Kitzbüheler Anzeiger

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Der Startschuss für den tirolweiten Gesprächsreigen mit Spartenob- mann Gotthard Scheiber und LH Platter fiel in Going. Foto: Krista 8 Aktuell Ausgabe 40 Toth: „Sind genauso betroffen" Kitzbilhel 1 Auch der Eu- rotours-Gründer und Ge- schäftsführer Hans-Die- ter Toth äußerte sich zu der laufenden Diskus- sion rund um die Über- nachtungspreise im Be- zirk: „Wir sind von der Situation genauso betrof- fen. Das ist eine internati- onale Entwicklung." Schuldzuweisung „ist Unfug" Schuldzuweisungen will er nicht auf sich sitzen lassen: „Das ist Unfug. Jedes Hotel entscheidet selbst, man kann ja auch Nein sagen." Der Preisdruck komme ohnehin woanders her: „Es gibt Angebote, wo eine Woche Türkische Riviera ab 99 Euro bzw. um null Euro plus Ne- benleistungen zu haben ist. Da sind die Preise viel aggressiver." Euro- tours versuche wie alle anderen auch, möglichst günstig über die Krise zu kommen. Zudem hielt Toth fest: „Die Preise ma- chen nicht wir. Die Ho- tels kontaktieren uns, wir versuchen zu helfen." Eu- rotours arbeite mit über i.000 Hotels zusammen, und: „die sind sehr zu- frieden mit uns." „Abkopplung nicht möglich" Toth sieht das Inter- net als Hauptgrund für die Preisinfiation. Die übergroße Transparenz setze die Hoteliers unter Druck. „Auch wir sind in- teressiert an höheren Prei- sen." Man könne sich eben nicht von marktüblichen Standards abkoppeln, so Toth abschließend. kris Hoteliers und Touristi- ker aus den Bezirken Kitzbühel und Kufstein versammelten sich ver- gangene Woche zum er- sten Gespräch „Tourismus im Brennpunkt". Going 1 Mit Landeshaupt- mann Günther Platter und Wirts chaftskam mer- P räsi - dent Jürgen Bodenseer war die Diskussionsrunde promi- nent besetzt. Besonders ein Thema lag den zahlreichen Teilnehmern am Herzen: Die sich immer schneller nach unten dre- hende Preisspirale bei den Übernachtungspreisen. Im Zuge der Diskussion mus- ste vor allem Eurotours Kri- tik einstecken: Die Dumping- preise vor Ort würden zum Großteil durch die Incoming- Agentur entstehen, so der Te- nor vieler anwesender Hote- liers und Vermieter. Preis als Kriterium für Sterne-Vergabe? Günther Platter - bekannter- maßen Tirols Tourismusrefe- rent - hielt ein Plädoyer für stabile Preise: „Ein 5-Stern- Im Sog der Schnäppchen Bezirk J Nicht erst die Dis- kussion der Wirtschafts- kammer machte es deutlich: In der heimischen Hotelle- ne greifen Dumpingpreise um sich, die die Existenz der jeweiligen Betreiber bedro- hen. Vor allem Privatzim- mer-Vermieter haben das Nachsehen. Da aber Hotel- lene und Gastronomie wie Zahnräder ineinander grei hotel soll nicht bei einem 2-Stern-Preis liegen!" Er ap- pellierte an den Kammerchef Bodenseer, sich diesem Pro- blem über die Hotelkategori- sierung anzunehmen: „Man sollte sich überlegen, ob nicht auch der Preis ein Kriterium für die Sterne-Vergabe sein sollte." Bodenseer winkte je- doch sofort ab: „Wir kön- nen nichts dagegen machen." Eine andere Dimension des Problems schnitt der Kitzbü- heler Tourismus-Spartenob- mann Christian Mühlberger fen, ist von dieser Entwick- lung auf lange Sicht auch gleich die gesamte touri- stische Infrastruktur im Be- zirk gefährdet. Bei Preisen, die im freien Fall fliegen, ist es bald bil- liger, sich in einem Vier- Stern-Hotel in Kitzbühel einzumieten, als eine Wo- che lang zu Hause zu bleiben und für eine Familie zu ko- chen. Bei Preisen zu 28 Euro die Nacht oder noch weniger soll noch einmal jemand sa- gen, das Wohnen in Kitzbü- an: „Wir haben derzeit eine Überkapazität an Betten im Bezirk." Im Rahmen der Podiums- diskussion w-.irde zudem eine Studie präsentiert. Ne- ben Preisvergleichen stellte Helmut List von der Agentur Kohl und Partner eines klar: „Auch in der Nebensaison sollte eine Preisuntergrenze beibehalten werden." Jürgen Bodenseer appel- lierte ebenfalls an die Anwe- senden: „Wir brauchen Mut zum Preis." Elisabeth Krista hei sei nicht leistbar! Parallel dazu beklagt die heimische Tourismuswirt- schaft, dass die Tiroler sich immer weniger für einen Beruf in der Gastronomie oder Hotellerie interessie- ren. Auch diese Entwick- lung verwundert nicht, da ja die Arbeit im Hotelbe- trieb scheinbar nichts wert ist. Eine Qualitätsoffensive scheint die einzige Mög- lichkeit, dem Einhalt zu ge- bieten. Aber das ist leich- ter gesagt, als getan: Sich als einzelner dem Sog der Dum- pingpreise entgegen zu stel- len, ist fast unmöglich. Elisabeth Krista Erstes Tourismus- Gespräch mit Landeshauptmann Günther Platter Hotelpreise heiß diskutiert in....in .... 5..ic . ht
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