Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Die letzten Wochen und Monate haben sich viele - bislang als sicher geltende - Eckpfeiler unserer Wirt- schaft und unserer Gesell- schaft radikal verändert. Der Glaube an das stetige Wachstum ist zutiefst erschüttert. Kitzbühel IViele in Europa ha- ben dem amerikanischen Vor- bild nachgeeifert und versucht, den weitestgehend ungezügel- ten Kapitalismus auch in Eur- opa zu verankern. Es wurden „unglaublich" hohe Renditen versprochen, das Wort Risiko wurde nicht immer im erforder- lichen Ausmaß dargestellt. Dir. Peter Roman Bachler nimmt in nachfolgendem Interview Stel- lung zur aktuellen Finanzkrise: Anzeiger: Können Sie unseren Le- sern kurz schildern, welche Ereig- nisse in den vergangen Wochen und Monaten Auswirkungen der Finanzkrise waren? Dir. Bachler: Die Aktien- märkte haben innerhalb kurzer Zeit rund 50 % an Wert einge- büßt, Island, Ungarn usw. wa- ren nahe dem Staatsbankrott. Die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers hat das Fass dann endgültig zum Überlau- fen gebracht. Eine bislang nicht gekannte Verunsicherung der Märkte führte dazu, dass sich Banken untereinander miss- trauten und der Liquiditätsaus- gleich faktisch zum Erliegen kam. Letztlich konnte nur das konzentrierte Eingreifen des Staates die Kernschmelze des Finanzsektors abwenden. Anzeiger: Wo sehen Sie sonst noch Konsequenzen der Krise? Dir. Bachler: Eine Neuorientie- rung ist im Gange. Strukturelle Ungleichgewichte, welche über die letzten Jahre hinweg aufge- baut wurden korrigieren sich nun innerhalb weniger Mo- nate. Auch das Jahr 2009 wird schwierig werden. Die Progno- sen gehen von einer Rezession im Euroraum für 2009 aus, in Deutschland schaut auch das Jahr 2010 nicht allzu rosig aus. Es wird von Anlegern berich- tet, welche seit Wochen vergeb- lich versuchen, ihren Finanzbe- rater am Telefon zu erreichen. Die Constantia Privatbank AG konnte von den großen ös- terreichischen Banken gerade noch aufgefangen werden, die Aktien von Immoeast und Im- mofinanz habe sich innerhalb kurzer Zeit marginalisiert. Der Konsumentenschutz ist derzeit dabei, Sammelklagen gegen den AWD vorzubereiten. Anzeiger: Worin unterscheidet sich nun Ihre Raiffeisenbank von Finanzberatern? Dir. Bachler: Die erste Raiffei- senbank wurde 1886 gegründet. Diese rund 120 Jahre haben un- vergleichlich turbulente Ereig- nisse mit sich gebracht. Zwei Weltkriege, die große Wirt- schaftsdepression, welche 1930 auch Österreich in vollem Um- fang erreicht hat - und das sind jetzt nur die ganz einschnei- denden Ereignisse. Aus all die- sen Krisen ist Raiffeisen jedoch letztendlich immer gestärkt hervorgegangen. In all diesen Jahren haben wir unsere Kun- den in ihrem Werdegang be- gleitet, haben Firmen wachsen sehen und sind als Partner un- serer Privat- und Firmenkun- den mitgewachsen. So sind wir zu dem geworden, worauf wir stolz sind: Partner und Bank für die regionale Wirtschaft und unsere Privatkunden! Anzeiger: Und was genau bedeu- tet das für Ihre Kunden bzw. un- sere Leser? Dir. Bachler: Wir investieren in der Region, unsere Head- quarters sind nicht in Wien, München oder Mailand, son- dern direkt vor Ort. Hier wer- den die