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^tjbn^elev J^ctmotölöttcr $eiiniitHäitev 9te. 1/3009 um die käufliche Überlassung eines Baugrundes für ein Ate lier mit Wohnung auf dem Spitalfeld an, dabei erinnerte er daran, dass Kaufabsichten im Bereich der Höfe Exen- weid und Vorderaschbach auf Parteiweisung nicht zustande gekommen seien. Nach er neuten umfassenden Angrif fen auf teilweise namentlich genannten Personen schrieb Walde: Da meine Drucke und Bil der in der ganzen Welt Absatz finden, so bin ich nicht auf den hiesigen Absatz abgewiesen und daher unabhängig. Wenn die unglückselige Hit lerei nicht gekommen wäre, so würde ich heute ein wohl habender Mann sein und mein Haus und mein Atelier besitzen. Ich bin heute 56 Jahre alt und verfüge nicht mehr über die Arbeitskraft und das Seh vermögen wie früher, aber es besteht die Möglichkeit, dass ich im Besitze eines anständi gen Ateliers noch große Werke schaffen kann, die nicht nur meinen Ruhm, sondern auch den der Stadt Kitzbühel bedeu ten würden. Die Stadtgemeinde antwor tete auf einem halben Bo gen Papier, dass wegen der Knappheit an städtischem Grund keine Verkäufe mög lich seien. Walde behielt bis zu seinem Tod das Atelier im alten Schulhaus. Die letzten Lebensjahre waren verdüs tert durch Prozesse im per sönlichen Umfeld und Kränk lichkeit, auch konnte er sich immer weniger in seinem Berghaus am Hahnenkamm aufhalten. Bei der ersten großen Walde -Gedenkausstellung im da maligen Tiefenbrunnersaal im Dezember 1959 würdigte Altbürgermeister Dr. Camillo von Buschman in seiner An sprache Walde als Patrioten. Er erinnerte daran, dass bei der unglücklichen Probefahrt der Seilbahn im November 1927 - das Seil sprang aus der Rolle - Walde den Sprung von der Kabine über die gäh nende Tiefe bis zur Stütze ge wagt hatte. wurde am 5. Mai 1938 von der Gestapo verhört. Dr. Gert Ammann schrieb in der 1981 erstmals, erschie nenen Monographie, dass die politische Situation Walde in die Isolation auf sein Berg haus drängte, das eine Stätte des Widerstandes wurde. Nä here Angaben dazu fehlen. wurde während der NS-Zeit nie inhaftiert. Die Verdächtigung, ein Kol laborateur zu sein, der dem ehemaligen NS-Staatssekre- tär Dr. Kai Mühlmann Unter schlupf gewährt habe, führte im Sommer 1946 zu einer zweimonatigen Haft in Inns bruck, aus der er ohne An klage entlassen wurde, als die Kulturreferenten Dr. Hans Gamper (Tirol) und Waldes Freund, der kommunisti sche Stadtrat Dr. Viktor Mate- jka (Wien), die sich aus dem KZ Dachau kannten, persön lich bei Hochkommissar Ge neral Bethouard in Wien vorsprachen. Neue Planungen um die Hahnenkammbahn In dem Brief kritisierte Walde auch die während des Krieges von anderen Architekten ge machten Planungen für ein Gipfelhotel und ein Bergres taurant, die er über Wunsch des Verwaltungsrats (Brief vom 10. August 1945) über prüfen und baufertig vorle gen und auch die Bauaufsicht übernehmen sollte. Das vernichtende Urteil Waldes, dass die Pläne völ lig ungeeignet seien, stimmte mit dem des Vorstands der Bergbahn AG von 1940 über ein, der den Entwurf für den sofort nach dem erwarteten baldigen Kriegsende begin nenden Umbau des Restau rants als „imsäglich“ eingestuft und die Auszahlung eines Ho norars abgelehnt hatte. Der Brief schließt versöhnlich: Nun haben mich Bürger meister Hans Hechenberger und Vorstand und Betriebslei ter Ministerialrat Benno Sim- mert beauftragt, das Projekt in Angriff zu nehmen. Es war mir eine Genugtuung und ich habe gerne meine begrenzte Zeit die sem Projekt zur Verfügung ge stellt, so dass ich nun die Pläne lungsmodalitäten auftraten, und auch ein Modell fertig stel- der Bergbahn mit dem Hin- len konnte. Die in dem Umbau weis auf ein laufend unge- inbegriffene Vergrößerung der wohnlich gutes Geschäft mit Werkstätte wurde vor Eintritt seinen. Bildern. Es kam spä ter als Dauerleihgabe an das Im April 1946 zahlte die Heimatmuseum. Bergbahn das Honorar für die Pläne für den Bau eines neuen Bergstationsgebäudes in bar aus (S 16.588,60). Das Im Sommer 1946 suchte von Walde mitgelieferte, aber Walde bei der Stadtgemeinde Tatsächlich er Alfons Wa'de in den letzten Lebensjahren. Foto von seinem Freund Franz Janiczek, Salz burg. Naohwds. '(itzoOheler Anzeiger 5/1966 nicht bestellte Modell, für das ein Honorar von S 1.500,- er wartet worden war, schenkte er, als Probleme bei den Zah- des Winters vollendet. Mehrmals um Atelier bau bemüht ; ii »Hfl lili lif km w . Pi 1 m ..... . .. Talstation der Hahnenkammbahn, Probefahrt November 1927. Foto: kitzDütel, Hahnenkammmuseum
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