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2 Aktuell Ausgabe 11 Schickimicki ist passt: Ronnie Leitgeb bricht mit den Gepflogenheiten des Kitzbüheler Turniers „Jeder Tennisfan ist ein VIP" Der Kärntner Tennispräsi- dent und neue Tennisma- cher von Kitzbühel, Ronnie Leitgeb, will die Garns- stadt wieder zu einem Mekka des weißen Sports machen. Und hoffi dabei auf breite Unterstützung in der Bevölkerung. KITZBUHELER ANZEIGER Vor wenigen Monaten haben Sie Ihre Turnier-Lizenz Kitzbü- hei angeboten, aber als Veran- stalter haben Sie vehement ab- gelehnt. Wie begründen Sie Ihre plötzliche Kehrtwende? RonnieLeitgeb: Es stimmt, dass ich in Kitzbühel nicht als Veranstalter auftreten wollte. Letztendlich hat mich Chris- tian Harisch überzeugt. Er und Sportreferent Gerhard Eilen- berger haben mir die notwen- dige Rückendeckung ange- boten und ich habe die Her- ausforderung angenommen. KA: Hängt dieser Schritt nicht auch damit zusammen, dass Sie Ihre Lizenz nicht ins Aus- land verkaufen konnten? Leitgeb: Das Aus für das Pörtschacher Turnier kam, weil die von der ATP gefor- derte Infrastruktur gefehlt hat. Mit dem Ableben Jörg Haiders ist auch die Perspektive einer neuen Arena gestorben. Kitz- Totgesagte leben länger Endlich. Die Posse über das Kitzbüheler Tennisturnier mit allen seinen Turbulenzen und Auswüchsen ist Vergan- genheit. Nach Verlust von Lizenz und Sponsoren hat die Begeisterung für den Tennis- sport die Intrigen der Ver- gangenheit offenbar über- bühel hat hingegen seine Li- zenz verloren, weil Ion Tiriac sie an die ATP verkauft hatte. Ich stelle meine Lizenz in Kitzbühel jetzt kostenlos zur Verfügung. KA: Wer tritt nun konkret als Veranstalter auf? Leitgeb: Das sind der OTV, der Tiroler Tennisverband und meine Person. Außerdem ist Kitzbühel Tou- - rismus eingebun- den. Ich bin außerdem Tu r n i e r - direktor : und trage das ge- samte fi- nanzielle Risiko. KA: Wel- che Rolle spielt 1 Hellmuth lebt, Mit dem kompletten Neustart des mittlerweile ein- zigen österreichischen Frei- luft-Turniers der ATP bietet sich nicht nur den Kitzbühe- lern, sondern vor allem der gesamten österreichischen Sportwelt eine einmalige Chance. Und Kitzbühel wird überdies dem Ruf als Sport- stadt wieder gerecht. Im Übrigen könnte das neue Konzept „Sport im Vor- dergrund, Society im Hinter- grund" bei der breiten Masse wieder punkten. Der freie Eintritt lässt das Interesse für den Tennissport wieder auf- flammen, der Aufschlag der österreichischen Spieler kön- nen wieder ein regelrechtes Tennisfieber entfachen. Im „Tennis für alle" liegt die Zukunft. Ein Turnier ohne VIP-Be- reich bedeutet letztendlich die Abschaffung der Zwei- klassen-Gesellschaft am Ten- nisgelände. Und das ist auch gut so. Alexandra Fusser KA: Was wird das Austrian Open 2009 dem Gast außer Tennis bieten? Leitgeb: Der Tennisfan will gute Spiele, preiswerte Ver- sorgung und Merchandising, das hat eine Studie hervorge- bracht. Kitzbühel hat in der Vergangenheit den Fehler ge- macht, sich wie ein Grand- Slam-Turnier zu inszenieren. Aber so viel Entertainment ist bei einem Turnier der Kitz- büheler Größenordnung eher schädlich. Ab heuer wird es auf dem Tennisgelände keine VIP-Ausweise mehr geben, dafür verbürge ich mich. „Turnier wird kein ab- gespeckter Event" KA: Ein Tennisturnier light also? Leitgeb: Es entsteht keine abgespeckte Version des alten Events, sondern wir starten völlig neu durch. Wir fangen heuer bei Null an und bauen das Turnier lang'sam wieder auf. Dabei hoffen wir auf die Unterstützung in der Bevöl- kerung. Ich wünsche mir, dass in Kitzbühel wieder mehr Ten- nis gespielt wird. Nur dann ist auch die Stimmung fürs Tur- nier wieder vorhanden, die wir so dringend brauchen. Alexandra Fusser Öffentliche Fi nanzspritze Kitzbühel 1 Die öffenffichen Mittel bilden die Basisfinan- zierung für das rund 1,5 Milli- onen Euro teure Turnier: Von den zur Verfügung stehenden 350.000 Euro bringen die Stadt- gemeinde und der Tourismus- verband wie schon in der Ver- gangenheit je ioo.000 Euro auL das Land schießt heuer nur noch 80.000 Euro zu. Weitere 50.000 Euro gesteht Kitzbühel Tourismus über gewisse Leis- tungen zu. Der Österreichische Tennisverband und die Landes- verbände unterstützen mit För- derpaketen. ah Sicht ....................................................................... geschild des Kitzbüheler Turniers galt, jf ab? Leitgeb: Ich war der erste, der in 1 den Achtzigern beim Tennis ein • VIP-Zelt aufge- / stellt hat. Jetzt bin ich der Erste, der V darauf verzichtet. Von nun an ist jeder Gast ein VIP für uns. Der freie Eintritt soll die letzte Barriere zu Fall bringen. Der Ex-Coach von Thomas Muster stellt Kitzbü heI seine Pörtschacher Lizenz und sein Knowhow zur Verfügung. Foto: Urbi
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