Entscheidungen ge- troffen und hier gibt es auch qualifizierte Arbeitsplätze, wo einerseits junge Menschen ihre Fähigkeitei in der Region ein- bringen können, andererseits aber auch MitarbeiterInnen tä- tig sind, welche zehn, zwan- zig oder mehr Jahre Erfahrung haben und unsere Kunden in ihrer Entwicklung begleiten. Sollte trotz anerkannt hervorra- gender Au3bildung jedoch ein- mal etwas schief gehen, dann sind wir für unsere Kunden im- mer noch erreichbar! Die Kun- den der Raiffeisenbank kennen ihren persönlichen Ansprech- partner in unseren Bankstel- len, bei dem sie Ihre Wünsche und Anregungen anbringen können. Wir nehmen unsere Kunden und ihre Bedürfnisse ernst! Anzeiger: Zusammenfassend - wie können Sie die Beziehung der RaiffeisenBank Kitzbühel zu ih- ren Kunden beschreiben? Dir. Bachler: Um es auf einen kurzen Nenner zu bringen: Wir müssen unseren Kunden auch in vielen Jahren noch in die Augen sehen können und auch dann noch der Überzeugung sein, das beste für den Kunden getan zu haben! Anzeiger: Das klingt sehr be- ruhigend! Vielen Dank für das Interview! Dir. Bachler: Gerne! Für uns ist das Vertrauen unserer Kun- den sehr wichtig und deshalb sind wir auch darum bemüht, unsere Kunden objektiv zu in- formieren! Ich wünsche allen Lesern ein gesundes und zu- friedenes Neues Jahr! Wirtschaft 9 ',. Bergwetter Im Bergland gibt es brauchbare Sichtbedingungen ohne wirklich nennenswerte Schneefälle. Der Wind dreht wieder vermehrt auf nördliche Richtungen. Deutlich rückläufige Temperaturen sind die logische Folge. In 2000 Me- ter zwischen -11 und -5 Grad, in 3000 Meter zwischen -16 und - 12 Grad. Biowetter Gliederschmerzen und nervöse Beschwerden hängen teilwei- se mit dem Wetter zusammen. Aufgrund niedriger Tempera- turen treten auch Beschwerden im Atemwegsbereich und grip- pale Infekte häufig auf. Achten Sie am besten auf eine gesun- de, vitaminreiche und ausge- wogene Ernährung. Freitag Samstag Sonntag -V © Wochenendwetter Allgemeine Wetterlage: Auch wenn die Prognosen für das Wochenende noch Unsi- cherheiten aufweisen, so kann man davon ausgehen, dass es kalt bleibt. Nach vielen Wintern, die ihren Namen eigentlich gar nicht verdienten, trifft es uns diesmal - zumindest tempera- turmäßig - härter. Detaliprognose: Freitag: Nebel und Wolkenres- te lichten sich und machen der Sonne zusehends Platz. Meist frostig, nur minimale Plusgrade möglich. Samstag: Vorübergehend kann sich die Sonne recht gut in Sze- ne setzen. Der Wind aus Nord fühlt sich jedoch kalt an. Sonntag: Die Bewölkung nimmt von Norden her zu. Leichte Schneeschauer . denkbar. Mnze*iger IMPRESSUM Verleger, Inhaber & Herausgeber: Kitzbüheler Anzeiger GmbH Im Gries 23, 6370 Kitzbiihel TeL 0535616976, Fax: DW 22 redaktion@anzeiger-news.com - werbung@anzeiger-news.com Kundenfotos und dnkumentc ohne Quellennachweis werden frei genutzt; zudem ubernimmt der Anzeigen keine itrheberrechtliche Hoftung. Verlagsort Kftzhiahcl Herstellungsont; Kitzbuhel Linz Hersteller: OÖN Druekzentrum Gmbi-l&Cz RD. Medienpark r. .zs; Posilong, Pci. z731j7805 2. Jänner 2009 Offene Worte von Dir. Peter Roman Bachler (RaiffeisenBank Kitzbü hei) Finanzkrise - Wo ist mein Berater?
< Page 8 | Page 10 >
< Page 8 | Page 10 >