Kitzbüheler Anzeiger

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Die eine gehr, der andere kommt Franz Reiter will statt Christine Unte.rainer in den Wahlkampf von St. Jakob ziehen. Foto: Fusser 22. Oktober2009 Aktuell Ex-Politiker geht mit überparteilicher Namensliste gegen Bürgcrmeister Leo Niedermoser (VP) ins Rennen Franz Reiter, will Dorfchef werden In der kleinsten Gemein- de des Bezirks zeichnet sich ein spannendes Wahlkampf-Duell ab: Ex- Dorfchef Franz Reiter (SP) kandidiert überraschend gegen Amtsinhaber Leo Niedermoser (VP). St. Jakob 1 Politprofi Franz Reiter ist offenbar immer wie- der für eine Überraschung gut. Der ehemalige Dorf- chef von St. Jakob (1992 bis 2003), Tiroler Gewerkschafts- boss und Landtags-Vizepräsi- dent hat im Vorjahr aufgrund parteiinterner Differenzen be- kanntlich die politische Bühne verlassen und seither auch keine derartigen Funktionen mehr übernommen. Jetzt folgte die Trendum- kehr: Seine Amtsnachfol- gerin Christine Unterrainer - sie war nach Reiters Rück- zug aus der Gemeindepolitik von Dezember 2003 bis März 2004 noch drei Monate lang Bürgermeisterin und sitzt seit knapp sechs Jahren als SP- nahe Mandatarin im Gemein- derat - wird der Kommu- nalpolitik im März 2010 den Rücken kehren. Aus beruf- lichen Gründen und auf eige- nen Wunsch, wie sie betont. Symbolisch wolle sie aber auf Platz zehn ihrer Liste, also auf unwählbarer Stelle, vertreten bleiben. Auf Wunsch aus den eige- nen Reihen wird Reiter als Lis- tenführer und Bürgermeister- kandidat deshalb erneut ins Rennen gehen. „Mit vollem Herzen und ganzer Kraft für St. Jakob", wie der 47-Jäh- rige mehrmals betont. Aller- dings wird er nicht mehr mit einer sozialdemokratischen, sondern einer überpartei BMLeo Nie- dermoser:,,Wir haben kons- truktiv für St. Jakob gearbei- tet." Foto: Radke lichen Namensliste um den Sessel des Dorfchefs rittern. Für Mitstreiterin Christine Unterrainer findet er nur lo- bende Worte: „Sie war der kre- ative Kopf und die treibende Kraft des Gemeinderats." Als Beispiele nennen Reiter und Unterrainer u. a. die Realisie- rung der Ganztageskinderbe- treuung, die Errichtung von Gehsteigen und die Erneue- rung der Wasserleitungen. Mit seiner überrascherEden Entscheidung hat Reiter auch beim amtie:enden VP-Bür- gerrr eister in der 715-SeIlen- GRM1 20:tO Gemeinde für Verb1üffun ge- sorgt. Er habe kein Protlem mit der Kandidatur Re tes, sagt Leo Niedermoser im Ge- spräch mit dem Kitzbi1 rteier Anzeiger gelassen. „Die Ent- scheidung fällt letztendlich der Wähler." Und dieser habe sich, so Niedermoser, in den vergangenen sechs Jahren von der konstruktiven Arbeit für St. Jakob überzeugen können „Wir haben nicht nir in die Infrastruktur durch neue Bau- ten investiert, sondern mit der Ganztageskinderbetreuung ein soziales Netz für 24 junge Familien geschaffen." Alexardra Fusser Politprofi und Jus-Student Franz Reiter schließt eine Rückkehr in die Landespolitik zu Gänze aus „Mein Platz ist und bleibt in St. Jakob" Partelinterne Zerwürfnisse haben im Vorjahr dafür gesorgt, dass Franz Reiter das Handtuch wart. Jetzt kehrt er auf die politische Bühne wieder zurück. Kitzbüheler Anzeiger: Sie ha- ben im Vorjahr aufgrund von Querelen alle politischen Funk- tionen niedergelegt, jetzt kom- men Sie als Bürgermeisterkandi- dat wieder zurück. Warum tun Sie sich das an? Franz Reiter: Meine Lebens- planung ging tatsächlich in eine andere Richtung. Ich habe mit der Politik zu 100 Prozent ab- geschlossen und in Salzburg ein Jura-Studium begonnen und bin natürlich weiterhin Be- triebsrat bei der RHI in Hoch- filzen. Als mich die Mitglieder von Christines Liste um die Kandidatur gefragt haben, habe ich lange überlegt. Jetzt ist es mir aber klar. Ich will wieder voller Enthusiasmus für St. Ja- kob arbeiten. KA: Wollen Sie sich von der Tiroler Sozialdemokratie dis- tanzieren, indem Sie mit einer überparteilichen Namenslis 'e ins Rennen gehen? Re:ter: 1± distanziere mich nicht von der Sozialdem.ikra- tie, sandern von einigen Per- sonen in der Partei. Die über- parteiliche iste in St. Jakob gibt es im Übrigen schon länger. KA: Können Sie Ihre Anhegen für St. Jakob nennen? Reiter: Wir brauchen einen Entwicklungsau.sschuss, wir müssen au ± mit Grund und Boden noch sorgfältiger um- gehen und aißerdem für die Dorfbewohner Gesundheits- projekte auf die Beine stellen. KA: Ist die Bügermeisterkan- didatur als Startschuss für ihre zweite Polit -Karriere zu sehen? Reiter: Ich schließe ein En- gagement in der Landespolitik aus. Mein Platz ist und bleibt in St. Jakob. KA: Was passiert, wenn Sie der Herausforderung nicht ge- wachsen sind und gegen den amtierenden Leo Niedermoser verlieren? Reiter: Dann bin ich ein ganz normaler Gemeinderat. Alexandra Fusser
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