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f Von Alexarrdia^ RuSog ger Ein Besuch bei Gert Sevig- nani ist wie eine Reise in die Vergangenheit: An den Wänden Bilder und Gemäi- de, in den Schränken Ord ner um Ordner mit Fotos, die allesamt Kitzbühel und seine nähere Umgebung vor bis zu mehr als 130 Jahren zeigen. Kitzbühel | Das Schlüsseler lebnis liegt nun schon beinahe ^er Jahrzehnte zurück. Dem Kitzbüheler Gert Sevignani fiel zufällig auf einem Dachbo den eine alte Ansichtskarte in die Hände. Und da auch seine Mutter einige Postkarten aufbe wahrt hatte, begann der Radio- und Fernsehtechniker zu sam meln. Mit Leidenschaft: Aus einer Handvoll Exponate wur den bis heute mehr als 8000 Post- und Ansichtskarten, Ge mälde aller Art und Prospekte, mit denen die Fremden ange lockt und informiert wurden. Die Darstellungen haben durchwegs ein Motiv: Kitzbühel und seine Ansichtskarte mit einer Briefmarke kann Umgebung und seine Menschen - Abbil- schon bis zu 200 Euro kosten“, weiß er. düngen zurück bis ins 19. Jahrhundert. Für den Pensionisten ein Vermögen. „Es Wie etwa eine Ansichtskarte vom Kitzbü- muss in der Schweiz einen Kitzbühel-Fan heler Horn, die der legendäre Kitzbühe- geben^ denn bei mehreren Versteigerun- Äfi - >*1 fr' - i; DM, also rund 358 Euro, in BIed im Inn- kreis an Dritte übergeben.“ Die Sorge, das Geld in den Wind schreiben zu müssen, war unnötig. „Auf Umwegen habe ich sie dann tatsächlich erhalten.“ Gruß karten in der halben Welt Wie überhaupt viele Exponate nach der Ostöffhung aufgetauch: sind. „Die Men schen hinter dem Eisernen Vorhang wa ren möglicherweise -wegen der Reisebe schränkung eifrige Sammler“, sagt er. „Vermutlich stillten sie auf diese Art ihr Fernweh.“ Wie es überhaupt Ansichtskar ten aus Kitzbühel beinahe in der ganzen Welt gibt. „Die GruEkarten sind deshalb weit verstreut, weil es schon immer be hebt war, aus dem berühmten Kitzbühel eine Karte zu versenden.“ Nach einer seiner arzähligen Fahrten zu Sammlertreffer., Tauschbcrsen oder Flohmärkten erlebte er eine Überra schung der besonderen .Axt. „Ich habe in Ebbs einen Spiegd. gekauft, weil mir der Rahmen sehr gut gefallen hat“, berich- Der Kitzbüheler Gert Sevignani und seine Leidenschaft Unbezahlbare Schätze von gestern und vorgestern ler Skipionier Franz F.eisch vor mehr als gen konnte ich aus finanziellen Gründen 100 Jahren geschrieben hat, oder eine der mit ihm nicht mithalten.“ ersten Ansichtskarten, die mangels der noch nicht erfundenen Farbfotografie co- loriert wurde (1895). Seine älteste Ansicht Sieben historische Ansichtskarten kamen von Kitzbühel stellt ein Holzstich aus dem auf geheimnisvollem V/eg zu Sevign.ani: Jahre 1875 dar. „Ich habe ihn vor 25 Jahren „Es war zu jener Zeit, ah die Tschechoslo- bei einer Versteigerung in Nürnberg um wakei noch ein abgeschotteter kommunis- 4500 Schilling (heute 327 Euro) gekauft“, tischet Staat war“, erzählt er. „Die Karten berichteter. wurden mir aus Sammlerkreisen ange- Apropos Geld: „Eine sehr gut erhaltene boten. Ich habe dann mit Bauchweh 700 Aus der Tschechoslowakei
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