach Jahren des Wartens eine Niere erhielt. Zwar än­ derte dies nichts an der penibel einzuhal­ tenden Diät, der für sie mühevolle Weg zur Dialyse fiel weg. Vor drei Jahren versagte die Niere, Het­ zenauer bekam eine neue und dazu auch eine Bauchspeicheldrüse. Seitdem hat sich ihre Lebensqualität entscheidend verbessert. „Ich kann jetzt essen, was ich will. Ich brauche nicht mehr auf Brotein­ heiten achten und Insulin spritzen.“ Reisen und Sammeln Zurück z um Beginn ihres Leidensweges: Schon bald kam sie zur Erkenntnis, dass das Leben auch ohne Augenlicht lebens­ wert ist. „Ich habe zwei Hobbys, Reisen und Kerzen“, erzählt sie. Und ohne zu sehen, sah sie sehen viel von der Welt. „Ich war auf Sardinien '.ind Mauritius, mein Lieblingsland ist jedoch Griechen­ land“, schildert sie. Tastsinn, ein gutes Gehör und ein ausgeprägter Geruchsinn ersetzen dabei das Auger-licht. Ein Be­ gleiter, meist die Schwester, beschreibt die Gegend. Mehr als 3000 Kerzen „Was können wir dir mitbringen?“ Diese Frage hörte sie immer wieder bei ihren Krankenhausaufenthalten. „Eine Kerze“, lautete die Antwort. Aus einer Kerze sind viele geworden, sehr viele sogar: „Der­ zeit sind es 3179 verschiedene Kerzen“, führt sie Buch, „sie sind in verschiedene Themen aufgegliedert.“ So etwa besitzt sie mehr als 400 Weihnachtskerzen, ei­ nige hundert Tierkerzen und viele mehr, die aus der ganzen Welt stammen.“
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