Kitzbüheler Anzeiger

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Schwc j%ster U.Wilb"irg eneueEinsiedIerin hoch über St. Johann 36 Land & Leute Ausgabe 40 Sie ist groß, schlank, hat graublaue Augen und ein feinzügiges Gesicht: Schwester Wilbirg (62), die neue Einsiedlerin hoch über St. Johann. Den ersten Sommer hat sie überstanden, nun freut sie sich auf den Winter. St. Johann i. T. Die Ge- schichte scheint sich zu wie- derholen: Nach einer Gene- ralsanierung 1996 war die Einsiedelei, zu der auch die kleine Wallfahrtskirche Maria Blut gehört, fünf Jahre lang unbewohnt. Dann zog Schwe- ster Veronika ein, die im Vor- jahr einem Krebsleiden erle- gen ist. Nun ist in das Kleinod wie- der Leben eingekehrt. Schwes ter Wilbirg von den Kreuz- schwestern, geboren im Mühlviertel und viele Jahre lang als Erzieherin in Linz tä- tig, hat den Weg nach St. Jo- hann gefunden. Alleine näher zu Gott Uber den Umweg Unzmarkt in der Steiermark, wo sie in der Fraktion Frauenburg be- reits zwei Jahre als Einsiedle- rin gelebt hatte. „In mir war der Wunsch gereift, alleine zu leben' begründet Schwe- ster Wilbirg ihre Zurückge- zogenheit. „Ich habe dazu die Erlaubnis meines Ordens erhalten." Zum Weg nach Tirol: Bei einer der vielen Erzieherta- gungen hatte Schwester Wil- birg auch Schwester Veronika kennengelernt, die vor ihrem Schritt zur Einsiedlerin eben- falls auf diesem Gebiet gear- beitet hatte. Als Sr. Wilbirg von Veronikas Ableben hörte, reifte in ihr der Entschluss, nach Tirol zu übersiedeln. Erste Besichtigung „Ich habe erfahren, dass die Einsiedelei wieder besetzt wird. Deshalb habe ich De- kan Johann Trausnitz ange- rufen und ihn gebeten, ob ich mir die Einsiedelei nicht ein- mal ansehen kann." Am 22. November des Vorjahres, ei- nen Tag nach dem der ers- te Schnee gefallen war, kam Sr. Wilbirg zum Lokalaugen- schein. Es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. „Ich stellte ein Ansuchen, der Pfarrkirchenrat sagte einstim- mig ja." Der Tagesablauf unterschei- det sich nur geringfügig von dem ihrer Vorgängerin. „Ich stehe später auf als meine Vorgängerin", schildert sie. „Nach dem Morgengebet bereite ich mir gegen 8 Uhr das Frühstück zu." Es schließt die Hausarbeit an, unterbro- chen mit stündlichen Gebe- ten und einem Mittagessen gegen 12 Uhr. Stündliche Ge- bete auch am Nachmittag, nach einer Vesper gegen 17.30 Uhr folgt bis zum Schlafenge- hen die Zeit der Stille. Fern- sehgerät oder Zeitung sind Fremdwörter, lediglich einmal täglich hört sie Radio-Nach- richten. Wie hält es die Got- tesdienerin mit Besuchern? „Wer kommen möchte, ist willkommen", sagt sie. „Dur- stige werden gelabt." Alexander Rußegger Schwester Wilbirg wurde als Maria Anna Wakol- binger 1947 in St. Peter am Wimberg (Be-zirk Rohr- bach, Ober-österreich) ge- boren. Nach der Grund- schule wurde sie bei den Kreuzschwesterh in Linz zur Kindergärtnerin und Horterzieherin ausgebil- det. 1968 legte sie die Erst- profess ab - das Gelübde, um in der Gemeinschaft der Kreuzschwestern zu bleiben. Danach wirkte sie vor- wiegend in Linz als Erzie- herin in verschiedenen or- denseigenen Horten und Internaten. Im Laufe der Jahre verspürte sie aber immer mehr den Drang zur inneren Einkehr, um Gott näher zu sein. Von Mai 2007 bis Mai 2009 lebte sie als Einsiedlerin in einem Mesnerhaus in Frauenburg (Gemeinde- gebiet Unzmarkt in der Steiermark). Ihre Vorgän- gerin, Schwester Vero- nika, kannte sie von ver- schiedenen Tagungen. Als sie vom Tod Sr. Veronikas hörte, bewarb sie sich um die Einsiedelei. Nach den Zustimmungen durch die Ordensleitung und dem St. Johanner Pfarr- gemeinderat übersiedelte sie Ende Mai dieses Jahres nach St. Johann.
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